Hallo, Besucher der Thread wurde 8829 aufgerufen und enthält 7 Antworten

letzter Beitrag von miha ()

Pilzgrüße aus dem Wiener Raum

  • Pilzige Grüße aus Wien,


    Nach vielen enttäuschenden Wochen gab es letzte Woche nun auch im Raum Wien viele Pilze. Ich habe nicht nur im Wienerwald sondern sogar bei einem Ausflug in den Donauauen einiges gesehen (z.B. viele Täublinge, auch Champions und einzelne Röhrline – ohne Abbildung). Die beliebten Stellen im Wienerwald sind zwar im Bezug auf die beliebteren Röhrlingsarten eher abgeerntet (viele ausgehungerte Schwammerlsucher) aber an entlegeneren Plätzen wird man doch fündig.


    Rotfußröhrlinge scheinen aber nicht so beliebt, davon gibt es viele. Ich halte die größeren im folgende Bild für die robustere Spätform. Die 2 dunkleren Pilze haben zwar die Hutfarbe vom Maronen und wenig Rot am Stil (sieht man im Bild kaum) waren aber rot unter der Huthaut und haben nach Rotfüßchen gerochen und auch die Geschmacksprobe war fruchtig. Die Experten werden mich wohl korrigieren...

    Bei folgendem Fund war ich erstaunt WIE rot sie waren, aber ich sehe kein Stielnetz, und schmecke nichts Bitteres. Sind das auch Rotfüßchen?

    (die Farben kommen am Foto leider nicht so intensiv herüber...)


    Heute habe ich in einer laugbefüllten Rinne/Vertiefung im Wald folgenden erstaunlichen Fund gemacht. Ich halte das für Violette Rötelritterlinge. Habe sie in früheren Jahren schon mehrfach gefunden (und ohne Schaden gegessen), aber eher erst im November. Auch habe ich den Eindruck es handelt sich um 2 verschieden farbintensive Variante. Kann jemand zur Klärung beitragen?

    Von oben sahen die Pilze bei schlechten Lichtverhältnissen eher wie Nebelkappen aus (die ich wegen diverser Giftigkeitsberichte nicht sammle), erst ein Blick auf die Unterseite zeigt das Violett deutlich. Und der Geruch ist sehr charakteristisch. Es lohnt sich also solche Pilze (Nebelkappenartiges gibt es ja in rauhen Mengen) genauer anzusehen.


    Und Mönchsköpfe gab es auch einige, wenn auch nicht an allen einschlägigen Stellen.

    Ich habe letztes Jahr nach Rezpttips für Mönchsköpfe gefragt, aber keine Antwort erhalten. Diesmal war ich mit Folgendem sehr zufrieden: Ich habe die Hüte und auch den oberen Teil der Stiele verwendet, die zäheren Teile sehr dünn geschnitten, mit Zwiebel scharf abgebraten (gut gebräunt) dann mit Pfeffer und geriebenem Koriander und Salz gewürzt, etwas Obers und in Wasser gelöstes Pfeilwurzelmehl zum Verdicken der Sauce, zuletzt frischen Petersilie dazu. War sehr gut. Man liest oft, ältere Mönchsköpfe solle man nicht verwenden weil sie zäh sind. Das trifft für diese Zubereitungsart nicht zu.


    Ligrü miha

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Miha !


    Bei folgendem Fund war ich erstaunt WIE rot sie waren, aber ich sehe kein Stielnetz, und schmecke nichts Bitteres. Sind das auch Rotfüßchen?


    Ich halte das für Violette Rötelritterlinge. Auch habe ich den Eindruck es handelt sich um 2 verschieden farbintensive Variante. Kann jemand zur Klärung beitragen?


    1. Auf Deinem 3. Bild sehe ich nur Rotfußröhrlinge, auf Bild 2 kann man das nicht bei allen Fruchkörpern klar erkennen.


    2. Die auf Bild 4 und 5 sind für mich eindeutig violette Rötelritterlinge (Lepista nuda). Die Farbintensität kann bei dieser Art (wie bei zahlreichen anderen Arten auch) variieren. Junge, frische Exemplare erscheinen meist dunkler violett gefärbt und verblassen dann mit zunehmendem Alter und je nach Witterung mehr oder weniger.


    Es gibt aber u.a. in dieser Gattung noch eine ähnliche Art, deren Fruchtkörper nur einen sehr zarten, blassblauen Farbton aufweisen, nämlich den Blassblauen Rötelritterling (Lepista glaucocana).


    Viele Grüße
    Sepp

  • Hallo Miha.
    Bin selbst aus Wien und freu mich das der Wald nicht mehr leer ist.Wird viele freuen.Zu deinen Pilzen kann ich nichts sagen.lch muß sie in der Hand haben um sie zu erkennen.Aber wir haben auch gute Provis.Vieleicht hilft dir da wer weiter.Lg.Oma Eva

  • Hallo miha,


    - Bei deinen "Steinpilzen" (Boletus edulis) handelt es sich vermutlich um überalterte Exemplare, sofern ich die stellenweise "weiße Beläge auf den Hüten" korrekt als "Schimmelbefall" einschätze :top:
    ------------------------------


    -Ansonsten kann ich den Kommentaren von Sepp nur wenig hinzufügen:


    [uZitat (Sepp):[/u]


    1. Auf Deinem 3. Bild sehe ich nur Rotfußröhrlinge, auf Bild 2 kann man das nicht bei allen Fruchkörpern klar erkennen.


    (a) Bild 3:
    :top:
    - Aber einem Speisepilzsammler kann's egal sein, dass diese Art (früher Herbstform genannt!) zwischeneizeitlich als eigenständige Art (beachte Weinrottöne unter der Huthaut) gehandelt wird.


    (b) Bild 2:
    Sepp: Danke


    - Ja es gibt mindestens zwei Fruchtkörper (1 bis 2 Uhr im Bild), die aus der Rolle fallen.


    ---> Und wenn ich mich aus dem Fenster lehne, dann erwarte ich, dass diese Fruchtkörper beim Ärgern intensiv blauen!!!



    Zitat Sepp:


    2. Die auf Bild 4 und 5 sind für mich eindeutig violette Rötelritterlinge (Lepista nuda).Farbintensität kann bei dieser Art (wie bei zahlreichen anderen Arten auch) variieren. Junge, frische Exemplare erscheinen meist dunkler violett gefärbt und verblassen dann mit zunehmendem Alter und je nach Witterung mehr oder weniger.


    Es gibt aber u.a. in dieser Gattung noch eine ähnliche Art, deren Fruchtkörper nur einen sehr zarten, blassblauen Farbton aufweisen, nämlich den Blassblauen Rötelritterling (Lepista glaucocana).


    - Dem brauch ich nicht viel hinzuzufügen. Außer:


    ---> Als weiterer Doppelgänger käme z.B. noch "Lepista sordida (Schmutziger Rötelritterling) in die engere Auswahl.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Gerd und Sepp, könnte man also (soweit das Bild die Vermutung zulaesst) im Bild 2, zumindest beim Pilz rechts der Bildmitte, dessen Stiel zum Bildrand zeigt, doch einen Schwarzblauenden Röhrling (Boletus pulverulentus) vermuten? (Stielfarbe und beginnende Verfaerbung)... LG eberhard

    ***Traue keinem Erdenstern -
    wenn er scheint der Erd zu fern ***

    Einmal editiert, zuletzt von eberhard ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Eberhard !



    Hallo Gerd und Sepp, könnte man also (soweit das Bild die Vermutung zulaesst) im Bild 2, zumindest beim Pilz rechts der Bildmitte, dessen Stiel zum Bildrand zeigt, doch einen Schwarzblauenden Röhrling (Boletus pulverulentus) vermuten? (Stielfarbe und beginnende Verfaerbung)... LG eberhard


    Bei dem von Dir beschriebenen Fruchtkörper würde ich aufgrund des makroskopischen Gesamteindruckes (soweit erkennbar), den Schwarzenblauenden Röhrling eher ausschließen. Mir käme da vielmehr der starkblauende Rotfußröhrling (Xerocomellus cisalpinus) in den Sinn.


    Bei dem ist nicht nur das Fleich im Anschnitt deutlich blauend, sondern auch die Druckstellen am Stiel.


    Viele Grüße
    Sepp

  • Hallo Sepp und danke,
    X. cisalpinus ist mir noch nicht - zumindest bewusst - direkt begegnet... und dementsprechend ertappe ich mich, darauf reingefallen zu sein, dass man vorallem das vermutet, was man kennt (oder zumindest glaubt). Ich lese grad Simoninis Beschreibung dieser Art und wuensche einen schönen Abend
    LG eberhard

    ***Traue keinem Erdenstern -
    wenn er scheint der Erd zu fern ***


  • Hallo miha,


    - Bei deinen "Steinpilzen" (Boletus edulis) handelt es sich vermutlich um überalterte Exemplare, sofern ich die stellenweise "weiße Beläge auf den Hüten" korrekt als "Schimmelbefall" einschätze


    Das war zum Glück kein Schimmel sondern teils Nässe, teils Reste von abgesplitterten Täublingslamellen.
    Danke jedenfalls für Eure Bestimmungshilfen.
    Michael

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und genieße unser Forum werbefrei!