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letzter Beitrag von beli 1 ()

Glattstieliger Hexenröhrling?

  • Hallo Pilzfreunde,


    konnte heute, den 22.6 im kalkreichen Wienerwald Nähe Mödling einen persönlichen Erstfund verbuchen. Seehöhe ca. 300 m, Mischwald mit vorwiegend Buchen und Föhren.



    Die Maße habe ich vom jüngeren Fruchtkörper abgenommen.
    Höhe: 12 cm, Dm. Hut: 7 cm, Dm. Stiel: 2,5 cm.
    Geruch: leicht säuerlich,
    Huthaut: irgendwie fettig, samtig, nicht abziehbar.
    Kein Stielnetz gefunden.
    Schnittfläche verfärbt rasch ins Blau und geht dann ins Grünliche über, jetzt nach 2 Stunden gelb/oliv, etwas weniger intensiv als die Fraßstellen am Hut.
    Röhrenboden rötlich.


    Liege ich hier mit Glattstieliger Hexenröhrling (Boletus queletii) richtig?
    Korrekturvorschläge sind natürlich erwünscht,


    beste Grüße
    Josef

  • Hallo Josef,



    Liege ich hier mit Glattstieliger Hexenröhrling (Boletus queletii) richtig?
    Korrekturvorschläge sind natürlich erwünscht,


    - Ich würde das nicht unterschreiben, da diese Art nach meinen bisherigen Funden keine derartig intensiv rot gefärbte Porenschicht hat.
    ---> Und übrigens halte ich auch Hutfarbe, Stielfarbe (insbesondere auch Stielbasis) für nicht typisch.


    ---> Und, einen wirklich glatten Stiel kann ich auch nicht erkennen.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Josef !


    Für mich ist das ganz klar ein Boletus luridus (Netzstieliger Hexenröhrling), auch wenn der Stiel oder besser die Stieloberfläche vielleicht nicht ganz arttypisch ausgeprägt ist.
    Aber das "Gesamtpaket" ist für mich unverkennbar. Abgesehen davon meine ich auf einem Foto zumindest doch ein Stielnetz zu erkennen.


    Auch der olivgelbe Farbton des Hutes ist eine von mehreren unterschiedlichen Farbnuancen in der Variationsbreite dieser Art.


    Ich beobachte u. kenne die Art seit rund 30 Jahren (bin 50+) in allen Facetten und hatte schon unzählige Exemplare davon in der Hand.


    Ich wohne selbst in einem Kalkgebiet am Rand eines Waldes mit großem Rotbuchenanteil u. bin daher häufig mit dieser Art konfrontiert. Da erscheinen bereits wenige Meter von meiner Wohnungstür entfernt jedes Jahr einige Exemplare der "Netzhexe".


    Liebe Grüße aus der Steiermark
    Sepp

  • Hallo, Peppi!


    Ich sehe da nichts anderes als einen Flockenstieligen Hexenröhrling (Boletus erythropus).
    Bei Boletus queletii hättest du da schon Rottöne vor allem im Fleisch der Stielbasis. Ergänzend zu den Erklärungen von Gerd.


    Netzhexen (Boletus luridus) zeichnen sich dann natürlich dadurch aus, daß der Stiel genetzt ist. Und das bei der Art in aller Regel auch ziemlich deutlich. ;)



    LG, Pablo.

  • Hallo Sepp,



    Für mich ist das ganz klar ein Boletus luridus (Netzstieliger Hexenröhrling), auch wenn der Stiel oder besser die Stieloberfläche vielleicht nicht ganz arttypisch ausgeprägt ist.
    Aber das "Gesamtpaket" ist für mich unverkennbar. Abgesehen davon meine ich auf einem Foto zumindest doch ein Stielnetz zu erkennen.


    Auch der olivgelbe Farbton des Hutes ist eine von mehreren unterschiedlichen Farbnuancen in der Variationsbreite dieser Art.



    Danke:
    ---> Genau aus den von dir genannten Gründen (inkl. angedeutete Stielnetzung und dem Anfrage-Hinweis "auf Kalk") hatte ich auch "Boletus luridus" favorisiert.


    - Ja, das Gesamtpaket passt.
    ---> Aber, ich vermisste die "rote Trennlinie" zwischen Röhren und Fruchtfleisch und die intensiv roten Poren haben mich auch etwas irritiert.


    - Letzteres war eine Fehleinschätzung von mir. Denn meine Bilder des letzten Jahrs zeigen auch eine derartig intensive Rotfärbung, obwohl ich diese Art eher mit orange-roten Poren kenne.


    Fazit:
    - Bei "Boletus luridus" fällt mir nicht einmal ein Sparringspartner ein, den ich in den Ring schicken könnte..


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Pablo,



    Ich sehe da nichts anderes als einen Flockenstieligen Hexenröhrling (Boletus erythropus).


    - Schade, dass wir im falschen Forum sind.


    ---> Denn, dann würde ich glatt 30Chips (bei Bedarf gerne auch 50) gegen deine Bestimmung setzen.


    Warum:
    ---> Kalkanteile im Boden, Hutfarbe, Art der Blauverfärbung, angedeutetes Stielnetz sind m.E. bereits einzeln ko.-Kriterien für deinen Vorschlag.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo, Gerd!


    Da würde ich tatsächlich einsteigen. ;)
    Denn ein angedeutetes Stielnetz kann ich nur auf >Diesem Bild< ansatzweise erahnen. Auf den restlichen Bildern sehe ich nur eine unregelmäßige Beflockung.
    Und das, was da ein wenig wie ein Netz ausschaut, wäre mir dann für B. luridus zu schwach. Das kenne ich wesentlich kräftiger. Auch für die Art fehlt mir nicht nur die Bataille Linie (muss ja nicht immer ausgeprägt sein), sondern ebenfalls das rötliche Fleisch in der Stielbasis (muss auch nicht immer ausgeprägt sein, finde ich aber ab einem gewissen Alter der Fruchtkörper in den meisten Fällen).
    Bei so einem schwachgenetzten Pilz mit diesen Merkmalen würde ich dann eher noch mit Boletus mendax oder Boletus comptus vergleichen.


    Alle die Merkmale (auch Hutfarben, Porenfarben und Art der Verfärbung) passen absolut in die Variationsbreite von B. erythropus. Wenn du magst, suche ich gerne ein paar Bilder aus meinem Archiv raus.. Auch das Wachstum auf kalkhaltigen Böden schließt B. erythropus keineswegs aus. Da genügt eine minimale und kleinflächige Ansäuerung. Das kennst du sicher auch aus dem Mittelstädter Wald bei Markus, wo Schwarzhütige Steinpilze und Flockenstielige Hexenröhrlinge lustig durcheinanderwachsen (nur in diesem Jahr wohl leider nicht).


    Also würde es eine Wette geben, steige ich da gerne ein. :top:
    Ein ausgewiesener Röhrlings - Experte als Schiedsrichter wäre dann aber nicht verkehrt.



    LG, Pablo.

  • Hallo !
    evtl. müsste doch Josef die Sache aufklären können ,wäre doch mal interessant zu erfahren was er unter rötlichem Röhrenboden versteht dieses Merkmal wurde ja von Ihm beschrieben ....
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo, Harry!


    Sehr gut, das würde mich überzeugen.
    Die Info hatte ich zugegeben etwas zurückgestellt, da schon oft in Foren die Poren als "Röhrenboden" bezeichnet wurden.
    Dazu ein Bild könnte schon einiges aufklären. Aber nicht alles.
    Die Bataille - Linie muss bei B. luridus längst nicht immer vorhanden sein.
    Bei B. erythropus habe ich das allerdings noch nie beobachtet, das sollte dann schon ein hartes Merkmal gegen B. erythropus sein.


    So nebenbei habe ich mal in meiner Bilderkiste gekramt, und ein paar Aufnahmen von nicht ganz typisch ausgeprägten Flockis ausgebuddelt.
    1) Exemplar mit nahezu komplett entfärbten Poren und Rötlichem Fleisch in der Stielbasis:

    Odenwald, eigentlich Buntsandsteinboden, aber an der Stelle wachsen auch einige Anemonen und Einbeere.


    2) Ebenfalls mit entfärbenden Poren, schwacher Stielbeflockung und schwacher Blaufärbung + Hut mit Rosatönen:

    Ebenfalls Odenwald, Lehmboden; Untergrund bestenfalls neutral


    3) Noch so einer, hier aber mit dunklem Hut:

    An der Stelle wachsen auch Bereifte Pfifferlinge (Cantharellus subpruinosus), Brätlinge (Lactarius volemus) und Elfenbeinschnecklinge (Hygrophorus eburneus), da gehe ich auch mal von eher kalkhaltigem Boden aus.


    4) Mit teilweise gelbem Hut:


    5) mit inkostanter Verfärbung:


    6) Alter Schlappen, auch so ein Gelbhütiger aus einem reinen Buchenwald auf ca. 1400 m üNN:


    7) Ein hübsches Büschel aus dem Odenwald:

    Ist blöd photographiert, die Andeutung der Netzzeichnung auf dem hinteren Exemplar ist auch in der Vergrößerung nicht gut zu sehen:


    8) und bevor jemand schreibt, daß schlanker Wuchs ein Kriterium gegen B. erythropus wäre:

    Ein Fund aus dem Nordschwarzwald.


    Aber einen roten Röhrenboden hatte sicher keiner dieser Funde.



    LG, Pablo.

  • Hallo, Gerd!



    ---> "Boletus erythropus" ist übrigens, wenn ich mich richtig erinnere ein Mykorrhiza-Partner von Nadel-Holz. :D


    Ich weiß, diese Falschinformation findet sich oft in der Literatur. Keine Ahnung, warum das so ist. Als was bestimmen die dann ihre Funde von Flockenhexen aus reinen Laubwäldern?
    B. erythropus geht auch Mykorrhiza mit Buche, Eichenarten, Esskastanie, Hainbuche und evtl. sogar Birke ein.



    LG, pablo.

  • Hallo Pilzfreunde,


    danke für die zahlreichen Antworten. Für die späte Antwort möchte ich mich entschuldigen, bin heute nicht rechtzeitig aus der Arbeit gekommen.


    Hmm, hätte nicht damit gerechnet, dass dieser Fund eine derartige Diskussion auslöst, deshalb bin ich jetzt sehr vorsichtig um ja nichts zu verwechseln.


    Was ich zu dem gezeigten Fund nachreichen kann sind Ausschnittsvergrößerungen vom Stiel (doch netzverdächtig) sowie ein leider etwas unscharfes Bild vom Röhrenboden.


    Hatte noch einen dritten Fund des vermutlich Gleichen (ist nur mal meine Vermutung), aber etwas älteren Pilzes. Hier liegen die beiden nebeneinander. Der mit dem größeren Hut ist der Ältere,


    Diese Bilder stammen nur mehr vom älteren Fruchtkörper.


    Hoffe, dass ich mit den zusätzlichen Fotos bei der Bestimmung weiterhelfen kann, wie immer es jetzt auch ausgeht.


    Herzlichsten Dank für Eure Bemühungen,


    Beste Grüße
    Josef

  • Hallo Pablo,



    B. erythropus geht auch Mykorrhiza mit Buche, Eichenarten, Esskastanie, Hainbuche und evtl. sogar Birke ein.


    - Vorab die Anmerkung, dass in meinem Haupt-Sammelgebiet (Ulmer Raum, nördlich der Donau über Jurakalk) diese Art durch völlige Abwesenheit glänzt und ich diese Art nur rel. selten von kalkfreien Gebieten (bevorzugt südlich der Donau auf Endmoräne) in die Hand bekomme.


    - Aber, deine Aussage zur Mykorrhiza-Bildung mit Laubbäumen hat mich neugierig gemacht und ich zitiere deshalb [1]:
    "Mykorrhizapartner: Vorwiegend mit Nadelbäumen, seltener Fagus (ob auch mit anderen Laubbäumen?)"


    - Damit wir die Partnerfrage abschließen können, fasse ich die Detail-Angaben von [1] zusammen:


    (1) Nadelbäume (126), Fagus (16)


    (2) sonstige Laubbäume: Quercus (3), Betula (1), Tilia (1), (Alnus (1), Salix (1))

    OK: Ich verweise auf die o.g. Zusammenfassung und akzeptiere "unter ferner liefen" noch Fagus und setze bei den anderen Laubbäumen ein ?


    Ja: Du hast ja noch zwei weitere Laubbäume genannt:


    (1) Esskastanie (Castanea):
    ---> Damit habe ich kein Problem, sofern Quercus als Partner glaubwürdig nachgewiesen wird. Denn es ist bekannt, dass gleichgültig ob Mykorrhiza- oder holzabbauende Pilzart der Eiche man auch Esskastanie erwähnen kann.


    (2) Hainbuche (Carpinus):
    - Interessant, dass dieser Partner in [1] nicht erwähnt wird.


    Literatur:


    [1] G.J. Krieglsteiner (2000): Die Großpilze Basen-Württembergs, Band 2; Ulmer Verlag


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo Josef,



    Hoffe, dass ich mit den zusätzlichen Fotos bei der Bestimmung weiterhelfen kann, wie immer es jetzt auch ausgeht.


    - Danke für diese aussagekräftige Bilder. :top:


    ---> Na ja, dann lehne ich mich vorerst entspannt zurück und warte auf den nächsten Beitrag von Pablo.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo, Leute!


    Natürlich, da hast du allen Grund entspannt zu bleiben, Gerd. :top:
    Ich räume meinen Irrtum ein: Ein Flocki kann das nicht sein, nicht mit so einem roten Röhrenboden.
    Insofern ist wohl eine Netzhexe (Boletus luridus) sehr wahrscheinlich.
    Nur wahrscheinlich und nicht 100%ig sicher deswegen, weil eben 2012 eine ähnliche Art beschrieben wurde, nämlich Boletus mendax (könnte man vielleicht mit "Abweichender Hexenröhrling" übersetzen). Diese Art (hatte ich noch nie in der Hand) unterscheidet sich von Boletus luridus im Wesentlichen wohl durch das kaum ausgeprägte Netz, die untere Stielhälfte wäre rötlich beflockt. Weitere sichere Unterscheidungsmerkmale gibt es im mikroskopischen Bereich. Unsicher wären lt. Originalbeschreibung die Hutfarben (tendenziell mit mehr Rottönen bei B. mendax), der Standort (tendenziell eher auf sauren Böden bei B. mendax) und die Bataille Linie (bei B. luridus nur in seltenen Fällen fehlend, bei B. mendax bis zu 40% ohne roten Röhrenboden).
    Quelle: Mycol Progress, DOI 10.1007/s11557-013-0896-4, Boletus mendax, a new species of Boletus sect. Luridi from Italy and insights on the B. luridus complex; Vizzini, Simonini, Ercole, Voyron


    Hier also im Zweifel eher eine leichte Tendenz zu B. luridus.



    LG, pablo.

  • Hallo Pablo,


    Zitat von Beorn


    Natürlich, da hast du allen Grund entspannt zu bleiben, Gerd. :top:
    Ich räume meinen Irrtum ein: Ein Flocki kann das nicht sein, nicht mit so einem roten Röhrenboden.
    Insofern ist wohl eine Netzhexe (Boletus luridus) sehr wahrscheinlich.
    Nur wahrscheinlich und nicht 100%ig sicher deswegen, weil eben 2012 eine ähnliche Art beschrieben wurde, nämlich Boletus mendax (könnte man vielleicht mit "Abweichender Hexenröhrling" übersetzen).



    Danke für deinen Beitrag:


    ---> Mir kam es nur darauf an zu zeigen, warum ich "B. erythropus" und "B. queletii" ausschließen möchte.
    ---------------------------


    Zu "B. mendax" stelle ich noch folgendes fest:


    (1) Diese Art kennt nicht einmal die MykoBank, nach den neusten Nomenklaturregeln eine unverzichtbare Referenz.


    ---> Und deshalb ignoriere ich vorerst diese Art.


    (2) Übrigens hast du Merkmale genannt, die ich als "Killkriterium" für diese Art bewerte.
    ---------------------------


    Zitat von Beorn


    Hier also im Zweifel eher eine leichte Tendenz zu B. luridus.


    ---> Tut mir leid: Aber die Wortwahl "leichte Tendenz zu B. luridus" kann ich absolut nicht nachvollziehen und steht auch so nebenbei angemerkt in krassem Gegensatz zu deine obigen Aussage "Insofern ist wohl eine Netzhexe (Boletus luridus) sehr wahrscheinlich."



    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo, Gerd!


    Auch Species Fungorum kennt diese Art nicht.
    Aber die Datenbanken sind nicht immer verlässlich, auch wenn zB "Boletus roseogriseus" schon aufgenommen ist, und auch zumindest bei IF die Röhrlinge der Sektion Appendiculati schon (mit vorbehalt) in ihrer neuen Gattung Butyroboletus stehen.
    Ob sich das aber durchsetzt, halte ich noch für fraglich.


    Du hast übrigens Post, ich hoffe, die Mailadresse stimmt noch.



    LG, Pablo.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Pablo, Gerd, Josef u. Co. !


    So, jetzt ist wohl auch für die Zweifler die Katze mit Boletus luridus endgültig aus dem Sack !


    Ich hatte die umfangreiche Diskussion, die ich gar nicht erwartet hatte, aufmerksam mit verfolgt u. dabei nicht eine Sekunde lang Zweifel an der Richtigkeit meines Bestimmungsvorschlages.


    @ Gerd
    Danke, Du hast meinen Bestimmungsvorschlag als Erster von Anfang an als richtig erkannt u. unterstützt.


    @ Pablo
    Leider hatte ich den Eindruck, dass Du mein erstes Posting auf Pepis Bestimmungsanfrage völlig ignoriert hast.


    Weiters bin ich mir sicher, dass es sich bei diesem Fund auch nicht um Boletus mendax handelt. Den kenne ich ebenso, denn der wächst auch in meinem Sammelgebiet auf kalkreichem Boden u. den hatte ich ebenfalls schon in der Hand.


    Bereits im Jahr 2008 hatte ich im Zuge eines Pilzseminars im Grazer Raum das Glück u. die Gelegenheit B. mendax bei einer Exkursion in meinem Sammelgebiet mit unserem Gastreferenten Dr. Christoph Hahn besprechen zu können.


    Dr. Hahn machte unsere Gruppe auf diesen besonderen Hexenröhrling aufmerksam, der damals noch gar keinen Namen hatte, u. der mir schon vorher längere Zeit Kopfzerbrechen bereitete.


    Inzwischen gab es auch von Gernot Friebes in einer der letzten Ausgaben des "'Tintlings" einen Kurzbericht über B. mendax mit Fotos eines Fundes aus meinem Sammelgebiet.


    Auch heuer werde ich wieder Gelegenheit haben, mein Sammelgebiet mit Christoph u. Gernot gemeinsam begehen zu können u. ich hoffe, dass u.a. auch B.mendax dann wieder anzutreffen ist.


    Liebe Grüße
    Sepp

  • Hallo zusammen,


    unabhängig vom Bestimmungsergebnis möchte ich noch Folgendes anmerken, aus eigener, nicht allein gemachter mehrfacher Erfahrung.


    B. erythropus, B. luridus haben wir schon mehrfach in unmittelbarer Nähe gefunden.


    Bei Günter in Vorarlberg sogar unmittelbar nebeneinander stehend. Den hat Günters Frau beim Putzen ausgemustert. Seither immer Lupe und Schittbild wegen des Röhrenbodens.

    Bei uns wenige Meter auseinander stehend.


    Bei Peter (Peri im Nachbarforum) im Schurwald durchmischt auf mehrere Quadratmeter verteilt.
    Ich persönlich halte das Habitat aus diesen Erfahrungen heraus mittlerweile für kein absolutes Kriterium mehr.


    Bei uns daheim wachsen beide, (jetzt wird es aber interessant, B. luridus nur selten, sondern eher B. erythropus) unmittelbar neben B. reticulatus, B. edulis und B. aereus.


    Als kleinen Abschluss dieser schlichten Feststellung noch zwei Aufnahmen vom Vorjahr, B. erythropus unmittelbar an Quercus.
    Die Aufnahmen stammen aus hauptsächlichem Laubmischwald mit minimalem Nadelholzanteil. Kalkhaltiges Gestein ist dort überall vorhanden. Bei Peter und Günter ist das ebenso.


    Die Aufnahmen entstanden am tatsächlichen Fundort. Die herumliegenden Blätter und Eichelreste sowie der Stamm sprechen für sich. M. Bon gibt als Substrat für B. erythropus gleichermaßen Laub- und Nadelholz an.


    1.


    2.


    Liebe Grüße
    Markus

    Eine Essensfreigabe kann hier im Forum oder per Internet nicht erteilt werden. Diese sollte durch einen Pilzberater oder Pilzsachverständigen vor Ort ausschließlich persönlich erfolgen.

    Einmal editiert, zuletzt von Calabaza ()

  • Hallo, Sepp!



    @ Pablo
    Leider hatte ich den Eindruck, dass Du mein erstes Posting auf Pepis Bestimmungsanfrage völlig ignoriert hast.


    das tut mir leid und lag auch keineswegs in meiner Absicht. Natürlich habe ich deinen Beitrag gelesen und mich gewundert, wie du zu der Bestimmung gekommen bist.
    Das hat sich ja nun auch dank Josef, der wichtige Merkmale nochmals dokumentiert hat und dank Gerd auch geklärt. :top:


    Boletus erythropus ist in meinen Sammelgebieten allerdings ein Massenpilz, den ich nun wieder sehr gut kenne. Und ich kann versichern, daß es auch bei der Art Exemplare mit solchen Hut- und Porenfarben gibt. Auch Stielfarben und -Oberflächen (wenn man mal von dem Netz absieht) wie die auf Josefs Bildern sehe ich schon recht oft auch bei Flockis. Daß B. erythropus auch auf kalkhaltigen Böden vorkommen kann, hat ja Markus eben nochmals bekräftigt.



    Weiters bin ich mir sicher, dass es sich bei diesem Fund auch nicht um Boletus mendax handelt. Den kenne ich ebenso, denn der wächst auch in meinem Sammelgebiet auf kalkreichem Boden u. den hatte ich ebenfalls schon in der Hand.


    Das ist natürlich auch ein nicht zu unterschätzender Vorteil. Zu dem Fund hast du jedenfalls mein Beineid. ;)
    Ich kenne den nur aus der Literatur, den Tintlings - Artikel von Gernot habe ich natürlich auch gelesen.
    Darum würde mich auch - rein interessenhalber, ich glaube dir deine Bestimmung durchaus - interessieren, wie du anhand der Bilder und Infos (ist ja gut dokumentiert, der Fund) Josefs Fund nun sicher von B. mendax abgrenzen kannst.



    LG, pablo.

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