welcher täubling...

Hallo Jörg,

Zitat von willihund

wenn die Lamellen nicht brüchig sind kann es sich nur um einen Frauentäubling handeln und ich sehe hier absolut keinen.
Wenn deine Angaben wirklich stimmen musst Du eine unbekannte Täublingsart entdeckt haben, denn es gibt nur einen bekannten Täubling mit biegsammen Lamellen und das ist Russula cyanoxantha.

- Richtig: Den "Frauen-Täubling" (Russula cyanoxantha) kann man (beachte Lamellenfarbe = ein Hinweis auf die Sporenpulverfarbe) definitiv ausschließen.
---> denn der hat eine +-weiße Sporenpulverfarbe und auch die Hut-/Stielfarben passen nicht.

- Richtig auch: Der "Frauen-Täubling" hat "biegsame" (nicht spröde) Lamellen, die beim nicht zu brutalen "Drüberstreichen" nich splittern sondern miteinander verkleben.

- Aber, schon "Paracelius" hat festgestellt, dass es auf die Dosis ankommt:
---> Es gibt einige weitere Täublings-Arten (z.B. "R. vesca; R. heterophylla" etc.) bei denen nicht gleich bereits beim Anschauen oder einer sachten Berührung die Lamellen "splittern" sondern die eine durchaus berachtliche Biegsamkeit haben. Beide von mir hier genannten Arten würde ich (nochmals: schon wegen der Lamellenfarbe) ausschließen.
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carter:

- So einfach ist (vermutlich nicht nur für mich) eine "Täublingsbestimmung" nach deinen Angaben/Bildern nicht.

---> Schau einmal HIER, welche Merkmale (*) man für eine einigermaßen belastbare "Russula-Bestimmung" kennen sollte.

(*) Ok, es gibt auch in dieser Gattung wenige leicht erkennbare Arten, bei denen weniger Merkmale (Sporenpulverfarbe, Geruch/Geschmack, Habitus/Farben, Habitat) gür eine Bestimmung ausreichen.
---> Ich kann dir nur folgendes empfehlen:
- Versuch eine dir unbekannte Russula-Art auszuschlüsseln. Und als Einstieg empfehle ich dir den nach makroskopischen Merkmalen strukturierten Schlüssel von "Michael-Hennig-Kreisel (1983): Handbuch der Pilzfreunde" (hast du?).
---> Und wenn du da zu einem Ziel kommst, sollest du dein Ergebnis mit mehreren Detailbeschreibungen vergleichen/verifizieren.
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OK, dein Ergebnis kannst du dann leider noch keineswegs als sichere Bestimmung bewerten.

Aber immerhin:
- Wenn du dann deinen Fund mit Namen und allen abgefragten Schlüsselmerkmalen hier vorstellst, dann können wir dir deine Bestimmung evtl. bestätigen oder verweisen auf eine notwendige "mikroskopische" Überprüfung.

Grüße
Gerd

Gallo carter,

Zitat von carter

@ gerd

die literatur muß ich mir erst besorgen
wenn man deine beiträge über bestimmungen so durchliest
bekommt man als neuling doch ein wenig berührungsängste

- Glaub ich nicht:
---> Denn die von mir angesprochene "Russula-Literatur" hast du m.W. bereits.

-Ansonsten sind Berührungsängste fehl am Platz:

Mein Rat:
(1) Mach es wie ich und ignoriere zwecks Frustvermeidung makroskopisch nicht/kaum bestimmbare Arten oder entsorge sie über die Schulter werfend gleich vor Ort als "Fliegenpilz" mit den Worten "Flieg Pilz, flieg"

(2) Das Wichtigste, das ich jedem Anfänger empfehle ist, sich zuerst ein Gefühl für Gattungen anzueignen.

(3) Sinnvoll ist langfristig natürlich auch, sich eine oder wenige Lieblingsgattungen auszusuchen, die man dann bei Funfen notfalls (ätzend, aber leider nicht vermeidbar) mit Blick durch's "Scharfe Auge" (Mikroskop) verifizieren muss.
---> Hier immer daran denken: Das geht in's Geld und kostet locker (Mikroskop + "eine und nur eine "Gattungsliteratur") ca. EUR 1.000,-- als Einstandspreis. Und, da permanent neue Arten, Umkombinationen, Splittungen, Synonyme in diversen Zeitschriften beschrieben/vorgeschlagen werden, kann man sich leicht vorstellen, dass man auch bei Konzentration auf nur eine Gattung den neuesten Stand kaum mitbekommt.

Grüße
Gerd

Hallo carter,

Zitat von carter

eigentlich hatte ich bereits ne`fixe (positive) meinung über dich
mit deinem ratschlag bringst du mich ordentlich ins schleudern

wenn jeder unwissende - fragende sich mit fliegenden pilzen
begnügen würde hättet ihr fachleute auch keine daseinsberechtigung mehr flieg

Du darfst das nicht so vergniffen sehen :

(1) Bereits "Urgestein" H. STANGL (+), weltweit anerkannter "Inocybe"-/(Risspilz)-Spezialist, hat (bin Augenzeuge) durchaus (zwar selten) Funde seiner Lieblingsgattung bereits im Wald entsorgt, wenn ihm bei kritischen Arten nicht gleichzeitig Fruchtkörper unterschiedlicher Altersstufen zur Verfügung standen.
---> Begründung: "Wegwerfen, bringt nur Frust"

(2) Letzes Jahr war ich auf der "Cortinarien-Tagung" in unserem Raum mit zwei absoluten Cortinarien-Spezialisten aus Schweden unterwegs.
- Die werfen (zwecks Frustvermeidung) ihre "Fliegenpilze" nicht über die Schulter, sondern aus dem Fenster.

---> Und da wunderst du dich, dass mir häufig eine Gattungsbestimmung ausreicht und ich derartige Funde (mangels Erfahrung/Literatur/Interesse) weitgehend ignoriere bzw. gleich im Wald entsorge.

Grüße
Gerd