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letzter Beitrag von Peppi50+ ()

Hexenröhrling spez.


  • Hallo Josef !


    Ich denke auch, dass Du mit dem Anhängselröhrling (Buyriboletus appendiculatus) richtig liegst, aber warum gibt es bei diesem Pilz bei all Deinen Fotos eigentlich keines, wo man auch die komplette Hutoberseite sieht ? Oder habe ich da etwa ein Bild übersehen ?


    LG Sepp


    Hallo Sepp !
    Das ist nicht meine Bilder , alle hat Josef eingestellt , nicht ich . Vielleicht hat er noch welche Bild mit ganze Hut .
    LG beli !

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Sepp !
    Das ist nicht meine Bilder , alle hat Josef eingestellt , nicht ich . Vielleicht hat er noch welche Bild mit ganze Hut .
    LG beli !


    Hallo beli !


    Ich habe ja nicht behauptet, dass die Bilder von Dir sind und ja auch Josef angesprochen und nicht Dich !
    Ich glaube, Du hast das falsch verstanden.


    LG Sepp

  • Hallo Beli,
    Hallo Sepp,


    ein Bild von der Hutoberseite gehört natürlich dazu, war mein Fehler, möchte mich dafür entschuldigen.



    Habe leider nur das eine Foto davon, die Lichtverhältnisse waren bereits sehr bescheiden.
    Laubholz Anhänglselröhrling ist ein sehr feiner Erstfund für mich!


    @ Beli:
    Meine bescheidene Pilzliteratur gibt bei Detailfragen wie Röhrenbodenfarbe nichts her.


    @ Sepp:
    Was kannst Du für Röhrlingsfunde auf Kalkboden empfehlen?


    LG.
    Josef


  • Hallo Josef !
    Wegen Kalkboden ! Ich finde Anhängselröhrling nähe Dubrovnik (Kroatien) auf stärke Kalkboden in große menge , diese Pilz ist nicht selten wie in Österreich , kommt in Massen neben Meer wo Eiche wachsen . Ganze Meeresküste ist Kalkreich !
    LG beli !

  • Hallo Beli,


    meine Frage an Sepp bezog sich auf gute Litertur zu Bestimmung von Röhrlingen.


    Die sind in meinem kalkreichen Fundgebieten in guten Jahren durchaus zu finden, ich möchte nur meinen persönlichen Schwimmkurs bezüglich Bestimmung mit weniger Hilferufen absolvieren.


    LG.
    Josef

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Josef !


    Bei Deinen nachgereichten Bildern der Hutoberseite habe ich jetzt allerdings Zweifel am Laubwald-Anhängselröhrling. Es scheint, als wäre da ein nicht unerheblicher Grauton in der Hutfarbe, was m.E. eher für eine andere Art sprechen könnte, da Anhängselröhrlinge nach meiner Erfahrung nur Brauntöne am Hut aufweisen.


    Du schreibst aber, dass die Lichtverhältnisse bei der Aufnahme schon schlecht waren, da stellt sich dann natürllich auch die Frage, ob die Hutfarbe überhaupt naturgetreu bzw. farbecht rüber kommt ?


    Eine Pilzliteratur, die sich nur auf Röhrlinge auf Kalkboden bezieht, ist mir nicht bekannt und ich wüsste nicht, was ich diesbezüglich empfehlen könnte. Selbst hatte (habe) ich eigentlich auch kaum eine spezielle Röhrlingsliteratur, nur verschiedene Bestimmungsbücher, die auch andere Gattungen umfassen.


    Früher fand ich z.B. mal die "Enzyklopädie der Pilze" Band 1 von B. Cetto interessant, weil da auch einige seltene mediterrane Arten drinnen sind, aber das ist heute ein überholter, alter "Schinken".


    Dann hatte ich auch eine zeitlang leihweise das Buch "Schmier- u. Filzröhrlinge in Europa" von H. Engel, dieses fand ich sehr gut, stammt aber auch schon aus den 1990er Jahren und repräsentiert mittlerweile auch nicht mehr den neuesten Stand und leider gab es von den Autoren kein gleichartiges Werk über die europäischen Dick- und Raustielröhrlinge.
    Von einem Mitautor dieses Buches, Wolfang Klofac, einem der für mich besten Röhrlingsspezialisten im deutschsprachigen Raum bekam ich einmal dankenswerter Weise einen sehr guten Bestimmungsschlüssel mit dem Titel "Schlüssel zur Bestimmung von Frischfunden der europäischen Arten der Boletales mit röhrigem Hymenophor", also vereinfacht ausgedrückt, ein Röhrlings-Bestimmungsschlüssel. Das ist aber auch schon ein paar Jährchen her und der ist auch nicht mehr auf dem neuesten Stand.


    Ob es nun bereits ein neues, aktuelles Buch mit entsprechender Darstellung, Bezeichnung und Beschreibung der neuen Röhrlingsgattungen/Arten gibt, ist mir nicht bekannt, vielleicht weiß da ein anderer Forianer mehr.


    Wichtig erscheint mir aber vorallem auch die praktische Wissensvermittlung und da habe ich bei zahlreichen Pilzseminaren und Exkursionen anhand von Originalexemplaren von anderen Profis viel lernen dürfen.


    LG Sepp


  • - Übrigens: Auf "Boletales-Home" --->http://boletales.com/ findet man unter dem Punkt "Literature" eine recht lange Liste an Röhrlingsliteratur Inkl. Monografien, Schlüssel)



    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo in die Runde!


    Eine Frage hätte ich noch zu dem diskutierten Röhrling von Josef, bzw. zu dem Schnittbild mit den leichten Blauverfärbungen:
    Was wurde denn zuvor mit dem Messer alles geschnitten?
    Denn diese Art der "Blaufärbung" habe ich ab und an auch schon bei Fichtensteinpilzen (Boletus edulis) beobachtet. Und zwar jeweils dann, wenn mit dem selben Messer zuvor schon Flockis oder andere stark blauende Röhrlinge geschnitten wurden. Bisweilen klappt das auch trotz Abwischen des Messers noch.


    Und da ich zumindest nach den Bildern kein wirkliches Stielnetz erkennen kann, sondern eher feine Pusteln und Pünktchen, würde ich zu Belis Idee tendieren, da einen Fahlen Röhrling (Hemileccinum impolitum / Boletus impolitus) zu vermuten.



    LG; Pablo.


  • Hallo Pablo !
    Das ist die echte bombe - Atombombe !
    Danke für Erklärung !
    PS kennt jemand gute Website mit Lamellen - Röhren usw. Bilder und Beschreibung oder noch besser ein Buch ?
    LG beli !

  • Hallo, Beli!


    Oh nein, bitte keine Atom - Bombe. Das Tschrnobyl - Desaster hat gereicht um in manchen Gebieten manche Pilze immer noch ungesund zu machen.
    Das mit den Büchern und Beschreibungen ist so eine Sache. Zumindest gibt es kein Einzelbuch, daß alle Arten beschreibt, die in Europa vor kommen. Das wären viel zu viele.
    Sepp hat ja schon wesentliche Angaben zu Monografien über Röhrlinge gemacht. So ähnlich muss man sich auch bei anderen Gattungen und Gattungsgruppen ausstatten, wenn man tiefer einsteigen will. Das Problem: Solche Literatur ist oft recht teuer. Dagegen kann es sich echt lohnen eine gute Pilzzeitung zu abonnieren, die kostet nicht soooo viel übers Jahr und beim Schmökern bekommt man immer eine Menge Nützliches mit, auch über merkmalskunde.


    Das Wichtigste aber ist: Mit dem arbeiten was man hat, und das sind vor allem die Pilze im Wald. Die gilt es zu untersuchen, zu vergleichen und möglichst immer kritisch zu bleiben, sich selbst udn auch die Literatur zu hinterfragen. Dazu sehr super ist auch Austausch untereinander, auf gemeinsamen Exkursionen, in Pilzvereinen, und natürlich auch in einem Pilzforum.


    Auch wenn sich das jetzt vielelicht etwas blöd und verallgemeinert anhört: Es hilft, voranzukommen.



    LG, Pablo.

  • Hallo Zusammen,


    höchste Zeit für ein herzliches Danke! :top: :top:


    @ Pablo:
    Die Reihenfolge der Funde zu beschreiben ist kein Problem, so viele waren es ja nicht.


    Die ca. 80 Höhenmeter am Seitengraben rauf. Zuerst rechts rein in den ziemlich reinen Eichenwald. Da gabs einige Eierschwammeln und Blasshütiger Purpurröhrling. Da hab ich das Messer vermutlich das letzte mal abgewischt.


    Wechsel auf die linke Seite des Grabens, Laubmischwald, überwiegend Rotbuche.
    Zuerst der Hexenröhrling mit dem dünnen Stiel, danach der normal Gewachsene.
    Und am Rückweg der vermeintliche Laubholz-Anhängselröhrling.


    Selbst wäre ich nie und nimmer auf die Idee gekommen das der Saft der zuvor geschnittenen Pilze Einfluß auf die nächsten Pilze nimmt.
    Es gilt noch sehr sehr viel zu lernen!


    LG.
    Josef

  • Hallo Josef (Alle anderen natürlich auch)
    zur Röhrlingsliteratur würd ich zusätzlich folgendes umfassende Werk empfehlen:
    Fungi Europaei - Vol. 2 Josef A. Munoz Boletus s.l. 952 S., 428 Farbfotos, 92 Farbtafeln Edizioni Candusso (von 2006)
    oder die "Vorgängerversion" von Alessio: Carlo Luciano Alessio, Boletus Dill. ex L. (sensu lato), Saronno, Giovanna Biella, coll. « Fungi Europaei » (no 2), 1985, 712 p.
    Diese Bücher stehen sicherlich im Buchregal des einen oder anderen Pilzvereines, um mal hineinzublättern, um Dir ein Bild zu machen.
    Sicherlich, die letzten nomenklatorischen Änderungen bei Boleti stehen hier nicht drinnen, dazu gibt's aber beispielsweise die empfehlenswerte aktuelle (2015) Zusammenstellung von Moreau , Cortecuisse und Bellanger in ihrer Arbeit: les noms qui changent... Agaricales, Boletales et Tricholomatales in Documents mycologiques, 36 (2015) (zwar auf Französisch doch die Tabellen sind selbsterklärend). Diese Arbeit gibt's auch als PDF im Internet.


    Allerdings geht sicher nichts über das, was Pablo sagt: mit dem arbeiten was man hat, ...und sollte es die Gelegenheit ergeben, mal am Urlaubsort italienische, spanische etc Pilzkundler zu kontaktieren und mit denen in "ihrem" Gebiet eine Runde zu drehen, kann dies ein Highlight sein.


    schöne Grüße
    eberhard

    ***Traue keinem Erdenstern -
    wenn er scheint der Erd zu fern ***

    Einmal editiert, zuletzt von eberhard ()

  • Hallo Beli,


    deine Ausdauer und dein Einsatz ist einfach bewundernswert. :top: :top: :top:


    Viel ist über Boletus quelettii var. discolor nicht zu finden. Aber es gibt fünf Einträge in der österreichischen Pilzdatenbank dazu, hier lautet der deutsche Name Bunter Hexen-Röhrling.
    Drei davon stammen aus dem Wienerwald, so im Umkreis bis ca. 25 km vom meiner Fundstelle, zwei aus dem Burgenland.


    Bereits am 24.6 war einer an der gleichen Fundstelle. Hab ich damals aber nicht weiter verfolgt, war durch die vielen Speisepilze abgelenkt (Eierschwammerl und Sommersteinpilze).


    Ein herzliches Danke!


    LG.
    Josef

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