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letzter Beitrag von beli 1 ()

Keine Ahnung

  • äHallo, ich bin Gerti und hab schon öfters bei euch gestöbert.
    Nun hab ich heute einen Pilz gefunden, von dem ich nicht mal die leiseste Ahnung hab,was das ist. Kann mir da irgendwer bitte helfen?

  • Danke Harry, hätt ich mich eigentlich denken können. Der Fundort war in einem Nadelwald, ziemlich feucht und dunkel, unmittelbar eines Baches. Der größere der Pilze ist ca. 7 cm hoch. Die Lamellen und der Stiel waren beim Pflücken schneeweiß und habe sich danach leicht verfärbt, wie am Bild ersichtlich. Der charakteristische Merkmal ist der dunkelbraune Hut, fast samtig. Wie beim Maronenröhrling, nur mit Lamellen. Der Geruch ist vollkommen neutral. Gekostet hab ich ihn vorsichtshalber nicht ggg. Vielleicht hast du eine Idee, worum es sich dabei handeln könnte. Danke!

  • http://www.pilzforum.at/attachment.php?aid=17251


    äHallo, ich bin Gerti und hab schon öfters bei euch gestöbert.
    Nun hab ich heute einen Pilz gefunden, von dem ich nicht mal die leiseste Ahnung hab,was das ist. Kann mir da irgendwer bitte helfen?


    Hallo Gerti,


    mir geht es wie Harry. Denn mit diesen Infos kann man die Art kaum sicher bestimmen.


    - Allerdings habe ich nach wiederholtem Betrachten deines Funds wenigstens einen "völlig unverbindlichen Verdacht", wo ich zuerst suchen würde.


    - Ich liste einmal wenige Merkmale, die mir aufgefallen sind:


    (1) die recht dunklen Hut- und Stielfarben zusammen mit dem Habitus (Gesamteindruck), die m.E. in Richtung "Lactarius sekt. Plinthogali" (Milchling) zeigen.


    (2) die Zwischenlamellen, die dazu passen würden!
    ---------------------


    - Und das hat mich und meine Kristallkugel neugierig gemacht und herausgefordert nach Details zu suchen, die zumindest nicht gegen meine Vermutung sprechen:


    (1) An einer verletzten Stelle der Stielrinde kann ich eine "rosa Verfärbung" erkennen.


    (2) Bei den Lamellen gibt es eine Stelle mit gesplitterter Lamelle.


    (3) Der Bruch des Stiels erscheint käsig.


    ---> Na so was: Ich bin überrascht, das meine Vermutung (Lactarius sekt. Plinthogali) überprüfenswert ist.



    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Übrigens, herzlich Willkommen im Forum!!!


    - Und jetzt noch eine Aufforderung an unsere Pilzkenner, meine "Idee" zu kommentieren/widerlegen!!!

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd,


    wenn ich "Lactarius sekt. Plinthogali" google, dann komme ich nichteinmal auf einen brauchbaren deutschen Namen oder eine Milchlingart. Worum handelt es sich, wovon du schreibst?


    Liebe Grüße Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

  • Hallo Gerd !
    könnte das nicht auch was aus der Ecke Russula spec. sein ?
    Milchtröpfchen kann ich nirgendwo erkennen
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo Gerti !
    Ich finde in Rauriser tal Pechschwarzer Milchling - Lactarius picinus , sehr ähnlich an deine Fund . Deine Beschreibung passt genau , samtige Hut , Fundort . Pechschwarzer Milchling hat weiße Lamellen aber nach dem Pflücken kriegt sie Rostflecken . Ich sehe an deinen Bilder kein Milch aber ich habe grad in Buch gelesen das in junge Fichtenwald diese Pilz ist auch ohne Milch gefunden möglich .
    LG beli !
    PS Nachträglich ich habe in Internet gefunden das milch kommt nur nach starke Lamellen Verletzung .. Ist das wahr oder nicht kann ich nicht mit Sicherheit bestätigen .


  • Hallo Gerd,


    wenn ich "Lactarius sekt. Plinthogali" google, dann komme ich nichteinmal auf einen brauchbaren deutschen Namen oder eine Milchlingart. Worum handelt es sich, wovon du schreibst?


    Liebe Grüße Jürgen


    Hallo Jürgen,


    du hast Recht: Ich kenne (a) auch keinen deutschen Namen und (b) kann ich dir die "Fehlanzeige bei deiner Google-Recherche bestätigen.


    - Doch wenn du schlicht nur "Plinthogali" recherchierst, dann bekommst du einige Resultate, die das als eine "Lactarius Subgenus" betrachten.


    ---> Ich kann mich damit nicht anfreunden und halte mich an meine "Lactarius-Monografie" [1]:


    - Subgenus Plinthogalus, Type L. lignyotus


    - Section Plinthogali


    ---> Eight species: L. lignyotus, L. acris, L. pterosporus, L. romagnesii, L. ruginosus, L. azonites, L. picinus, L. fuliginosus.


    - Entschuldige, dass ich zu faul bin, die deutschen Namen (müsste ich teilweise recherchieren) hinzu zu fügen.


    Literatur:


    J. Heilmann-Clausen et al. (2000): The Genus Lactarius; Fungi of Northern Europe


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Ich bin begeistert, dass ich da bisher eine Lawine in Richtung "Russulales" los getreten habe.

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    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()


  • Hallo Gerd !
    könnte das nicht auch was aus der Ecke Russula spec. sein ?
    Milchtröpfchen kann ich nirgendwo erkennen
    Gruß Harry


    Hallo Harry,


    - Hmm, da muss ich dich leider enttäuschen. In der Gattung "Russula" (Täublinge) gibt es nur eine Sektion (Compactae = Weiß-/Schwarz-Täublinge) mit Zwischenlamellen. Und da gibt es in der Tat sogar Arten, die sich rötlich verfärben. Doch die passen m.E. aus mehreren Gründen nicht zu diesem Fund.


    - Ja, Milchtöpfchen kann ich auch nicht erkennen :@ :@ :@


    ---> Aber, das Problem ist, dass die wohl längst eingetrocknet sind, da es sich wohl nicht um eineStandortaufnahme handelt.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Guten Morgen an die Herren! Muss sagen, dass ich ziemlich beeindruckt bin von der genauen und fachmännischen Analyse! Herzlichen Dank dafür! ich habe nochmals im Internet nachgesehen und am besten hat mir der schwarze oder olivbraune Milchling von der Optik.
    In Zununft werde ich an Ort und Stelle ein Foto machen!


    Schönen Sonntag, wir gehen jetzt in den Wald!
    lg Gerti

  • Ich finde in Rauriser Tal Pechschwarzer Milchling - Lactarius picinus , sehr ähnlich an deine Fund . Deine Beschreibung passt genau , samtige Hut , Fundort . Pechschwarzer Milchling hat weiße Lamellen aber nach dem Pflücken kriegt sie Rostflecken . Ich sehe an deinen Bilder kein Milch aber ich habe grad in Buch gelesen das in junge Fichtenwald diese Pilz ist auch ohne Milch gefunden möglich .
    LG beli !
    PS Nachträglich ich habe in Internet gefunden das milch kommt nur nach starke Lamellen Verletzung .. Ist das wahr oder nicht kann ich nicht mit Sicherheit bestätigen .



    Hallo Beli,


    auch ich habe versucht den Fund von Gerti




    einzuengen, nachdem ich mir +- sicher war, dass es sich um einen der "Korallenmilchlinge" handelt.


    Unbefriedigend ist, dass man dieser Aufnahme (außer Merkmalen, die die Sektion bestätigen) nur wenige Zusatzdetails entnehmen kann:


    (a) Die Hutform deutet darauf hin, dass es sich um einen eher junger Fruchtkörper handelt


    (b) Hut trocken, evtl. samtig, recht dunkel bis schwärzlich


    (c) Stiel (außer Stielspitze) dem Hut gleichfarben bis etwas heller, trocken, evtl. samtig


    (d) Lamellen (L= ca. 92) weißlich, teilweise gegabelt, mit Zwischenlamellen (l= 1, (2)), rotbräunlich fleckend.


    (e) Leider fehlen Angaben über Standort/Höhenlage, Bodenbeschaffenheit, Dauer bis Farbreaktion eintritt, Geruch/Geschmack
    ----------------------


    Zum Glück hatte ich die mit + gekennzeichneten Arten mehrfach in der Hand und kann bereits über Hut- und/oder Stielfarbe, Stielspitze, Hutrandkerbung oder Lamellenfarbe im Jugendzustand folgende Arten ausschließen:


    + L. acris (Bolton 1788 : Fr. 1821) Gray 1821 = L. acer (Bolton) Gray 1821 - Rosaanlaufender Korallenmilchling,


    + L. azonites (Bulliard 1991) Fr. 1838 = L. fuliginosus ss. Bon, Konrad et Maublanc, Quélet - Rauchfarbener Korallenmilchling ,


    + L. lignyotus Fr. 1855 - Mohrenkopf-Milchling, leicht an der auffälligen Stielspitze zu erkennen!


    + L. pterosporus Romagnesi 1949 = L. acris ss. Heinemann, Lange - Flügelsporiger Korallenmilchling,


    - Lactarius romagnesii Bon 1979 - Dunkler Korallenmilchling


    - L. ruginosus Romagnesi 1957 - Kerbrandiger Korallenmilchling,



    ---> Übrig bleiben nur noch 2 Arten mit recht dunklem Hut/Stiel:


    + L. fuliginosus (Fr. 1821) Fr. 1836 = L. romagnesii Bon 1979 - Rußfarbener Milchling.


    ---> Hut matt, feinsamtig, rußbraun, umbra, dunkelgrau, nie ganz schwarz, Stielfarbe wie Hut. Lamellen (L= 60-80; l=3) mäßig gedrängt bis leicht entfernt , häufig gegabelt. Fleisch im Schnitt nach 2-3(4) Minuten lachsrosa. Mykorrhiza bevorzugt mit Buche, aber auch mit Nadelbäumen, bevorzugt frische, basenarme bis basenreiche Böden in (planaren), kollinen - untere eumontane Stufen. VM: mit L. picinus, wenn im Fichtenwald wachsend


    + L. picinus Fr. 1838 ss. Quélet - Pechschwarzer Milchling


    ---> Hut dunkel schwarzbraun bis schwarz, trocken, feinsamtig. Stielfarbe wie Hut. Lamellen (L= 60-65; l=3-7) ziemlich dicht stehend, breit angewachsen bis etwas herablaufend, viele in Stielnähe gegabelt. Fleisch im Schnitt langsam (1- 2 Stunden) blass rosa verfärbend. Mykorrhiza mit Nadelbäumen (bevorzugt mit Fichte), bevorzugt frische, basenarme bis saure Böden in (kollinen) hochkollinen bis montanen Lagen.


    VM. Diese Art unterscheidet sich von L. fuliginosus durch dunklere , schwärzliche Hutfarbe; samtigeren Hut und Stiel; engerstehende Lamellen, länger weiß bleibende Lamellen [1]
    ------------------------------------------------


    - Doch jetzt zu deiner Bestimmung "L. picinus", die ich (nach Bauchgefühl) auch für etwas wahrscheinlicher halte als L. fuliginosus. Doch sicher bin ich mir da nicht, da Gerti außer diesem Bild keinerlei Zusatzangaben macht.


    Literatur:


    [1] J. Heilmann-Clausen et al. (2000): The Genus Lactarius; Fungi of Northern Europe - vol. 2


    [2] H. Knudsen et al. (2008): Funga Nordica; Nordsvamp


    [3] G. J. Krieglsteiner et al. (2000): Die Großpilze Baden-Württembergs - Band 2; Ulmer Verlag


    [4] F. Gröger (2014): Bestimmungsschlüssel für Blätterpilze und Röhrlinge in Europa - Teil II; Regensb. Mykol. Schriften Band 17


    [5] Michael - Hennig - Kreisel (1983): Handbuch für Pilzfreunde Band V; VEB Gustav Fischer Verlag Jena


    [6] F. Kränzlin (2005): Pilze der Schweiz Band 6 (Russulaceae); Mykologia Luzern


    Grüße
    Gerd


    Jürgen: Habe doch noch einen deutschen Namen für die Lactarius-Sektion "Plinthogali" (Korallenmilchlinge) gefunden :) :) :)

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()


  • Hallo Gerti !
    Ich sehe an deinen Bilder kein Milch aber ich habe grad in Buch gelesen das in junge Fichtenwald diese Pilz ist auch ohne Milch gefunden möglich .
    LG beli !


    Hallo Gerd auch an alle !
    Dank dein letzte Beitrag in , diese Thema , ich habe entdeckt das ich habe dank Online Dolmetscherin eine Dummheit geschrieben . Ich habe gemeint das Pilze (L. picinus) in junge Stadium nach pflücken haben gleich keine Milch sondern erst wenn die Lamellen gekratzt werden . Fichtenwald , jung oder alt , mit Milch haben nicht zu tun .
    Online Dolmetscherin ist eine sch. , ich meine das ich habe , dank ihn , durch meine viele Antworten mehrere Dummheit geschrieben .
    PS Gerd , ich meine an Pechschwarze Milchling wegen Hutfarbe , sehr häufige Art .
    LG beli !


  • [/quote]


    Hallo Beli,


    - nee, eine Dummheit hast du m.E. nicht geschrieben, sondern mich überzeugend wichtige Merkmale von "L. picinus" genannt.


    ---> Das hat mich natürlich nicht daran gehindert, nach einem möglichen Doppelgänger zu suchen.
    -------------------------------------------------


    Und folgende Unterscheidungsmerkale aus (Heilmann-Clausen, Lactarius-Monografie) haben mich überzeugt, dass du mit "L. picinus" wohl richtig liegst:


    VM. Diese Art (L. picinus) unterscheidet sich von L. fuliginosus durch dunklere , schwärzliche Hutfarbe; samtigeren Hut und Stiel; engerstehende Lamellen, länger weiß bleibende Lamellen [1]


    Grüße
    Gerd

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  • Hallo !
    Im Kroatisch-Deutsch Übersetzer ich habe auf Kroatisch so geschrieben " Diese Milchling kommt in Fichtenwald aber auf deine Bilder ich sehe keine Milch . Ich habe grad in Buch gelesen das diese Milchling gleich nach Pflücken zeigt keine Milch sondern erst wenn die Lamellen gekratzt werden .
    Ergebnis auf Deutsch war : Ich sehe an deinen Bilder kein Milch aber ich habe grad in Buch gelesen das in junge Fichtenwald diese Pilz ist auch ohne Milch gefunden möglich .
    Dummheit war " in junge Fichtenwald diese Pilz ohne Milch gefunden möglich" aber das ist Online Dolmetscherin schuld .
    Ganz anderes als ich habe auf Kroatisch geschrieben . Sch. Online Dolmetscherin .
    LG beli !

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