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letzter Beitrag von eberhard ()

Wiesenchampignons und anderes

  • Hallo,


    war heute kurz im Wald, ohne viel zu finden, erste Nebelkappen, mit Wasser vollgesoffene Rotfußröhrlinge, einen Parasol.

    Am Heimweg komme ich noch über eine Wiese mit dutzenden Wiesenchampignons.

    Einer war allerdings auf der Wiese, bei der ich eure Hilfe bräuchte, Geschmack und Geruch ziemlich neutral, Standort mitten auf der Wiese.

    Noch eine Frage: Auf der Wiese wachsen auch Herbstzeitlosen, könnte das ein Problem ergeben?


    LG

  • Hallo, bei deinem Foto glaube ich, (vielleicht schaut's nur auf dem Foto so aus) bei ein paar Exemplaren nicht an Wiesenchampignons, so zum Beispiel ganz unten, beim zweiten von links (Hutstruktur, Farben)...
    Hast Du hier die Gruppe der Karbolchampignons mit Sicherheit ausschließen können?


    lG
    Eberhard


    P.S.: zur Herbstzeitlose: solang Du diese stehen lässt, sollte sie Dir nix tun. Pilze werden nicht dadurch giftig, weil sie in der Nähe bestimmter Pflanzen wachsen

    ***Traue keinem Erdenstern -
    wenn er scheint der Erd zu fern ***


  • Hallo Eberhard, bei den Wiesenchampignons bin ich mir absolut sicher, hab auch schon die Hälfte gegessen, ganz köstlich! Der letzte täte mich interessieren. Anisegerling und Karbolegerling schließe ich aus. Was sonst?


    LG

  • Hallo Scol !
    der letzte ist was aus der Ecke Leucoagaricus spec. ( Egerlingsschirmling )
    vergleiche mal mit L. leucothites ( Rosablättriger Egerlingsschirmling )
    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Scol !


    Bei Deinem letzten dargestellten Pilz dürfte es sich um einen Egerlingsschirmling (Gattung Leucoagaricus) handeln, vermutlich um den rosablättrigen Egerlingsschirmling (Leucoagaricus leucothites).
    Der ist heuer relativ häufig anzutreffen und hat in den letzten Wochen auch in meinem Garten (im Rasen) zahlreiche Fruchtkörper hervor gebracht.


    Die rosa Lamellenfarbe (Name) stellt sich erst spät im Alter ein.


    Die Herbszeitlose hat auf die Genusstauglichkeit von Pilzen keinen Einfluß.
    Soweit mir bekannt, nehmen Pilze keine Giftstoffe von der Pflanze auf.


    Viele Grüße
    Sepp


  • Hallo Scol !
    Soweit mir bekannt, nehmen Pilze keine Giftstoffe von der Pflanze auf.


    Viele Grüße
    Sepp


    Hallo !
    das wäre ja mal ein richtig interessantes Thema immer wieder stellt sich diese Frage z. B. beim Schwefelporling der auch auf Eibe vorkommen kann ...???


    Gruß Harry

    Essensfreigaben gibts nur beim Pilzberater vor Ort , Bestimmungsvorschläge meinerseits sind keine Essensfreigaben

  • Hallo scol,


    [quote='scol','https://www2.pilzforum.at/index.php?thread/&postID=10424#post10424']
    Einer war allerdings auf der Wiese, bei der ich eure Hilfe bräuchte, Geschmack und Geruch ziemlich neutral, Standort mitten auf der Wiese.



    [quote]


    - Die Gattung "Leucoagaricus" wurde dir bereits mehrfach korrekt bestimmt.


    ---> Bevor du diesen Fund verspeist, solltest du diesen Link lesen :cool:


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Harry & Co.


    das wäre ja mal ein richtig interessantes Thema immer wieder stellt sich diese Frage z. B. beim Schwefelporling der auch auf Eibe vorkommen kann ...???


    Das ist auf jeden Fall ein interessantes Thema.


    Meine Mitteilung bezog sich entsprechend Skol's Anfrage nur auf die Herbstzeitlosen, welche sich auf Wiesen mitunter in der Nähe von Pilzen befinden. Bei Pilzen, die z.B. direkt an/auf Eibe bzw. Eibenhäcksel oder Eibenrinde wachsen, würde ich da keinesfalls die Hand ins Feuer legen.


    Andererseits gilt z.B. der Schmarotzerröhrling (Pseudoboletus parasiticus = Xerocomus parasiticus), der auf dem giftigen Kartoffelbovist (Scleroderma) parasitiert, als essbar....


    VG Sepp

  • Hallo Harry,


    quote='Sepp' pid='10428' dateline='1445528463']
    Soweit mir bekannt, nehmen Pilze keine Giftstoffe von der Pflanze auf.


    das wäre ja mal ein richtig interessantes Thema immer wieder stellt sich diese Frage z. B. beim Schwefelporling der auch auf Eibe vorkommen kann ...???
    [/quote]


    - Da warst du schneller als ich. :dodgy:


    ---> Denn genau dieses Beispiel wollte ich Sepp als Antwort auf seinen Kommentar zitieren.
    ----------------------------------


    - Ok, ich mach es kurz:


    (1) Diese Behauptung wird von meiner Pilzgift-/Giftpilz-Literatur [1], [2], [3] nicht unterstützt; wird allerdings immer wieder im Internet (in Foren und anderen Beiträgen), leider nie mit Quellenangabe, verbreitet.


    (2) Einig ist man sich, dass diese Art (übrigens auch der Parasol!) nach Rohgenuss eine Indigestion (Verdauungsstörungen, z.B. Völlegefühl, Blähungen, Bauchschmerzen, Brechreiz, Erbrechen, Durchfälle sehr oft ohne Erbrechen) hervorrufen kann.


    (3) Natürlich gibt es zwischenzeitlich wenige neue Erkenntnisse; aber einen Hinweis auf den Schwefelporling habe ich bisher noch nicht entdeckt.


    ---> Ich bewerte das (ernst zu nehmende Fallstudien dazu gibt es m.W. nicht) als Fehlinfo!!!
    ---------------------------------


    - Aber, mir ist aufgefallen, dass Sepp sich eigentlich nur zum Thema "Herbstzeitlose" geäußert hat.


    ---> Übrigens: Als gegenteiliges Beispiel wird in der Literatur immer wieder der auf giftigen Kartoffelbovisten wachsende essbare "Parasitische Röhrling" genannt.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:


    [1] Flammer, Horak (2003): Giftpilze, Pilzgifte; Schwabe


    [2] Bresinsky, Besl (1985): Giftpilze; Wissenschaftliche Verlagsgesellschaft mbH Stuttgart

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

  • Hallo Sepp,



    Bei Pilzen, die z.B. direkt an/auf Eibe bzw. Eibenhäcksel oder Eibenrinde wachsen, würde ich da keinesfalls die Hand ins Feuer legen.


    - Ich habe damit weniger Probleme, wenn es um "Schwefelporlinge" an Eibe geht. Denn sonst hätte man das seit vielen Jahren in der "Giftpilzliteratur" veröffentlicht.


    - Übrigens auch nicht bewiesen, sollen "Schwefelporlinge" an Eiche, wegen des hohen Gerbsäureanteils in der Rinde, angeblich "astrigent (zusammenziehend) schmecken.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo an Alle!


    Das ist ein Thema das mich auch immer wieder beschäftigt. Ich habe auch schon mal über das Thema u.a. im Internet bzw. in diverse Foren gelesen wie Gerd.
    Morcheln wie z.B die Speisemorchel Morchella esculenta oder die Spitzmorchel Morchella elata wächst ja auch auf Rindenmulch! Da soll es angeblich schon Vergiftungen gegeben haben, wenn die Morcheln auf Rindenmulch mit "Schnipseln" von der Eibe wuchsen.
    Was sagen die Experten in unserer Runde dazu?
    Habt ihr schonmal mit dem Thema Erfahrung gemacht?


    LG Peter

  • Hallo Sepp und alle,
    vielleicht würden bei dieser Gelegenheit noch zwei Fragen dazupassen, zu denen ich den aktuellen Stand des Wissens einfach nicht herausfinde:
    - Was ist bekannt über Probleme mit Morcheln, die auf Rindenmulch wuchsen, der von Holzagerplätzen kommt, die mit Mitteln gegen "Schädlinge" eingesprüht wurden?
    - ein Bekannter von mir ist Landwirt und fragt mich immer wieder, ob er die Champignons aus seiner Obstanlage (seit den 60-ern mit den Mitteln der jeweiligen Zeit behandelt) essen darf. Viele Pilzarten nehmen ja Schwermetalle auf, aber was passiert dann im Körper? (Ansammlung bis zu einem gesundheitsgefährdenden Grenzwert? Chemische Veränderungen und Folgen? unveränderte Ausscheidung?


    liebe grüße
    eberhard

    ***Traue keinem Erdenstern -
    wenn er scheint der Erd zu fern ***

    Einmal editiert, zuletzt von eberhard ()

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