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letzter Beitrag von Oma Eva ()

Rebhuhn oder Perlhuhn?

  • Hallo alle zusammen!


    Eine ganze Gruppe von Champignons unter einer Sträucherhecke…


    Fruchtkörper bis gut 10cm,
    leichtes Gilben an der Stielbasis, bei einem jüngeren Exemplar nach Anschnitt auch zwischen Hutfleisch und Lamellen,
    Geruch empfinde ich etwas muffig.


    Jetzt stellt sich mir die Frage:
    ist das nun Rebhuhn-Champignon_Agaricus phaeolepidotus oder doch
    Perlhuhn-Champignon_Agaricus moelleri, wobei ich eher Ersteren vermute.





    Vielen Dank schon mal für eure Meinung!


    Liebe Grüsse
    Anna

  • Hallo Anna,


    auf die Antwort durch die Experten auf deine Frage warte ich bereits gespannt, vermute auch Rebhuhn-Champignon.


    Habe am Wochenende zu 98% den essbaren Verwechslungspartner, Waldchampignon (Agaricus silvaticus) gefunden.


    Hier die Fotos dazu:

    Gefunden im Mischwald, ca. 300 m Seehöhe.
    Der Geruch wird in der Literatur als neutral, angenehm beschreiben.
    Nachdem ich da nichts und zwar gar nichts (auch nicht nach anspucken und reiben usw.) entnehmen konnte, haben mir die letzen 2% gefehlt; habe die Pilze entsorgt.
    Ist die deutliche Rotfärbung des Fleisches allein bereits ein "festes" Bestimmungsmerkmal?


    Freue mich bereits auf eure Antworten.


    LG.
    Josef

  • Hallo Josef,



    Habe am Wochenende zu 98% den essbaren Verwechslungspartner, Waldchampignon (Agaricus silvaticus) gefunden.


    Freu dich:
    ---> Denn das ist absolut kein Verwechslungspartner, den du übrigens 100.00% korrekt bestimmt hast :D


    - "Karbol-Egerling" und seine Verwandten zeigen absolut keine Rotverfärbungen beim Ärgern!!!


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo allseits,
    jetzt lehne ich mich mal, wie Gerd machmal so schön zu sagen pflegt, aus dem Fenster und sage:
    Rebhuhn (Begründung: ich habe den Perlhuhnchampignon -noch als A. placomyces - mit stets deutlicher grauen Farbtönen der Hutstruktur kennengelernt. Das was mir bisher als "Rebhuhnchampignon" erklärt wurde, mit deutlich bräunlichen, die ich am Bild zu erkennen glaube. (Auch wenn er mir irgendwie zu wenig gilbt).
    All das ist mir eigentlich als seriöse Begründung zu wenig und daher bin ich jetzt gespannt auf Eure Meinung, Ergänzung, Kritik, Lob und Tadel, etc... ich würde sehr gern mehr über die Unterscheidungsmöglichkeiten dieser beiden Arten lernen.


    einen schönen Tag
    eberhard

    ***Traue keinem Erdenstern -
    wenn er scheint der Erd zu fern ***

    Einmal editiert, zuletzt von eberhard ()

  • Hallo zusammen!


    Hallo Josef,


    einen schönen Fund hast du da gemacht! :)
    Und mit diesem Aussehen und der deutlich sichtbaren Rötung kannst du Verwechslungen mit giftigen Arten ausschließen.
    Was dir Gerd ja auch schon bestätigt hat.



    Hallo Eberhard,


    deine Überlegungen waren da auch meine... Ich hatte beide Arten noch nicht, und was ich an Beschreibung dazu fand wurde eben auch der farbliche Unterschied der Hutstruktur erwähnt. Bezüglich des Gilbens und des Geruches, das kann bei A. phaeolepidotus auch mal schwach sein, lt. meiner Info.
    Ich würde auch gerne mehr über die (makroskopischen) Unterscheidungsmöglichkeiten der beiden Arten wissen.
    Fruchtkörper sind noch vorhanden, falls man noch auf Anderes achten muß.
    Herzlichen Dank mal für deine Meinung!


    Liebe Grüsse
    Anna

  • Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo allle zusammen,


    besten Dank für eure Antworten.


    Meine Zweifel an den letzen 2% lagen an folgender Information: http://www.123pilze.de/DreamHC/Download/Waldegerling.htm
    Und hier das Kleingedruckte unter "Hinweis". Ich glaub, da hab ich mich wieder etwas zu sehr in das Thema vertieft.
    Danke für eure Bestätigung!


    Anna
    Sorry, daß ich ich mich in deinem Bericht reingemischt habe, aber die optische Änlichkeit (ohne Schnittbild) ist nicht von der Hand zu weisen, Perl- und Rebhuhn werden in der Literatur als Verwechslungspartner genannt.


    roland
    Die letzten Wochen waren nicht ganz ohne Pilze.


    Am 17.10 habe ich eine geführte Pilzwanderung in Rekawinkl mitgemacht, die Riesenschirmlinge sind freundlicherweise mir ein Körbchen gehüpft.
    Paniert und verspeißt, waren die ersten für 2015!


    Am 26. Okt. habe ich den Lachsreizker nochmals versucht.

    Aber es bleibt dabei, ist nicht meine Geschmacksrichtung.


    Eva:
    Ja, die sind entsorgt, aber den Platz kenne ich jetzt.


    @Persönliches:
    Darf mich jetzt Doppel-Opa nennen.
    Die "große Schwester" hilft bereits beim Suchen:

    Der "Kleine" braucht noch viel Muttermich und Vitamine bis er so weit ist:


    LG.
    Josef

  • Hallo Josef,



    @Persönliches:
    Darf mich jetzt Doppel-Opa nennen.
    Die "große Schwester" hilft bereits beim Suchen:


    Der "Kleine" braucht noch viel Muttermich und Vitamine bis er so weit ist:


    - Herzlichen Glückwunsch.


    Grüße


    Gerd (auch Doppelopa)


    PS.:
    - Bei mir in anderer Reihenfolge. Und die Jüngste wurde im September 10.
    - Wohnen leider fast 200 km (meist knapp 2 Std.) entfernt:@

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Gerd!


    Dankeschön für deine Mühe des Recherchierens!


    Ich habe es mir schon gedacht, es gibt da keine klaren, prägnanten Unterscheidungsmerkmale auf makroskopischer Ebene was A. phaeolepitotus und A. moelleri betrifft.


    Ein paar neue Fruchtkörper verschiedenen Alters habe ich mir wieder angesehen.
    Die Intensität des Gilbens ist total unterschiedlich, sowohl bei jungen noch fast geschlossenen, als auch bei älteren ganz aufgeschirmten Exemplaren. Liegengelassen, also später wird am Fleisch an den verletzten Stellen eine bräunliche Verfärbung sichtbar. Wobei diese Bräunung am Durchschnitt des Stieles bzw. Querschnitt an der Stielbasis am stärksten ist.
    Der Geruch ist bei allen untersuchten Fruchtkörpern schwach, muffig, erdig, alt. Die Farbe der Hutschuppen/Hutfasern ist definitiv braun, am Scheitel reißt die Huthaut nicht ganz auf, dadurch erscheint die Hutmitte dunkler.


    Nun mein Fazit:
    Wenn es so auch nicht für eine belastbare Bestimmung reicht, eine von den beiden „Hühnern“ ist mein Fund sicherlich. Und ein Erstfund für mich allemal.



    Hallo Josef!


    Kein Problem, passt ja zum Thema.
    Nur, du hattest bei deinem Fund schon den Vorteil des leichteren Bestimmens. :)


    Liebe Grüsse
    Anna

  • Hallo Anna,



    - Ich antworte jetzt nur auf dein Fazit:


    ---> Wenn es denn einer der "beiden" Hühner ist, kann man nach [1] (Beschreibung/Abbildung) m.E. "Agaricus moelleri" (Perlhuhn-Egerling) ausschließen!!!


    -OK, ich schau einmal, ob ich mit "Ludwig: Pilzkompendium" (dachte, das hast du auch :huh: ) deinem Fund weiter einengen kann.

    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Gerd!


    Ich habe meine gesammelten Details und Merkmale von diesem Pilzfund nochmals durchgesehen und mit den Angaben lt. versch. Literatur (auch „Ludwig“ ) verglichen.
    Ökologie, gesamter Habitus, Farbe, Gilben (das auch mal schwach ausfallen kann), einzig der Geruch, den ich nicht so direkt nach Tinte empfinde (vielleicht liegt das einfach an meinem Geruchsempfinden), sprechen m.M. für Agaricus phaeolepitotus, den Rebhuhn-Egerling.


    Somit bin ich nun eigentlich zu dem selben Ergebnis gekommen wie schon anfangs vermutet.
    Ich werde diesen Fund einmal so ablegen, und habe bei einem eventuellen Nächsten dieser Art eine gute Möglichkeit zu vergleichen.


    Mittlerweile erscheinen einige Fruchtkörper auch schon auf der angrenzenden Wiese zum Gesträuch, Morgenfrost wird dem aber bald ein Ende setzen…




    Danke, liebe Grüsse
    Anna

  • Hallo Anna,



    Ich habe meine gesammelten Details und Merkmale von diesem Pilzfund nochmals durchgesehen und mit den Angaben lt. versch. Literatur (auch „Ludwig“ ) verglichen.
    Ökologie, gesamter Habitus, Farbe, Gilben (das auch mal schwach ausfallen kann), einzig der Geruch, den ich nicht so direkt nach Tinte empfinde (vielleicht liegt das einfach an meinem Geruchsempfinden), sprechen m.M. für Agaricus phaeolepitotus, den Rebhuhn-Egerling.


    :top:


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Anna,


    faszinierend (würde auch Spock von der Enterprise sagen), deine Liebe zum Detail und die Energie für die Recherchen.
    Da würdest du meines Erachtens eine perfekte Journalistin abgeben, ober bist du womöglich eh eine???? :D


    LG Roland

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