Beiträge von miha

    Liebe Leute,


    Ich habe einen für mich erstaunlichen Pilz gefunden und würde mich über Bestimmungstips freuen.
    Es handelt sich nach meinem Verständnis um einen Täubling (auf charakteristische Weise brechendes Fleisch + brüchige Lamellen + typische Stielform) mit dunkelgelben Hut (etwa wie bei einem Ockertäubling), aber auch gelbem Stiel und gelber Lamellenunterseite. Das heißt, der ganze Pilz ist außen so richtig gelb. Das Fleisch selbst ist weiß.
    Höhe und Hutdurchmesser je 7cm, Geruch unauffällig , Geschmack mild.
    Gefunden heute im Wienerwald bei Weidlingbach, Mischwald.


    Grüße Michael

    Lieber Christoph, Lieber Sepp, Liebe Alle,



    herzlichen Dank für die Bestimmungshilfen! Super!!


    Von mir noch ein paar Ergänzungen:


    1) Ich war heute nochmal am Ort mit den vielen Glatthexen. Ich war bezüglich Eurer Bestimmung zunächst etwas skeptisch, auch weil es zu dem Pilz im Netz so uneinheitliche Bilder und Beschreibungen gibt, und er doch eigentlich selten sein sollte. Also wollte ich vor Ort die Bestimmung als SUILLELLUS QUELETII verifizieren. Und, ja, es passt gut zB zur Beschreibung bei Parey/Bon oder auf 123pilze - die Bilder dort sind aber das blanke Chaos, die Pilze die ich gefunden habe sind wesentlich einheitlicher!
    Die Rohrenschicht ist tatsächlich oft heller, gelb-orange, und wird erst nach dem Abschneiden allmählich dünkler und röter. Die Stiele sind wirklich überwiegend glatt, gelb mit nur wenig bzw dezentem Rotanteil.
    Ich habe einige dieser Pilze „geerntet“ (wollte mit diesen für mich neuen Pilzen etwas experimentieren), zum Vergleich gemeinsam mit einzelnen Netzhexen, Flockis und Maronen. (Ich traue mich auch ohne „Essensfreigabe“ über einen Versuch – ich sehe keine ernsthaft gefährliche Verwechslungsgefahr). Hier erste Eindrücke vom Putzen und Schneiden:
    Das Fleisch ist beim Schneiden erst kurz zitronengelb (unter der Huthaut tw auch etwas rötlich und im Stiel teilweise dunkelrot), blasst aber innerhalb von wenigen Sekunden stark aus (ist dann nurmehr ganz blass gelb), und bläut deutlich aber keinesfalls so stark oder so dunkel oder einheitlich wie bei anderen Hexenröhrlingen. Hingegen verfärben sich die Röhren bei Kontakt mit Wasser schnell schwarzblau (ich habe versucht einige feste Pilze zu waschen, wie ich auch junge, feste Steinpilze lieber wasche – ich weiß, dass ist verpönt, Sorry). Madengänge hingegen – ich hatte nicht viele - sind teilweise eher rötlich.
    Der Eindruck beim Schneiden und Putzen der Pilze – z.B. von der Konsistenz, den Dimensionen, dem Duft, etc… - ähnelt eher dem im Umgang mit Maronen als dem mit anderen Hexenröhrlingen (OK, Das ist sehr subjektiv, und ich weiß nicht ob jemand das nachfühlen kann, aber für mich fühlt sich jeder Pilz beim Verarbeiten anders an). Auch die geschnittenen Pilze sehen eher nach Maronen aus.


    2) Königsröhrlinge – Es werden immer mehr! Ich habe heute nicht fotografiert, aber es gibt jetzt richtig, richtig viele davon, und an immer mehr Stellen. Vielleicht wird der Pilz im Zuge der Klimaerwärmung bei uns häufiger?
    Ich denke wenn ein Pilz in einem Jahr so häufig ist, könnte man den Schutzstatus temporär etwas lockern (z.B.: wo mehr als 10 solcher Pilze beisammen stehen, könnte man einen nehmen – ok, ist vielleicht zu schwer zu überprüfen… ), z.B. damit interessierte Sammler ihn besser kennenlernen können. Wüsste aber nicht welcher „offiziellen Stelle“ man so etwas vorschlagen könnte...



    3) Steinpilze: Die wachsen weiterhin wie verrückt! An Stellen, die am Wochenende von vielen Sammlern recht gründlich abgeerntet worden sind, sind in nur 3 Tagen wieder richtig viele Pilze nachgewachsen. Echt eine Freude!



    Liebe Grüße,
    Michael

    Liebe Alle,


    Wie schon in meiner Antwort auf Josefs Koenigsröhrlingspost angedeutet,
    hier noch einige Bilder zum derzeitigen „Pilzeldorado“ im Wienerwald.
    Es gibt aktuell nicht nur sensationell viele Pilze sondern auch sehr große Exemplare ...

    … sowie recht Ungewöhnliches und einige Vielfalt.
    Ich konzentriere mich hier erstmal auf Röhrlinge… und hoffe auf Bestimmungshilfe durch die Experten.


    Nicht bestimmen konnte ich folgende, derzeit sehr häufige Pilze. Sehen von oben aus wie ein Mittelding aus flockenstieligem Hexenröhrling und Pfirsich, also dunkelbraun-samtig, aber auch ungewöhnlich viel Orange/Gelb/Rot am Hut. Die Hüte röten nach dem Abschneiden nach. Die Röhren sind dunkelrot wie bei Flockis. Stiele weder richtig genetzt noch flockig, sondern eher „gestreift“ bis geflammt und recht hell (mehr gelb als rot) und etwas schlanker.
    Sie blauen beim Anschnitt, aber weniger intensiv als Flockis. Duft mild pilzig.

    Diese Pilze werden im Gegensatz zu Flockis von Maden gefressen, aber weniger als die in der Nachbarschaft wachsenden Steinpilze.



    Hier zum Vergleich flockenstielige Hexenröhrlinge von gestern:



    In der Nachbarschaft fanden sich einige Pilze die ich für Königsröhrlinge halte:

    Diese sonst seltenen Pilze dürften heuer ungewöhnlich häufig sein.
    3 Fundstellen habe ich schon in einem separatem Posting gezeigt, hier noch ein weiterer Fund von heute:

    Da die Pilze unter Naturschutz stehen, habe ich sie nicht ab- oder aufgeschnitten, könnte also nichts über eventuelles Bläuen sagen. An der letzten Stelle (nähe Weidlingbach) hat aber meine Freundin irrtümlich einen „geerntet“ bevor ein Bestimmungsversuch das hätte verhindern können: Der Pilz hat beim Anschnitt überhaupt nicht gebläut, Fleisch und Röhren waren durchgehend gleichmäßig gelb aber die Madengänge waren rot. Was meinen die Experten?



    Die folgenden Pilze halte ich - vor allem wegen dem Jodgeruch an der Stielbasis nicht für Anhängselröhrlinge sondern für gehämmerte Röhrlinge (HEMILECCINUM DEPILATUM ?).


    Folgendes könnte ein goldporiger Röhrling sein.


    Die größte Freude des heutigen Tages waren aber große Mengen dunkler Steinpilze. Davon haben wir hunderte? gesehen.


    Liebe Grüße,
    Michael

    Lieber Josef,
    Liebe Alle,


    Ich habe diese Woche auch mehrmals solche Pilze gefunden,
    an mindestens 4 Stellen im Wienerwald. 3 davon habe ich heute abgelichtet.
    Auch ich halte das für Königsröhrlinge, ob blauend oder nicht kann ich nicht beurteilen.


    Die ersten beiden Pilze sind aus der Umgebung von Weidlingbach:
    Fundort 1:

    Fundort 2:


    Die folgenden Pilze stehen gar direkt an der Wiener Höhenstrasse(!):


    das letzte Bild zeigt den Kontext. Es handelt sich tatsächlich um eine Böschung an der Höhenstrasse,
    die Königs-Kandidaten sind die beiden Pilze im Hintergrund / Schatten.
    An die Pilze im Vordergrund kann ich mich nicht sicher erinnern.
    Das Bild vermittelt eine Ahnung wie unglaublich viel Pilze derzeit hier zu finden sind.


    Die Umgebung von Wien ist seit gut einer Woche ein Pilzeldorado,
    die Steinpilze und Parasol stehen im Wald teilweise dicht an dicht als wären sie angebaut.
    Aber auch die Pilzvielfalt, die gewaltige Größe vieler Exemplare, und dass die Pilze nicht nur an den „besonderen Stellen“ sondern fast überall wachsen (siehe die Höhenstrassenbilder) ist bemerkenswert.
    Ich muss da wohl noch eine separaten Beitrag posten...


    liebe Grüße
    Michael

    Liebe Leute,


    Ich habe heute beim Spazierengehen im Auwald in der Lobau etwas überrascht mehrere
    Pilze gefunden, die ich für Hexenröhrlinge halte. Zwei habe ich mitgenommen,
    drei weitere waren schon Madenzerfressen bzw vertrocknet:


    Samtig hell-olivbraune Hüte, festes Fleisch, rote Porenschicht, gelbe Stiele mit roter ähmm – Struktur … Netz?
    Die Pilze verfärben sich auf Druck oder beim Anschnitt blau. Riechen eher gut … aber ich bin verschnupft.
    Sind das netzstielige Hexenröhrlinge ?


    Ich kenne Hexenröhrlinge bisher nur vom Spätherbst und wesentlich dünkler,
    also wohl die flockenstieligen. Ich tu mir aber bei der Unterscheidung - Netz oder doch nur "Flockenstruktur" – schwer. Weil so schöne Netze oder so unstrukturiert gleichmäßige Flocken wie in Pilzbüchern oder einschlägigen Webseiten haben die Pilze die ich finde nie… Die heutige Pilze haben sich beim Anschnitt nicht so intensiv verfärbt wie ich das von den herbstlichen gewohnt bin – (waren nicht so grell gelb und danach nicht so tiefblau).
    Anbei 3 Fotos .

    Liebe Grüße aus Wien, Michael

    Liebe Leute,


    Ich bin heute im Wienerwald im Mischwald/Nadelstreu auf folgende Pilze gestoßen,
    davon gab es richtig viele. Und da Oma Eva ja auf Russköpfe wartet, dachte ich mir:
    Vielleicht könnten sie das sein?



    Hut dunkel-graubraun bis fast schwarz (sieht am Foto etwas heller aus),
    leicht glänzende Oberfläche, fasrig gestreift, oft erdig,
    junge Exemplare buckelig gewölbt, alle recht "unregelmäßig geformt".
    Weiße ausgebuchtete Lamellen, weißes Fleisch ohne Verfärbung beim Anschneiden.
    Stiele weiß (ich sehe keine gelbliche Tönung), ohne Ring, ohne Knolle,
    eher kurz und irgendwie "täublingsartig" geformt aber fasriger.
    Die Pilze waren bis zu ca 8cm breit/7cm hoch, oft mehrere miteinander verwachsen.
    Geruch unauffällig (vielleicht wegen der Trockenheit).


    Was meinen die Experten?


    ligrü Michael


    Hallo Oma Eva,schöne Bilder danke fürs teilen...sag gibt es in Wien nicht Austernseitlinge zu finden??Lg alex


    Austernseitlinge habe ich im Wienerwald vor gut 2 Wochen nach den leichten Frösten gefunden, die kommen ja oft nach kälteren Nächten. Bilder hab ich leider keine.


    Hallo miha,


    - Bei deinen "Steinpilzen" (Boletus edulis) handelt es sich vermutlich um überalterte Exemplare, sofern ich die stellenweise "weiße Beläge auf den Hüten" korrekt als "Schimmelbefall" einschätze


    Das war zum Glück kein Schimmel sondern teils Nässe, teils Reste von abgesplitterten Täublingslamellen.
    Danke jedenfalls für Eure Bestimmungshilfen.
    Michael

    Folgende Pilze, die ich für Lilastiel-Rötelritterlinge halte (Lepista personata), habe ich am 27. Dezember am Nußberg bei Wien, auf einer Wiese unterhalb eines kleinen Abhanges, der zwei Weingärten trennt, gefunden. Da ich gerade lese, dass die Deutschen Gesellschaft für Mykologie diese Art zum Pilz des Jahres 2016 ernannt hat, dachte ich mir, das ist ein guter Anlass für ein Neujahrsposting. Die Pilze riechen wie Violette Rötelritterlinge – süßlich parfümiert, haben aber kein Violett am Hut, dafür einen knallig blauvioletten Stiel.
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    Da hier im Weingarten oberhalb Wiens viele Leute spazieren gehen, waren etliche Pilze ausgerissen und unerkannt liegengelassen, manche auch zertreten, aber da dort recht viele Pilze standen, konnte ich einige unversehrt mitnehmen. Ich vermute, die Pilze werden an diesem Fundort Spritzmittel-belastet sein. Wisst Ihr etwas über Petizidbelastung bei Pilzen in landwirtschaftlich genutzten Bereichen?


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    Bei dieser Gelegenheit möchte ich es auch nachholen, unseren letzten Steinpilzfund des Jahres zu erwähnen (es gibt ja im Forum diese "Suche nach dem letzten Stoney"): Gefunden am 8.Dezember unterhalb der Sulzwiese (Schönstadt am Kahlenberg) Richtung Weidling:
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    Und: meinen größten Steinpilz 2015 habe ich am 1.November nahe Weidlingbach gefunden:
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    dort gab es in diesen Tagen auch große Mengen an Maronen und Täublingen:
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    und ich habe dort erstmals Grünspan-Träuschlinge gefunden:


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    2015 war im Raum Wien zwar ein überwiegend enttäuschendes Pilzjahr, wo ich erst im Herbst nennenswert Pilze gefunden habe, dann dafür einige Male besonders viel, und außerdem waren dieses Jahr praktisch alle Funde völlig madenfrei, in kaum einem Pilz war der Wurm drinnen.


    herzliche Neujahrswünsche,
    Michael

    Hallo Krause Glucke,
    Ich staune, dass Du Samtfußrüblinge für schwer bestimmbar hältst. Es sind die einizigen von diesen "Büschelbaumstumpfpilzen" die ich für ganz leicht erkennbar halte, und ich trau mich nicht mal Halimasch und Schwefelköpfe zu sammeln! Die Samtfußrüblinge haben eben - wie der Name sagt - unten am Fuß so ein richtig dunkel samtige Zone. (Das kenn ich sonst nur vom Samtfußkrepling). Das ist sehr auffällig und ganz eindeutig. Und sie wachsen im Winter, wo es sonst nicht mehr viel gibt.
    Also: Auf die Samtsöckchen achten, dann ists ganz einfach.
    Michael

    Pilzige Grüße aus Wien,


    Nach vielen enttäuschenden Wochen gab es letzte Woche nun auch im Raum Wien viele Pilze. Ich habe nicht nur im Wienerwald sondern sogar bei einem Ausflug in den Donauauen einiges gesehen (z.B. viele Täublinge, auch Champions und einzelne Röhrline – ohne Abbildung). Die beliebten Stellen im Wienerwald sind zwar im Bezug auf die beliebteren Röhrlingsarten eher abgeerntet (viele ausgehungerte Schwammerlsucher) aber an entlegeneren Plätzen wird man doch fündig.


    Rotfußröhrlinge scheinen aber nicht so beliebt, davon gibt es viele. Ich halte die größeren im folgende Bild für die robustere Spätform. Die 2 dunkleren Pilze haben zwar die Hutfarbe vom Maronen und wenig Rot am Stil (sieht man im Bild kaum) waren aber rot unter der Huthaut und haben nach Rotfüßchen gerochen und auch die Geschmacksprobe war fruchtig. Die Experten werden mich wohl korrigieren...

    Bei folgendem Fund war ich erstaunt WIE rot sie waren, aber ich sehe kein Stielnetz, und schmecke nichts Bitteres. Sind das auch Rotfüßchen?

    (die Farben kommen am Foto leider nicht so intensiv herüber...)


    Heute habe ich in einer laugbefüllten Rinne/Vertiefung im Wald folgenden erstaunlichen Fund gemacht. Ich halte das für Violette Rötelritterlinge. Habe sie in früheren Jahren schon mehrfach gefunden (und ohne Schaden gegessen), aber eher erst im November. Auch habe ich den Eindruck es handelt sich um 2 verschieden farbintensive Variante. Kann jemand zur Klärung beitragen?

    Von oben sahen die Pilze bei schlechten Lichtverhältnissen eher wie Nebelkappen aus (die ich wegen diverser Giftigkeitsberichte nicht sammle), erst ein Blick auf die Unterseite zeigt das Violett deutlich. Und der Geruch ist sehr charakteristisch. Es lohnt sich also solche Pilze (Nebelkappenartiges gibt es ja in rauhen Mengen) genauer anzusehen.


    Und Mönchsköpfe gab es auch einige, wenn auch nicht an allen einschlägigen Stellen.

    Ich habe letztes Jahr nach Rezpttips für Mönchsköpfe gefragt, aber keine Antwort erhalten. Diesmal war ich mit Folgendem sehr zufrieden: Ich habe die Hüte und auch den oberen Teil der Stiele verwendet, die zäheren Teile sehr dünn geschnitten, mit Zwiebel scharf abgebraten (gut gebräunt) dann mit Pfeffer und geriebenem Koriander und Salz gewürzt, etwas Obers und in Wasser gelöstes Pfeilwurzelmehl zum Verdicken der Sauce, zuletzt frischen Petersilie dazu. War sehr gut. Man liest oft, ältere Mönchsköpfe solle man nicht verwenden weil sie zäh sind. Das trifft für diese Zubereitungsart nicht zu.


    Ligrü miha

    Danke Anna und Harry,


    An die Filzröhrlingstheorie glaub ich nicht, denn diesen Pilzen fehlt komplett die feinledrige Oberfläche von Ziegenlippe oder Rotfüßchen, die ich auch beide gut kenne und erkannt hätte.
    Die Huthaut dieser Pilze hingegen ist klitschig, die Gestalt ist viel zierlicher als bei der Ziegenlippe.
    Annas Tip „Ringloser Butterpilz“ scheint mit plausibler: Beim Putzen und schneiden ist mir eine orangerosa Stielbasis aufgefallen (ich mußte aber wegen dem schwer zugänglichen Fundort viele Stile abschneiden, konnte sie nicht herausdrehen, daher fehlt die Stilbasis großteils). Die Pilze haben beim Putzen stark abgefärbt, ich habe jetzt goldfarbene Hände.


    Könnt Ihr mir verraten, warum für Euch meine Kuhröhrlingsvermutung völlig unplausibel war? Ich habe mir mehrere Pilzbücher und Internetseiten angesehen und Bestimmungsschlüssel zu Hilfe gezogen und fand den am passendsten, kenne ihn aber bislang nicht aus persönlicher Erfahrung.


    Liebe Grüße ,
    Michael

    Nach 7 Wochen in Griechenland war ich heute erstmals wieder im Wienerwald, und habe eine große Menge von Röhrlingen gefunden, die ich beim Sammeln für Lärchenröhrlinge hielt, es fehlt ihnen aber der Ring. Sind das Kuhröhrlinge?





    Es handelt sich um eher kleine Röhrlinge, Hutdurchmesser 4-10cm, graubraune Hüte, Huthaut tw. leicht schmierig und abziehbar. Das sehr weiche Fleisch ist weiß bis gelblich, unter der Röhrenschicht auffällig zitronengelb. Die Röhren sind dunkelgelb bis olivbraun die Röhrenmündungen eher groß und unregelmäßig wabenartig-eckig. Keine Verfärbungen bei Druck und Anschnitt. Die Stile sind schlank, gelblich weiß mit dunkler Punktierung. Geruch angenehm pilzig, Geschmack (roh) pilzig-fruchtig.


    Sie wachsen in großen Mengen an mehreren lehmigen Böschungen am Wegesrand unterhalb eines Mischwaldes (auch Lärchen). Ich habe soeben testweise 2 Exemplare in Olivenöl herausgebraten und dabei keine nennenswerte Verfärbung beobachtet.


    Da diese Pilze derzeit sehr häufig sind, wäre ich auch für Zubereitungstips dankbar.


    ligrü miha

    Da ich in den Herbsttrompeten immer wieder kleine Schnecken finde, muss ich beli1 widersprechen, offensichtlich essen Schnecken Totentrompeten, dann ich glaub nicht dass sie drinnen wohnen :)
    Auch wundere ich mich, dass Ihr bei Herbsttrompeten "Fundorte" braucht. Der Wienerwald ist seit Mitte September voll davon. Ich sehe - auch jetzt noch im November - jedesmal viel mehr als ich mitnehmen kann oder will.
    ligrü michael

    Dieses Jahr gab es (und gibt’s z.T. noch immer) rund um Wien Unmengen von Herbsttrompeten (Totentrompeten), da habe ich in der Küche etwas experimentiert und möchte 2 Rezepte mit Euch teilen.



    1) Frittierte Herbsttrompetenchips, z.B. zum Garnieren von Salaten.


    Dazu die Trompeten aufschneiden (also öffen aber nicht zerkleinern) waschen (ja wirklich!) etwas abtupfen oder gut abtropfen.
    In einer kleinen Pfanne Öl erhitzen, und die Pilze vorsichtig (es spritzt...) ins heiße Fett geben. Es können ruhig mehr Pilze sein als man der kleinen Pfanne „zutraut“, und man braucht auch nicht allzu viel Öl.
    Die Herausforderung beim Frittieren von Totentrompeten ist, wie man bei schwarzen Pilzen erkennt wann sie fertig sind ohne verbrannt zu sein. Da hilft es, wenn die Pilze vom Waschen feucht sind: Solange die Pilze noch feucht sind „sprudelt“ das enthaltene Wasser im heißen Fett. Häufig gut umrühren/wenden! Dann plötzlich hört das Sprudeln auf und rasch schrumpfen die Pilze stark zusammen uns werden knusprig. Dann müssen sie rasch aus der Pfanne genommen und zum Abtropfen auf Küchenrolle platziert werden.
    Die frittierten Herbsttrompeten erinnern in der Konsistenz an Kartoffelchips. Ich verwende sie gerne zum Garnieren von Salaten, sie machen sich aber auch gut zu Pürees, ähnlich wie Röstzwiebel.


    2) Schwammerlsauce aus Semmelstoppelpilzen und Herbsttrompeten.



    Beide Pilzarten sind im Herbst sehr häufig und oft gemeinsam zu finden.
    Sie lassen sich sehr gut kombinieren, da sie sich im Aroma angenehm ergänzen und die Semmelstoppelpilze die nötige „Substanz“ geben. Wer beim Sammeln auch ein paar späte Eierschwammerl findet: die passen auch gut dazu.
    Zwiebel schneiden, die Semmelstoppelpilze putzen (evtl waschen), die Stoppeln abschaben (damit nicht bitter) und in Scheiben schneiden. Zwiebel und Semmelstoppelpilze gemeinsam ins heiße Fett geben, denn sie brauchen länger als die Trompeten. Herbsttrompeten aufschneiden (öffnen) und putzen (ich finde auch waschen schadet nicht), eventuell zerkleinern, und in die Pfanne dazugeben, wenn die Zwiebel und Stoppelpilze schon „halbfertig“ (leicht gebräunt) sind. Ich würze mit Koriander, Piment, Pfeffer, Molle (die 4 gibt’s beim Hofer als „pikante Mischung“ in der Gewürzmühle) und evtl. einer Spur Wacholder. Wenn die Pilze und Zwiebel fertig gebräunt sind mit Schlagobers und etwas Wasser aufgießen, Herd abdrehen, mit Resthitze noch etwas ziehen lassen, und mit geschnittener Petersilie und Salz würzen.
    (Wer es lieber exotisch hat, kann statt Schlagobers Kokosmilch verwenden und statt wie oben beschrieben mit z.B. Garam Masala würzen.)



    ein typischer Herbstfund



    ...in der Pfanne...



    ...am Teller


    Ligrü miha

    Grüß Euch und danke für die Antworten.


    Ich freu mich dass auch Jürgen den Pilz, der von oben wie ein Parasol aussieht, für einen Riesenchampion hält, und entnehme der Antwort, dass es hier im Forum nicht so gut ankommt lange Texte zu schreiben, weil die dann kaum ganz gelesen werden. Ist wohl besser ich schreibe meine Identifikationsveruch (Pilznamen, in dem Fall: "Riesenchampion (Braunschuppiger Riesenegerling)" ) noch vor eventuellen Details direkt unter den Pilz? Der hatte übrigens ca 15 cm Hutdurchmesser, weshalb ein Kleiner Wald-Champignon (Agaricus silvaticus) nicht in Frage kommt.


    Kann mir noch jemand bei den Pilzen, wo ich auf Beutelstäublinge oder Hasenstäublinge tippe, helfen?


    Danke,
    Michael

    Liebe Pilzforum Gemeinde,


    Erst 3 Tage im Forum, habe ich bereits eine kuriose Pilzbegebenheit zu berichten, die ich, angeregt durch Annas schöne Pilzsammelberichte mit einigen Bildern illustrieren möchte, in der Hoffnung von Euch in Sachen Pilzbestimmung zu lernen:


    Ich bin vielleicht der erste Vater in der Geschichte des menschlichen Pilzsammelns, der im Auftrag seiner Tochter erfolgreich auch die Suche nach einem Riesenbovist für ein Gruselparty gegangen ist :)


    Aber vom Anfang an:
    Nach unserem erstaunlichen Riesenbovistfund am letzten Sonntag, hatte meine 15 Jährige Tochter einen Wunsch: Sie hätte gerne für Freitag (heute) einen solchen Riesenpilz, da sie bei ihrer Mutter eine Motto-Party zum Thema Halloween veranstaltet. (Warum sie im September eine Halloween Party macht ist mir unverständlich, aber die Mädels lieben eben Mottoparties...) Da wäre ein Riesenbovist eine Attraktion, die man dann vielleicht sogar gemeinsam zubereiten und verspeisen könnte. (Die Exemplare vom Wochenende waren wirklich köstlich).


    Also habe ich mich am Donnerstag Nachmittag, mit der kuriosen Entschuldigung, ich müsse für meine Tochter einen Riesenbovist suchen (ein nicht zur Nachahmung empfohlener Dienstfreistellungsgrund der für einige Erheiterung gesorgt hat), auf den Weg in den Hochleitenwald gemacht.
    Damit nun nicht alle Wiener Pilzfreunde am Wochenende dorthin pilgern, muss ich klarstellen, dass das keinesfalls ein idealer Platz für idyllische Pilzwanderungen ist. Dieser Wald wird offenkundig gründlich bewirtschaftet und ist dazu systematisch in Rechtecke (Quadrate?) unterteilt, die von schnürlgeraden Forstwegen und Wiesenkorridoren unterteilt werden. Also kein Ort für eine romantische Wanderung. Viele der Waldquadrate bestehen aus undurchdringlichem Jungwaldgestrüpp oder sind von den offenkundig reichlich vorhandenen Wildschweinen völlig durchpflügt – dort findet sich außer Knollenblätter- und Pantherpilzen nicht mehr viel, die Wildschweine wissen, was sie übrig lassen, aber Riesenboviste scheinen nicht auf ihrem Speiseplan zu stehen („für Säugetiere roh giftig“ lese ich in der Wikipedia), denn ich bin (nach langer Suche freilich) wieder fündig geworden.


    Ich hoffe die Experten unter Euch können meine Bestimmungsversuche korrigieren.



    1) Riesenboviste – die meisten davon stehen noch im Wald. Ich war ja diesmal alleine unterwegs.



    2) Sind das Purpurfilzige Holzritterlinge? Jedenfalls wunderschöne Pilze! Ich habe sie in einem reinen Nadelwaldquadrat photographiert – dort gab es an lichten Stellen letztes Wochenende reichlich Riesenboviste.



    3) Auch diesen Pilz habe ich in einem Nadelwaldquadrat photographiert. Sieht von oben fast aus wie ein Parasol, aber dafür ist der Stiel viel zu dick, und statt dem Doppelring hat er ein samtiges Manschettenröckchen. Ich halte das für einen Riesenchampion (Braunschuppiger Riesenegerling). So einen (ähnlichen?) habe ich letzten Herbst auch zwischen Sievering und Weidlingbach gesehen, der hatte sogar eine Art „Natterung“ an der Stielbasis und roch wunderbar nach Marzipan. Der Stiel war damals aber insgesamt heller. Damals war ich mir bei der Bestimmung fast sicher. Diesmal habe ich ihn stehengelassen.



    4) Sind das Beutelstäublinge oder Hasenstäublinge? Es handelt sich um feste, recht große Pilze (gut 10 cm hoch, 7cm breit). Ich habe 2 davon mitgenommen. Ich weiß, von Euch gibt’s keine Essensfreigabe, würde aber gerne dazulernen.



    5) Leider geht meine Kamera (Nikon D-7000) "selbsttätig" recht "kreativ" mit Farben um, sodass am Foto nicht mehr viel vom beeindruckenden Rot dieses Pilzes zu sehen ist.
    Ich halte diesen Hexenröhrling für einen Netzstieligen, war aber erstaunt wie dunkelrot er war.
    Ich finde ja der wäre viel besser für eine Halloweenparty geeignet...



    6) Davon waren mehrere Waldquadrate voll. Ich halte das wegen der ungerieften Manschette für einen Pantherpilz, traue mir aber die Unterscheidung zum Perplpilz nicht zu. (Würden Wildschweine Perlpilze stehenlassen?).

    liebe Grüße,
    Michael

    Ich suche ein gutes Mönchskopfrezept. Die "Kuttelersatz"-variante ist nicht so ganz mein Geschmack. Ich finde kleine Mönchskopfe besonders herzig, sammle sie gerne, und sie erinnern mich immer an "Pilgergestalten aus Marzipan", finde auch sie riechen irgendwie nach Marzipan.
    Ich habe letzte Woche am Kahlenberg (Wien) einen gewaltigen Hexenring davon gefunden, einige davon mitgenommen, einen Teil gleich verspeist. Der Rest wartet eingefroren auf eine interessantere Zubereitung.

    Die Stiele sind zwar etwas zäh (sollte man vielleicht z.T. wegschneiden), aber ich mag den Geschmack, und suche ein Rezept wo der "hinauskommt" und nicht einfach kaschiert/überdeckt wird.


    ligrü miha

    Toller Vorschlag, und ich freu mich sehr, dass ich nicht der einzige Semmelstoppelpilzsammler bin. Ich finde im Wienerwald stets ausgerissene und liegengelassene Exemplare, schade darum.


    Ich kann Semmelstoppelpilze auch zum "Strecken" von Eierschwammerlgerichten empfehlen, mit denen sie (auch farblich) gut harmonieren (und ein bischen deren Geschmack annehmen): Die Semmelstoppelpilze in dünnen Scheiben früher in die Pfanne geben (mit den Zwiebeln, denn sie brauchen mehr Garzeit), die Pfifferlinge später dazu.


    Semmelstoppelpilze sind superleicht zu erkennen, wirklich häufig, nie madig, lassen sich sehr einfach reinigen (man kann sie sogar waschen). Die Stoppeln kratze ich weg, da sie im Essen evtl an Maden erinnern könnten, und ich glaube so dem Gericht die leichte Bitterkeit zu nehmen. Sie verlieren auch beim längeren Kochen/Rösten nicht ihre Struktur und Konsistenz. Da sie geschmacklich recht dezent sind, darf man ruhig etwas mehr würzen. Ich finde sie machen sich gut mit indischen Gewürzmischungen (z.B. Garam Masala).
    Da sich beim Reinigen die Finger braun Färben, kann es Sinn machen, Küchenhandschuhe anzuziehen.



    Das Bild zeigt einen Fund aus dem Wienerwald: Semmelstoppelpilze, Herrnpilze und (wenige) Eierschwammerl.

    liebe Grüße,
    Michael

    Auch wir haben letztes Wochenede mehrere Riesenboviste gefunden (Hochleithenwald, NÖ) - sogar an mehreren Stellen. Beim Fund im Bild (zum Größenvergleich ist ein Apfel mit im Bild) waren wir zum Glück zu fünft unterwegs, sonst sollte man Guten gewissens wohl kaum solche Pilzmengen sammeln.


    Den ersten Riesenbovist hab ich heute zubereitet - gepacken war der köstlich! Besser als Parasol - wie wir alle, inklusive Nachbarn, gemeint haben -, weil er sich nicht so mit Panier vollsaugt. In Geschmack und Struktur zwischen Pilz (pilziger als erwartet), Tofu und Mozarella.
    Ich hab dem Vorschlag aus dem Forum, das mit Basmati zu servieren Folge geleistet, und kann das weiterempfehlen.


    Liebe Grüße,
    Michael