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letzter Beitrag von beli 1 ()

Maisbeulenbrand und was er an seinem Wirt anrichtet

  • Hallo zusammen,


    mal was ganz anderes. Maisbeulenbrand. Sagen wir mal als Kontrastprogramm zu all den tollen Funden im Alpenraum.


    Unter der Brandpilzen dürfte der Maisbeulenbrand wohl einer der bekanntesten sein. Man findet ihn ab und an auch schon mal in der " normalen " Pilzliteratur.


    In Maisfeldern liegt der Befall in der Regel nicht höher als 2%, bei ungünstigen Witterungsverhältnissen kann dieser Anteil bis auf 60% steigen was einem Totalausfall der Ernte gleichkommt. Die Befallssymtome zeigen sich auf verschiedene Weise. Die Pflanzen reagieren auf den Pilzbefall mit der Bildung roter bis gelber Flecken und Verkrümmungen von Sproß und Blättern, mit Verweiblichung der männlichen Blüten und vor allen Dingen durch mitunter kräftige Brandgallen an Wurzeln, Sprossen, Blättern und den Fruchtständen. Befallen werden bereits Keimlinge besonders aber junges Gewebe größerer Pflanzen, wo das Mycel des Brandes die dünne Haut der Pflanze durchdringt und sich über kürzere Strecken im Pflanzengewebe ausbreitet. Innerhalb weniger Tage werden die Zellen des Maises zum Wachtum angeregt . Gleichzeitig setzt auch die Bildung der Brandgallen ein. Sie werden erbsen.- bis faustgroß. Zu Beginn ihrer Entwicklung sind die Brandgallen weißlich und von käseartiger Konsistenz. Mit der Zeit verfärben sie sich weinrot und zuletzt bei der Sporenreife tiefschwarz, dabei wird die Oberfläche papierartig und brüchig und das Innere ist angefüllt mit schwarzer pulveriger Sporenmasse. Bei Reife reißen die Häutchen auf und Milliarden von Sporen werden freigesetzt. Sie sind äusserst robust, wiederstandsfähig und bis zu 10 Jahren keimfähig. Ustilago maydis duldet keine Konkurenz durch andere parasitäre Pilze. Sie werden durch die Freisetzung antibiotisch wirkender Substanzen ausgeschaltet.


    Ustilago maydis - Maisbeulenbrand ( jüngere Brandgallen )





    Ustilago maydis - Maisbeulenbrand ( ausgereifte Brandgalle )



    Die jungen, noch reinweißen, süßlichen und aromatischen Brandgallen sind in Mexiko sehr begehrt und werden dort als Spezialität gegessen. Die älteren verfärbten Brandgallen mit den reifen schwarzen Sporen des Maisbrandes verunreinigen den Eßmais und können dann schwere Vergiftungen hervorrufen, die denen der Mutterkornkrankheit ähnelt, ein gefährlicher Getreidebefalls, der im Mittelalter zu unzähligen Todesfällen führte.


    Gut ist jetzt nicht so der Brüller aber wenn sonst nichts los ist fotografiert man auch mal sowas. So, nun wünsche ich euch viel Erfolg bei der Nachsuche.


    Gruß
    Harry

  • Hallo Harry !
    Endlich etwas anderes dazu sehr interessant . Unglaublich schöne Bilder ! In Kroatien kann man diese Pilz oft zu finden (warme gebiet mit viel mehr trockene zeit) . Diese Pilz in ganz trockene zustand (ihnen schwarze Pulver) sehr gut brennt und stinkt . Kinder in Freiland verwenden rauch von Maisbeulenbrand gegen Mücken (auch rauch von getrocknete Rohrkolben) .
    PS was machst du in fremde Maisfeld ?
    LG beli !

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