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letzter Beitrag von Peppi50+ ()

Pilzweiterbildung in Coronazeiten

  • Hallo werte Pilzfreunde,


    wie Jürgen bereits hier geschrieben hat sollten wir die jetzt vermehrt vorhandene Freizeit auch zur Pilzweiterbildung nutzen. Die sonstigen Möglichkeiten für Aktivitäten sind doch stark eingeschränkt.



    Auf Grund der derzeitigen Trockenheit schaut es mit Frischpilzen leider sehr schlecht aus.
    Habe daher die alten Fotos ab 2013 durchgesehen und da sind einige Fragezeichen aufgetaucht.
    Natürlich teste ich zuerst die eigenen Bestimmungskünste, aber da komme ich nur teilweise ans Ziel und eine Restunsicherheit bleibt meist zurück. Ich bitte um Nachsicht, dass ich bei den alten Funden keine zusätzlichen Merkmale wie Geruch, Geschmack etc. liefern kann, daher auch nicht bei den Bestimmungsanfragen eingestellt.



    Stelle die Funde immer einzeln ein und nummeriere sie laufend durch.
    Ein Feedback ob ich mit meinen Vermutungen richtig liege wäre super.



    Nr. 1 – Fälbling, Hebeloma spec.
    Funddatum 14.10.2013, Wienerwald Nähe Sittendorf auf etwa 500 m Seehöhe.



    Laubmischwald mit vorwiegend Altbestand am Buchen



    Schnitt:

    Könnte Großer Rettichfälbling, Flockigstieliger Rettich-Fälbling (H. sinapizans) die richtige Vermutung sein? 123 zeigt den „Fleischzapfen“ im Übergang Kappe/Stiel (Reihe 2, ganz links).


    Frohe Ostern und gesund bleiben.


    LG.
    Josef

  • GriasDi Josef,
    das ist auf jeden Fall ein Cortinarius der Untergattung Myxacium, Schleimfuß und dort einer der Blaustielschleimfüße. Im Laubwald bei Buche fällt mir da nur C. lividoochraceus = elatior ein, obwohl der typischerweise einen gerunzelten Hut und auch eine geriefte Stielspitze haben sollte. Der Fk ist aber noch jung.
    Evtl sind aber auch da in letzter Zeit schon mehrere Arten aussequenziert worden.
    An liabn Gruaß,
    Werner

  • GriasDi Josef,
    ich hab jetzt Zugang zu Literatur.
    Demnach könnte auch C. stillatitius, der Honigschleimfuß, der normalerweise zusammen mit C. collinitus im sauren Nadelwald vorkommt, auch bei Buchen vorkommen, wahrscheinlich nur solange die Böden mager und kalkarm genug sind.
    Wia gsagt...wie ein typischer C. elatior schaut er ned aus.
    Ois ned so einfach..
    Dir a frohe Ostern und gsund bleim,
    Werner

  • GriasDi Werner,


    dieser Teil des Wienerwalds sollte schon kalkig sein. Dafür spechen auch einige Beifunde, wie z.B. Spechttintling (Coprinopsis picacea) und Totentrompete (Craterellus cornucopioides).


    Einen sehr schönen Cortinarius vom gleichen Tag hab ich noch, stelle ich gleich ein.


    Besten Dank nochmals für die Unterstützung.
    Gesund bleibn.


    LG.
    Josef

  • GriasDi Werner,


    danke für die fachkundige Einschätzung.
    Habe mit den gleichen Bildern noch die ÖMG bemüht. Urteil von Irmgard: Ev. ist das Cortinarius xanthophyllus.
    Das wäre für Österreich ein seltener Fund und wird sicher nur mit dem Pilz in der Hand bestätigt.
    Das Waldstück will im Herbst besucht werden!


    LG.
    Josef

  • Hallo zusammen,


    die heutigen Funde stammen vom gleichen Wald wie 1 bis 3, Funddatum 27.10.2013.


    Nr. 4: Olivbraungestiefelter Schneckling, Hygrophorus persoonii:

    Hoffe die Bestimmung passt. War ein Einzelfund, seither nie mehr gesehen.


    Nr. 5:
    Geflecktblättriger Purpurschneckling, Hygrophorus russula:

    Der ist mir inzwischen nochmals untergekommen, war auch im Wienerwald aber ca. 20 km entfernt.
    Da bin ich recht optimistisch, Bestimmung sollte passen.


    LG.
    Josef

  • Hallo zusammen,


    danke für Eure Rückmeldungen.
    Ja, bei passender Feuchtigkeit sind im Altbestand feine Funde zu machen. Leider wird die Kettensäge jeden Winter gestartet. Immer wieder kleine Kahlschlagflächen wo meist komplett andere Baumarten wie z.B. Lärchen gepflanzt werden.


    Noch zwei farbenfrohe Cortinarien vom gleichen Waldstück, hab aber nur Einzelbilder.


    Das wars für 2013.


    LG.
    Josef

    • Offizieller Beitrag

    Servus Josef,


    schöne und interessante Funde hast Du da aus Deinem Archiv hervor geholt. Derartige Funde und Eindrücke kenne ich auch aus meinem Sammelgebiet (Kalkbuchenwald u. Mischwald auf Kalk), welches die gleiche Beschaffenheit wie einige Bereiche des Wienerwaldes aufweist. Leider sind gerade von den vielen wunderschönen Cortinarienfunden die meisten makroskopisch nicht bestimmbar.


    In diesem Zusammenhang erinnere ich mich an Ende September/Anfang Oktober 2017. Da gab es bei mir eine regelrechte Pilzschwemme, u.a. auch mit unzähligen, unterschiedlichen und wunderschönen Cortinarien-Kollektionen. Cortinarienspezialisten hätten da wohl ihre Freude gehabt, aber leider blieben die meisten letztlich unbestimmt.


    Nachdem es in meiner Gegend derzeit sehr trocken ist und mit den Morcheln schlecht ausschaut, hoffe ich auf einen feuchteren Sommer u. Herbst und dass dann wenigstens Königsröhrling u. Co. wieder sprießen. Diese Trockenheit hängt mir schön langsam zum Hals heraus....


    LG Sepp

  • Servas Josef,


    das war eine starke Idee von dir uns mit diesem Thread a bissale Weiterbilldung angedeihen zu lassen. Thx natürlich auch den wissenden Helferlein, mit ihrer Erfahrung und beachtlichem Wissen haben sie auch mich weitergebildet.


    Es geht recht viel Bestimmung im Feld, zumindest auf Gattungsebene. Da ist für mich noch sehr viel Luft nach oben ...


    Meine Ladenhüter (mit wenig oder keinen Detailangaben) habe ich hier nicht eingestellt, die hatte ich vor ein paar Jahren im Nachbarforum zur Diskussion gestellt. Zu einigen Pilzen gab es Antworten, andere sind im Dunkeln geblieben.


    Je mehr Details man als Finder festhält, umso eher gelingt Experten eine Bestimmung,


    LG
    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

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