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... wie die Kleine Zeitung berichtet und unsere Experten beraten...
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Steinpilz im April - Experten staunen über extrem ungewöhnlichen Fund eines Pilzes
Die Kleine Zeitung hat zwei Pilzexperten gefragt, ob in Scheifling gefundener Steinpilz "überwintert" hat oder heuer aus dem Boden geschossen ist.
Von Josef Fröhlich | 20.25 Uhr, 24. April 2020
Vor wenigen Tagen fand der Scheiflinger Ex-Bürgermeister Werner Prieler in seiner Heimatgemeinde einen Pilz. Genauer im Ortsteil Feßnach auf rund 1100 Meter Seehöhe, wie Prieler sagt. Er glaubt, der Pilz sei über den Winter unter einer Schneedecke konserviert gewesen und jetzt zum Vorschein getreten. Die Kleine Zeitung hat das Foto an zwei Pilzexperten geschickt und sie um ihre Einschätzung gebeten.
Der südoststeirische Biologe und Pilzexperte Bernd Wieser meint, es sei zwar ein „finsteres Foto“, aber seiner Ansicht nach handelt es sich um einen Sommer-Steinpilz, der heuer aus dem Boden geschossen ist. Im Bereich der Fundstelle habe es „wahrscheinlich Ende Februar, Anfang März sehr hohe Temperaturen gehabt und die Schneedecke hat den Boden vor dem Frost bewahrt“, glaubt Wieser. „Das ist trotzdem keine Essensfreigabe“, fügt er hinzu, sollten sich Sammler auf die Suche nach dem seltenen Fundstück machen. Denn Finder Werner Prieler berichtet, er habe den Pilz stehengelassen.
Der zweite Experte, den wir befragt haben, ist Gernot Friebes, Sachbearbeiter der pilzkundlichen Sammlung beim Universalmuseum Joanneum. Auch er hat das Foto analysiert. „Die beiden Steinpilz-Arten, die hier in Frage kommen, sind der Sommer-Steinpilz und der Fichten-Steinpilz, auch Gemeiner Steinpilz genannt.“
Für beide Arten wäre ein Wachstum im April sehr ungewöhnlich, betont Friebes. „Wobei der Sommer-Steinpilz tendenziell deutlich früher erscheint als der Fichten-Steinpilz. Allerdings spräche die Höhenlage eher für den Fichten-Steinpilz.“
Zur genauen Bestimmung müsste man den Pilz aus der Nähe und in höherer Auflösung sehen. Der Fund sei in jedem Fall extrem ungewöhnlich, es sei schwer zu sagen, ob der Fruchtkörper schon vor längerer Zeit oder doch relativ frisch gewachsen ist. „Steinpilze überdauern den Winter normalerweise nicht, anders als beispielsweise die relativ festfleischigen Eierschwammerl, die manchmal lange in den Winter hinein beobachtet werden können“, so der Pilzkundler. Durch eine Schneedecke und tiefe Temperatur könnte aber auch ein Steinpilz für einige Zeit erhalten bleiben. Doch ein frisches Wachstum könne aufgrund der warmen Witterung der letzten Zeit nicht definitiv ausgeschlossen werden.
Liebe Grüße Jürgen
