Hallo zusammen !
Ich war am Osterwochenende in den Murauen im Raum Bad Radkersburg und Leibnitz unterwegs. Ein paar Morcheln (rund 2 Dutzend an einer Fundstelle) konnte ich auch finden, an anderen Plätzen herrschte jedoch tote Hose, kein Vergleich mit 2018. Fotos gibt's leider keine, die Knipse hatte ich mit, aber zwei Tage vorher die Speicherkarte herausgenommen und diese dann leider zuhause vergessen und mein Handy ist auch nicht neuerer Bauart und daher nicht besonders fototauglich.
Was ich davon abgesehen außer den paar Morcheln sonst noch sehen konnte, hat mich erschüttert und macht mich tief traurig. Berge von gefällten Eschen und zunehmend fallen immer mehr aufgrund morscher Wurzelkörper und dadurch fehlender Standfestigkeit von selbst um und liegen kreuz und quer. Einige in der Vergangenheit liebgewonnene Aubereiche konnte ich schon fast nicht mehr erkennen und musste mich beinahe völlig neu orientieren.
Und als ob die Eschen unter dem Pilzbefall nicht schon genug zu leiden hätten, schlägt jetzt zumindest in der südlichen Steiermark bis zu meinem Heimatbezirk Graz-Umgebung obendrein auch noch der Eschenbastkäfer voll zu und gibt den Eschen quasi den Rest, siehe Link:
https://bfw.ac.at/400/pdf/fsaktuell_54_5.pdf
Ich bin bei meiner Tour auf unzählige, gefühlt hunderte der noch stehenden Eschen zugegangen und habe aus der Nähe jeweils einen Blick nach oben gerichtet. Bis auf eine einzige Ausnahme konnte ich an den Eschen keine grünen Triebe oder Blätter mehr erkennen. Die Baumkronen sind nur mehr kahle, völlig abgestorbene Gerippe. Es ist einfach schockierend. Zudem kommt es nicht nur in den ohnehin schon gerodeten Bereichen, sondern auch dort, wo die Eschen noch stehen, durch das Fehlen des geschlossenen Blätterdaches an vielen Stellen zu verstärkter Sonneneinstrahlung und somit auch zu verstärkter Austrocknung. Ich denke daher, dass es angesichts dieses Desasters auch mit den Speisemorcheln bald zu Ende gehen wird.
Alle jene, die heuer noch ausreichend (Speise)Morchelfunde in bisher vielleicht noch weniger beeinträchtigten Regionen tätigen konnten und können beglückwünsche ich.
In der Steiermark werden wir vermutlich bald endgültig sagen müssen, danke, das war's.
Mit traurigen Grüßen
Sepp