Hallo, Besucher der Thread wurde 12837 aufgerufen und enthält 8 Antworten

letzter Beitrag von wepa ()

Gartenchampignons am 16.11.13

  • Liebe Freunde,


    gestern beim Laub rechen im eigenen Garten:


    Halb versteckt (unter Blumen) am Rand zwischen Wiese und Gartenbeet:



    Und ein ganz frischer mitten in der Wiese (zwischen Apfelbaum und Blutpflaume):



    Es sollte sich dabei um den Wiesenchampignon handeln (bin da nicht so ein Spezialist).
    Auf alle Fälle darf der Kollege stehenbleiben und sich vermehren.
    Wir hatten die früher mal schon im Garten, aber die letzten Jahre nicht. Darum war's schon eine Überraschung, noch dazu so spät im Jahr.
    Interessant, dieses Jahr 2013 - zuerst gab's gar nichts und dafür jetzt noch diese Spätfunde...


    LG und einen schönen Sonntag


    Roland

  • Hallo Roland,



    gestern beim Laub rechen im eigenen Garten:


    ...


    Es sollte sich dabei um den Wiesenchampignon handeln (bin da nicht so ein Spezialist).


    --->Kurze Antwort:


    - Ich vermisse einen Ring und bezweifle deine Bestimmung !!!


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo Gerd!


    Ich bin seit Sommer neu hier im Forum und habe bisher nur Beiträge beobachtet (also auch mal ein Hallo an alle anderen) und kenne mich auch noch nicht wirklich so gut mit Pilzen aus (habe erst heuer mit dem Suchen, Sammeln und Zubereiten angefangen, bin aber schwer begeistert, stets dabei mich über das Internet, Bücher und Pilzkundige in der Umgebung zu informieren - vor allem auch aus Angst davor, dass was Falsches im Topf landet - mir geht es vor allem um das Sammeln von Speisepilzen), aber bezüglich des Ringes habe ich hier eine Frage: ist dieser beim Wiesenchampignon nicht vergänglich? Ich selbst lasse momentan noch von allen Pilzen die Finger, die man eventuell mit Knollenblätterpilzen verwechseln könnte (möchte erst noch eine Pilzlehrwanderung mitmachen und dabei mein bisheriges Wissen austesten), also keine Sorge, aber es könnte doch auch ohne Ring ein Wiesenchampignon sein oder irre ich mich da?


    Also mal abgesehen davon, dass die Fotos für eine Bestimmung natürlich zu ungenau bzw. zu wenig detailiert sind? Lamellen, Querschnitt etc.


    Liebe Grüße
    Vera

  • Hallo Vera,


    zuerst einmal "Herzlich Willkommen im Forum.


    - Ich bin mir sicher, dass du hier einiges Lernen kannst.



    Zitat von Schwammerlfreundin


    ...(habe erst heuer mit dem Suchen, Sammeln und Zubereiten angefangen, bin aber schwer begeistert, stets dabei mich über das Internet, Bücher und Pilzkundige in der Umgebung zu informieren - vor allem auch aus Angst davor, dass was Falsches im Topf landet - mir geht es vor allem um das Sammeln von Speisepilzen)


    - Das kann ich verstehen.
    ---> Denn bei einem Neueinsteiger (ging mir auch so) steht natürlich der Magen im Vordergrund.


    - Aber gib es zu:
    ---> Schon jetzt läufst du an einer Gruppe "Fliegenpilze" (Amanita muscaria) nicht einfach vorbei, sondern bewunderst die, obwohl du seit deiner früher Kindheit weißt, dass die giftig sind.


    - Und du wirst, da bin ich mir sicher, auch in Zukunft auf immer mehr Pilzarten stoßen, die du bewundern wird.
    ------------------------------------


    Zitat von Schwammerlfreundin


    , aber bezüglich des Ringes habe ich hier eine Frage: ist dieser beim Wiesenchampignon nicht vergänglich?


    - Ja, das ist im Prinzip richtig. Und in der Populär-Literatur findet man


    öfters den Hinweis Ring "wattig, flüchtig".


    ---> Diese Angabe ist mir nicht präzise genug. Und wenn man sich die Bilder dieser Autoren anschaut, dann sieht man immer einen reduzierten Ring oder wenigsten Ringreste/Ringzone am Stiel und einen Hutbehang, sofern es sich um noch für die Küche brauchbare Exemplare handelt.


    Das Proplem:


    - Der Ring ist nicht stabil häutig und beim Abreißen vom Hut bleibt ein Teil des Rings am Hut als Hutrandbehang hängen.


    - Alles klar ???



    Zitat von Schwammerlfreundin


    Ich selbst lasse momentan noch von allen Pilzen die Finger, die man eventuell mit Knollenblätterpilzen verwechseln könnte (möchte erst noch eine Pilzlehrwanderung mitmachen und dabei mein bisheriges Wissen austesten), also keine Sorge, aber es könnte doch auch ohne Ring ein Wiesenchampignon sein oder irre ich mich da?


    - Eine gute Einstellung, keine Pilze zu verspeisen, die du nicht kennst.


    Nochmals zum Ring:


    - Im Extrenfall würde ich mit einem Fruchtkörper in der Hand, nur wegen des fehlenden Rings den Wiesenchampignon nicht ausschließen, wenn alle anderen Merkmale passen würden.


    - Aber wie bereits gesagt, sollte man bei noch verwertbaren Fruchtkörpern "wenigstens Ringreste (am Hutrand und/oder Stiel) oder eine Ringzone" erkennen.


    - Ich zeige dir ein Bild:



    - Beim kleineren Fruchtkörper mit den helleren Lamellen sieht man noch einen deutlichen, rudimentären Ring und den Hutrandbehang.


    - Beim größeren (würde ich bereits nicht mehr zur Verwertung mitnehmen) immerhin noch einen deutlichen Hutrandbehang und Ringreste bzw eine Ringzone am Stiel. Und noch ein weiteres für den Wiesen-Champignon wichtiges Merkmal:
    ---> Der Stiel ist rel. kurz, übersteigt den Hutdurchmesser nicht (oder nur geringfügig) und ist in der Basis zugespitzt.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

    • Offizieller Beitrag

    Thats the way Gerd rocks. Und deshalb liebe ich ihn. Zu seinem Beitrag kann ich nichts ergänzen, ich zweifle aber auch generell, ob da noch viel mehr gescheites zusätzlich gesagt werden kann ...


    Danke Gerd und herzlich Willkommen im Forum liebe Schwammerlfreundin, deine Art an die Materie heranzugehen scheint mir die richtige zu sein.


    Liebe Grüße, Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

  • Hallo Jürgen,


    Zitat von juergenhold


    Thats the way Gerd rocks.


    - Wenn du "rocks" durch "tickst" ersetzt, bin ich einverstanden. ;)


    Zitat von juergenhold


    Zu seinem Beitrag kann ich nichts ergänzen, ich zweifle aber auch generell, ob da noch viel mehr gescheites zusätzlich gesagt werden kann ...


    - Na ja, wenn ich jetzt noch


    [1] A. Cappelli ()1984): Agaricus L: fr.; Fungi Europaei vol 1


    oder (darauf weist CAPPELLI hin)


    [2] J.E Lange (1935): Flora Agaricina Danica


    zitieren würde, dann könnte ich da durchaus noch etwas draufsetzen.


    ---> Insbesondere der "Wiesen-Champignon" (Agaricus campestris s.lat.) eine Artengruppe ist, für die eine Reihe var. beschrieben wurden.
    ------------------------


    Zitat von juergenhold


    ... und herzlich Willkommen im Forum liebe Schwammerlfreundin, deine Art an die Materie heranzugehen scheint mir die richtige zu sein.


    - Ja, genau so sehe ich das auch!!!!!


    ---> Und deshalb habe ich ihre "Ring-Anfrage" (fand ich super) auch erst nach einer Recherche (hatte diese Art seit etwa 3 Jahren nicht mehr in der Hand) beantwortet.

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Liebe Forenteilnehmer, lieber Gerd,


    danke für die ausführlichen Statements.
    Ich habe gestern den "jungen" Champignon (trotz fehlendem Ring bin ich mir sehr sicher, dass es einer ist) ausgerissen und abgelichtet.



    Ein Ring war (für mich jedenfalls) nicht zu sehen, höchstens solche "Ansätze" am Stiel.
    Geruch: Eindeutig nach Champignon. Beim Schnitt kaum Verfärbung, ev. leicht ins rosa oder hellrötliche.


    Wenns kein Wiesenchampignon ist, was könnte es noch sein?


    LG


    Roland

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Roland,


    bei Deinem zuletzt gezeigten Fund handelt es sich, Ring hin oder her, definitiv um einen Egerling (Champignon). Der Ring ist bei einigen Arten dieser Gattung sehr rasch vergänglich oder verkümmert.


    Auch die Zuordnung zur Gruppe der Wiesen- od. Feldegerlinge ist m.E. richtig.


    Zwei wesentliche Makromerkmale sind die bei jungen Exemplaren "schweinchenrosa" Lamellen ohne Grauton u. der relativ kompakte (dickfleischige) Habitus.


    Viele Grüße
    Sepp

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und genieße unser Forum werbefrei!