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letzter Beitrag von carter ()

Weihnachtsausstellung Schloss Burgau

    • Offizieller Beitrag

    Hallo liebe Pilzfreunde...


    für mich ist im schloss burgau die schönste und interessanteste
    weihnachts ausstellung die es in der steiermark gibt
     


    wenn ihr im kellergewölbe diesen wunderschönen herrlich nach
    kräutern und zirbenspänen duftenden verkaufstisch findet...
     


    ...solltet ihr auch mal einen blick unter den tisch machen ;)
       


    sehr zu meiner überraschung hier austern zu finden
    habe ich sie für euch dort stehen lassen ..


    in diesem sinne wünsche ich allen eine schöne weihnachtszeit
    liebe grüsse carter______________

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carter !


    Nach unserem vorangegangenen Telefonat darf ich dir folgendes mitteilen:


    Diese Ausstellung macht ja wirklich einen wunderschönen Eindruck und der Pilzfund an dieser Stelle ist natürlich schon aussergewöhnlich.


    Ob das tatsächlich Austernseitlinge sind, scheint mir leider auch zweifelhaft, die Fruchtkörper sehen dafür doch relativ untypisch aus, eine bessere Alternative fällt mir aber gerade auch nicht ein. Die Stiele sind für Austern doch ungewöhnlich lang und die Fruchtkörper wirken eher zentral und nicht seitlich gestielt, wie es normalerweise bei Austern der Fall ist.


    Ob die Länge der Stiele möglicherweise nur dem Umstand geschuldet ist, dass die Fruchtkörper ans Tageslicht wollten und sich deshalb besonders gestreckt haben, wie von dir vermutet oder ob es sich um eine andere Art handelt, vermag ich anhand der Fotos leider auch nicht zu sagen. Bezüglich des Fundortes stellt sich natürlich wie schon besprochen auch die Frage, ob sich da hinter dem Gemäuer bzw. dem Gestein ein verbautes Holz befindet oder vielleicht reichen da auch schon ein paar von Zeit zu Zeit bei Austellungen oder sonstigen Aktivitäten herabfallende Holzspäne, die dort in den Mauerritzen gelandet sind und sich dadurch dort ein Myzel entwickeln konnte. Dass sich der Pilz nur vom alten, feuchten Gemäuer ohne Holzanteile ernährt, mag ich nicht glauben.


    Um bei diesem Fund klarer zu sehen, müsste ich den in der Hand haben bzw. hätte eine Nahaufnahme einzellner Fruchtkörper vielleicht noch etwas mehr Klarheit gebracht. Leider konntest du aber diesmal aus mir bekannten Gründen nicht näher an den Fund heran. Vielleicht ergibt sich künftig bei neuerlichem Erscheinen wieder eiinmal eine passende Gelegenheit , wo du den Fund sammeln und noch mehrere Fotos aus unterschiedlichen Perspektiven machen kannst und den Fundbeleg dann auch noch mitbringst. Dann sollte man dem schon genauer auf den Zahn fühlen und ihm einen sicheren Namen geben können.


    Liebe Grüße
    Sepp

    • Offizieller Beitrag

    hallo sepp..


    ich danke dir für deine ausführliche meinung...


    für meine foto beurteilung ausschlaggebend sind der fein haarig-filzige stiel...
    der fast vollkommen fehlen kann aber länger ausgebildet ..meist bei zuchtformen
    aber auch in freier natur vorkommt..
       



    ich sehe herablaufende lamellen.. leicht gekerbt
    ein passendes farbspektrum .. junge eingerollte fruchtkörber..


    da diese pilze augenscheinlich aus mauerwerk wachsen wird auch die frage
    nach dem substrat ungeklärt bleiben...


    da ich mich nicht zu den rätselfoto einstellern zähle..
    derzeit aber nicht selbst in der lage bin ...werde ich jemand finden
    der mir brauchbare fruchtkörber besorgt...


    Uwe
    interessant wäre deine einschätzung anhand der bilder..




    liebe grüße_______carter

  • Hallo
    Interessant wäre zu wissen, wie der Keller in früherer Zeit genutzt wurde. Wurden dort Pilze gelagert oder sogar gezüchtet? Könnten das irgendwelche Zuchtpilzarten sein, die mit altem organischem Material auskommen?
    Weiterhin wäre interessant, was sich hinter der Mauer verbirgt. Ist es eine Außenwand und wenn JA, welche Bäume wachsen außerhalb.
    Das sich solche Pilze auf ein paar Späne in den Fugen entwickeln, das ist eher unvorstellbar. Also könnte eine Wurzel durch das Mauerwerk wachsen?

    • Offizieller Beitrag

    hallo uwe


    herabgefallene späne würde ich ebenso ausschließen wie du...


    wurzel durch das mauerwek ebenso...
    es ist die seite zum innenhof des schlosses...


    am eingang zu diesem leicht schrägem abgang befinden sich drei holzstufen
    die für mich mit dem gefälle übereinstimmen...
    möglicherweise war es mal eine stiege die später zugeschüttet..
    aber nur das mittlere trittholz entfernt wurde.. :huh:
    somit wäre verbautes holz das naheliegendste...
    sie wachsen an mehreren stellen alle seitlich neben der mauer...


    ..und bitte gleich vorweg liebe pilzfreunde
    kommt mir nicht mit der frage ob ich 100järige abgetretene holzstufen bestimmen kann :( :dodgy:



    liebe grüße carter


  • Hallo
    Das Schlimme ist ja, mir fällt auch nichts vernünftiges ein. Büschelrasling war mein erster Gedanke, aber so wirklich paßt der auch nicht. Also bleibt die Sache weiterhin spannend. Ein interessanter Fund ist das wirklich.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Carter !


    Danke für die nachgereichten Fotos. Den Gedanken an eine Seitlings-Zuchtform finde ich durchaus nicht abwegig und hatte ich auch schon vor meinem ersten Posting im Kopf. Vielleicht wurden, wie von Uwe erwähnt, in dem Keller tatsächlich einmal Pilze gezüchtet oder gelagert und sind dann quasi "ausgebebüxt", soll heißen, sie haben sporuliert und die Sporen haben sich mit dem im Kellerbereich verbauten oder (teilweise) zugeschütteten Holz verbandelt ?


    Auch an die Gattung Lyophyllum (Raslinge) hatte ich ebenso wie Uwe gedacht, kann mich damit aber auch nicht so recht anfreunden.


    Wie Uwe schon sagte, es bleibt spannend.


    LG Sepp


  • ... und der Pilzfund an dieser Stelle ist natürlich schon aussergewöhnlich.


    Ob das tatsächlich Austernseitlinge sind, scheint mir leider auch zweifelhaft, die Fruchtkörper sehen dafür doch relativ untypisch aus, eine bessere Alternative fällt mir aber gerade auch nicht ein. Die Stiele sind für Austern doch ungewöhnlich lang und die Fruchtkörper wirken eher zentral und nicht seitlich gestielt, wie es normalerweise bei Austern der Fall ist.


    Ob die Länge der Stiele möglicherweise nur dem Umstand geschuldet ist, dass die Fruchtkörper ans Tageslicht wollten und sich deshalb besonders gestreckt haben, wie von dir vermutet oder ob es sich um eine andere Art handelt, vermag ich anhand der Fotos leider auch nicht zu sagen. Bezüglich des Fundortes stellt sich natürlich wie schon besprochen auch die Frage, ob sich da hinter dem Gemäuer bzw. dem Gestein ein verbautes Holz befindet ...


    Hallo Sepp,


    ob es "Austern-Seitlinge" (Pleurotus ostreatus) sind, kann ich leider auch nicht beurteilen. Doch wenn es welche sind, dann benötigen sie zweifelsfrei Holz, Holzspäne, Stroh, das sich bei feuchtem Mauerwerk durchaus auch außerhalb der Wand befinden kann!!!


    - Deine Idee mit dem Licht als Ursache für eine Fruchtkörper-Missbildung kann ich bestätigen. Doch hier geht es m.E. nicht darum, dass sich die Fruchtkörper im Richtung "Tageslicht" orientieren, sonders schlicht um "Lichtmangel und/oder CO2-Überschuss", wobei letzteres (schließe ich hier aus) +-nur in geschlossenen Gefäßen zu beobachten ist.


    ---> Korrekt ist, dass einige holzzerstörende Pilzarten auffällig auf "Lichtmangel" (insbesondere Blaulicht (400 bis 520 -550 nm) reagieren. Dabei spielt sowohl die Lichtintensität als auch die Lichtdauer eine entscheidende Rolle.


    - Sie (darunter auch der Austern-Seitling) bilden bei extremen Lichtmangels hutlose, sterile, langstielige oder geweihförmige "Dunkelformen" aus.


    - In dem gezeigten Beispiel ist der "Lichtmangel" (CO2-Überschuss kann man ausschließen) noch moderat, so dass noch keine "extreme Dunkelform" gebildet wird!!!


    ---> Doch, insofern passt der verlängerte Stiel und die +- zentral gestielten Hüte recht gut zu der gezeigten "Fruchtkörper-Abweichung" (Missbildung).


    Schade, dass dieser Fund nicht im "Grusel-Forum" ( https://www.pilzfotopage.de/Pilzforum/viewforum.php?f=34 ), gezeigt wird. Denn genau dort sammeln/bewerten wir derartige "Missbildungen" besonders intensiv.
    -------------------------------------------------------
    Literatur:

    [1] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Bildungsabweichungen an Fruchtkörpern (Teratologie); Handbuch für Pilzfreunde, Band V, S. 26-62; S. 108-124 (Tafel 1-16)


    [2] Gramß, G. (1974): Die Abhängigkeit einiger holzbewohnender Speisepilze von Umweltfaktoren in der generativer Phase; ZfP 40: 127-136
    --->
    http://www.dgfm-ev.de/sites/default/fil ... Gramss.pdf



    Grüße Gerd


    PS.:
    - Ich bin überrascht, dass ich schon bereits mehrfach in diesem Forum "Fruchtkörper"-Bildungsabweichungen" so detailliert beurteile.


    - Schade, ich hätte das kürzer machen sollen und
    ---> (1) auf "Lichtmangel", (2) auf ein "Einstellen im Gruselforum" hinweisen sollen.


    Sepp: Du bist (dein Hinweis auf "Licht") ist schuld daran, dass ich hier meine Prinzipien ignoriert habe!!!


    - Und natürlich auch, dass ich deine Beiträge sehr schätze und (kommt selten vor) eine andere Beurteilung äußere.

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

    • Offizieller Beitrag

    hallo liebe pilzfreunde...


    heute war ich wieder vor ort um neue bilder und auch
    einen brauchbaren beleg zu finden


    als erstes ein vergleich zum anfangsbild
     


    die pilze am zweiten bild sind neu hinzugekommen aber
    auch schon sehr im trocknen bedingt durch das beheizen der ausstellung


    neu ist auch dieser winzling der waagerecht aus der mauer nach unten wächst...
    interessant auch die vergrößerung der stielbasis...
     


    nun noch einige fotos bei tageslicht vom mitgebrachten beleg...
     
       



    bin schon neugierig was es wirklich ist :huh:


    liebe grüße_______carter

    • Offizieller Beitrag

    hallo gernot______


    ein herzliches danke für deine rasche und zuverlässige hilfe



    da war ich mit meiner bildbestimmung ganz schön daneben :huh:
    nun gibt es gewissheit :top:



    liebe grüße_________carter

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Uwe und andere !



    Hallo
    Super! :top:
    Das Rätsel ist (fast) gelöst. Jetzt bleibt nur noch die Frage, warum diese herablaufenden Lamellen? Aber das wird uns keiner sagen können.


    Manche Raslinge können schon auch ein wenig herablaufende Lamellen haben, ich glaube auch, dass die Lamellen auf den Nahaufnahmen möglicherweise deutlicher herablaufend erscheinen, als sie es tatsächlich sind. Bei den Fotos der ganzen Büschel aus größerer Distanz wirken die Lamellen meines Erachtens ja gar nicht so stark bzw. kaum herablaufend. Außerdem sieht man bei genauer Betrachtung jener Bilder mit Nahaufnahme der Unterseite, dass die Lamellen ausgebuchtet angewachsen sind, also auch von daher ein Unterschied zum Austernseitling.
    Leider habe ich dieses Merkmal am Anfang zu wenig beachtet bzw. übersehen, aber da wird es den anderen Betrachtern womöglich auch so ergangen sein.


    An Gernot auch von mir ein herzliches Danke, welches ich ihm morgen, bei unserem Jahresrückblick auch noch persönlich übermitteln werde.


    Gruß Sepp


  • Hallo carter,


    danke.


    Und ich habe hier ( ---> https://www.pilzfotopage.de/Pi…c.php?f=34&p=31202#p31202 ) noch ein paar Zusatzinfos dazugepackt


    Grüße Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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