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letzter Beitrag von Oma Eva ()

Winterrübling

  • Hallo Rudi oder Gaby.


    Frage zum Rübling:
    Hast du da die Rinde anlässlich des Fotos runtergenommen?
    Die langen weißgrauen Stiele haben mich sehr verunsichert.


    Mochelbecherlinge habe ich selbst erst einmal gefunden, war im Vorjahr, sehr vertrocknet, habe die am Geruch nach Chlor bestimmt, mitgenommen und verkocht. Deine können da optisch wesentlich mehr, für mich der Startschuss, danke.


    LG.
    Josef

  • Hallo Peppi vor dem Foto war die Rinde drüber,darum waren die Stengel noch sehr hell.Gefunden haben wir sie am 20.12 2015.Die Morchelbecherlinge haben wir am 13.03.2016 ,so früh wie noch nie entdeckt.Der Morchelbecherling zählt zu unseren Lieblingspilzen,der Chlorgruch verschwindet bei derZubereitung und beimTrocknen komplett.Lg.Rudi u.Gabi

  • Hallo Rudi Gaby.
    Kenne den zinnoberr.Becherling und finde
    ihm auch sehr schön.Liebe Grűße Oma Eva .Komme bei Melk immer űber die Brücke wenn ich von Wien ins Waldviertel űbersiedle. Sehe die Au nur vom weiten.Werde an euch denken bei meiner nächsten Fahrt.Ps.Du hast eine viel bessere Kamera als ich. Freu mich schon auf eure weiteren Fotos.

  • Hallo Rudi & Gabi,


    gratuliere euch zum Morchelbecherling-Fund und zu den guten Aufnahmen. Ich habe fünf Plätze, an denen ich Speisemorcheln ernte, ein Morchelbecherling wäre ein Erstfund für mich.


    Der Zinnoberroten Kelchbecherling ist ein schöner Fund, der steht auch noch auf meiner Wunschliste. In Kärnten wurde er noch nicht oft angetroffen, dafür ist der Österreichischer Prachtbecherling nicht selten.


    Und zu guter Letzt mußte ich den Winterrübling googeln, in Kärnten heißt er Samtfussrübling.


    Wünsche euch weiterhin interessante Funde,


    LG
    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Hallo Peter, wir kennen nicht viele Morchelplätze, aber die Spitzmorchel wächst sehr gerne auf Rindenmulch und Holzablagerstätten,die Speisemorchel haben wir auch schon öfters unter dem Bärlauch gefunden. Das Morchelsuchen ist sehr schwierig.Voriges Jahr war kein Morcheljahr bei uns.Hier noch ein Foto von einem Morchelbecherling.
    LG Gabi u Rudi

  • Hallo Rudi !
    Zinnoberrote oder Scharlachroter Kelchbecherling - Sarcoscypha coccinea ist seltene Pilz sehr schwierig zu finden und ein Doppelgänger von häufige Österreichische Prachtbecherling - Sarcoscypha austriaca und Bestimmung ist nur Mikroskopisch möglich .
    Es gibt noch weitere Doppelgänger wie zb. Sarcoscypha jurana .
    LG beli !

  • Hallo ihr Beiden,



    Winterrübling und Morchelbecherling


    (1) Winterrübling:


    - Ich kenne diese Pilzart aus meiner Populärliteratur unter "Enoki, Enokitake, Samtfuß, Samtfußrübling, Schneepilz, Winterpilz, Winterrübling". Und gemeint ist hier eigentlich immer "Flammulina velutipes", die häufigste Art (Gemeiner Samtfußrübling) aus der Gattung "Flammulina" (Samtfußrübling).


    ---> Und schon bin ich beim Thema:


    (1) Man unterscheidet leider in dieser Gattung seit längerer Zeit in Mitteleuropa mehrere Arten, z.B. F. fennae (1983), F. ononides (1977), F. velutipes (1951) und zusätzlich noch F. elastica (1999), F. populicola (1999), F. rossica (1999). In Klammern habe ich das Jahr der Veröffentlichung gesetzt.


    ---> Das Problem bei diesen neuen Arten ist, dass man die leider meist nur mikroskopisch unterscheiden kann.


    - Aber, zum Glück habe ich bisher keine Hinweise in meiner Giftpilzliteratur gefunden, dass eine der genannten Arten giftig ist.


    - Interessant ist allerdings, dass in "Laux (2015): Der große Kosmos Pilzführer" F. fennae nicht als Speisepilz bewertet wird. Keine Ahnung warum, da ich diese Art, zugegeben nur in kleinen Mengen, bereits mehrfach problemlos verspeist habe.


    (2) (Gemeiner) Morchelbecherling:


    ---> Auch das ist eine leicht an dem "Chlorgeruch" erkennbare "Frühjahrsart" (Disciotis venosa), die ich bevorzugt nur in Auwäldern, in denen z.B. auch "Speise-Morcheln" wachsen, finde.


    - Zu dieser Art kann ich noch etwas erwähnen:


    (1) Deine Fruchtkörper sind noch zu jung und würde ich (kann die typische Aderung/Faltung an der Basis noch nicht erkennen) ohne deutlichen Chlorgeruch nach diesem Bild noch nicht eindeutig bestimmen können.


    (2) Diese Art wird in meiner Literatur meist "Flatschmorchel" genannt.


    (3) Keine Ahnung warum: Ich kenne einige Pilzsammler, die geil auf diese Art sind und sie sofort sogar gegen "Speisemorcheln" (*) eintauschen. Man findet beide Arten übrigens häufig am gleichen Standort.


    (*) So nebenbei: Auch die "Speisemorchel" wurde zwischenzeitlich in mehrere genetisch unterschiedliche Arten gesplittet. Und hier sogar in Arten, die man weder mikroskopisch noch ökologisch unterscheiden kann.


    ---> Egal, das würde mich als "Mykophage" (Küchen-mykologe) eh nicht interessieren.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo Gerd, erstmals alles Gute zum Geburtstag und vielen Dank für deinen interessanten Bericht! Du bist ja ein
    richtiger Profi. Den Morchelbecherling haben wir bis jetzt auch nur in Auwäldern gefunden und dort auch die Speisemorchel die etwas später kommt.
    Beide Pilze stehen sehr gerne unter dem Bärlauch, da wird es dann besonders schwierig sie zu finden.LG Rudi u Gabi

  • Hallo Gerd!

    Zitat


    - Interessant ist allerdings, dass in "Laux (2015): Der große Kosmos Pilzführer" F. fennae nicht als Speisepilz bewertet wird. Keine Ahnung warum, da ich diese Art, zugegeben nur in kleinen Mengen, bereits mehrfach problemlos verspeist habe.


    Vielleicht ist ihm der Speisewert nicht bekannt. Manchmal wird auch als Bewertung = "Kein Speisepilz" geschrieben, wenn die Arten eher als selten einzustufen sind.


    Deine Erfahrung mit nur kleinen Mengen der Art kann ja auch noch nicht als Bewertungsmaßstab gesehen werden.


    Viele Grüße
    Ingo W

    Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

    Einmal editiert, zuletzt von Ingo W ()

  • Hallo Ingo,



    Manchmal wird auch als Bewertung = "Kein Speisepilz" geschrieben, wenn die Arten eher als selten einzustufen sind.


    BINGO: Denn Laux erklärt sein Symbol "kein Speisepilz" so:


    ---> "Ungenießbar oder für Speisezwecke unbedeutend"


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Rudi/Gabi,



    erstmals alles Gute zum Geburtstag ...


    Den Morchelbecherling haben wir bis jetzt auch nur in Auwäldern gefunden und dort auch die Speisemorchel die etwas später kommt.
    Beide Pilze stehen sehr gerne unter dem Bärlauch, da wird es dann besonders schwierig sie zu finden.



    - Zuerst: Herzlichen dank für die Geburtstagswünsche.


    - Nun zur "Speise-Morchel" (Morchella esculenta aggr.):


    ---> In den noch "intakten" Iller-/Donau-Auenwäldern in der Ulmer Gegend findet man sie nur in unmittelbarer Umgebung von "Gewöhnlichen Eschen" (Fraxinus excelsior), die in dieser Jahreszeit leicht an den typischen matt schwarzen recht großen Endknospen (+ 2 kleine gegenständige, gleichfarbige Seitenknospen) zu erkennen sind.


    - Achte einmal Eschen. Und dir kannst dir dann eine Menge unnützer Zeitverschwendung (z.B. ungezielte Suche unter Bärlauch) sparen.
    ---------------------------


    - Morchelbecherling:


    ---> Den habe ich schon immer stehen gelassen und verschenke in bereits im Wald an Mitstreiter. Ich weiß nicht einmal, wie ich derartig zerbrechliche Genossen (ohne eigenen Behälter!) nicht total in Einzelteile zerbrochen nach Hause transportieren kann.
    ---


    - Ich weiß (a) der Chlorgeruch" verschwindet bei der Zubereitung und (b) es gibt mir bekannte Pilzfreunde, die jede "Flatschmorchel" sofort gegen eine Speise-Morchel" eintauschen.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Rudi/Gabi,



    ... finden wir bei uns in der Donauau,auch der zinnoberrote Kelchbecherling wächst da.Den kann man nicht essen ,aber er ist wunderschön.


    - Was ihr zeigt sieht nach einer Art aus der Gattung "Kelchbecherlinge" (Sarcoscypha) aus. Dazu melde ich mich später noch.


    ---> Jetzt nur noch einen Hinweis: Nach meiner Literatur/Recherchen sind die Arten dieser Gattung nicht giftig, sondern essbar!!! Ob gutschmeckend kann ich nicht beurteilen, da ich eh kaum Pilze esse und schon gar keine nicht flächendeckend verbreitete arten.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Rudi/Gabi,



    dies ist eine Antwort auf


    [Quote = beli]
    Wie haben sie ihre Fund als Zinnoberrote Becherling - Sarcosccypha coccinea bestimmt ?
    [/Quote]



    Hallo Beli den hab ich in einem Sc hwammerlbuch gefunden u. gegoogelt hab ich auch.Heißt auch noch Scharlachroter Kelchbecherling.


    (1) Wenn dein "Schwammerlbuch" nicht auf nur mikroskopisch unterscheidbare Doppelgänger hinweist, sollest du (mein Rat) das entsorgen :@


    ---> Dein Buch ist (a) total veraltet (damals gab es nur "S. coccinea) oder (b) für einen "Anfänger" (da erwarte ich Hinweise auf Verwechslungsmöglichkeiten) unbrauchbar.


    - Übrigens: Der Titel deines Buchs (inkl. Erscheinungsjahr) würde mich interessieren.


    (2) Googelt ist oft gefährlich, da im Internet ziemlicher Mist verbreitet wird. Und da schließe ich (wenn's um Pilze geht) sogar ausdrücklich Tante "Wicki" ein.


    ---> Ich habe auch mit dem Stichwort "Zinnoberroter Kelchbecherling" gegoogelt.
    - Ergebnis: Nicht berauschend, da bereits auf der ersten Seite diese Art für unterschiedliche anerkannt gute Arten benutzt wurde.


    ---


    - Bevor ich dein Bild bewerte noch eine Liste der wichtigsten Arten, die du in Austria erwarten kannst:


    - Sarcoscypha austriaca (Österreichischer Kelchbecherling)


    - S coccinea (Scharlachroter/Zinoberroter(?) Kelchbecherling)


    - S. jurana (Linden-Kelchbecherling, Jura-Kelchbecherling)
    -----------------------------


    Ok, und jetzt eines deiner Bilder:


    http://www.pilzforum.at/attachment.php?aid=14570


    ---> Wenn die "teilweise" hellen Flecken auf einigen Fruchtkörpern keine Artefakte sind, dann setze ich bei deinem Fund (mit nur geringen Restzweifeln) auf "Sarcoscypha austriaca".


    Warum: Ich bewerte das als typische Sporenkeimung, die ich so bisher nur bei dieser Art beobachtet habe.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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