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letzter Beitrag von Gerd (†) ()

Erdstern am Semmering

  • Ein Sparvereinsausflug auf den Semmering brachte mir die völlig unerwartete Begegnung mit einem Pilz, den ich noch nie gefunden habe und gerade in diesem doch eher verregnetem Jahr auch nicht erwartet hätte, nämlich einen ERDSTERN (siehe Bild). JA, man kann sich auch über Pilze freuen, die nicht zum Verkehr geeignet sind, in diesem Fall vor allem darum, weil Erdsterne ja an sich eher in trockeneren Gegenden (Steppen und sandige Böden) und Jahren erwartet würden und nicht in unseren Breiten in diesem verregnetem Sommer (der Fund liegt schon etwas zurück, ich habe aber erst JETZT ein Foto davon bekommen - ich selbst hatte, da ich einen derartigen Fund nicht erwartet habe, keine Kamera dabei).


  • ... brachte mir die völlig unerwartete Begegnung mit einem Pilz, den ich noch nie gefunden habe und gerade in diesem doch eher verregnetem Jahr auch nicht erwartet hätte, nämlich einen ERDSTERN (siehe Bild).




    - Schöner Fund. Die gleiche Art hatte ich Gestern etwas älter auch in der Hand.


    - Obwohl bei deinem Fund das namensgebende Merkmal noch nicht zu erkennen (aber immerhin bereits teilweise zu erahnen) ist, gibt es keine Verwechslunsmöglichkeit, wenn man z.B. nur folgende Merkmale beachtet:


    (a) Peristom (Sporenöffnung) "bewimpert" und "gehöft"


    (b) Endoperidie (Innenhülle) sitzend


    (c) Exoperidie (Außenhülle) bei noch geschlossenem Fruchtkörper apikal zugespitzt. Kann man daran erkennen, dass die Lappen zurückgeklappt über den obersten Punkt der "Exoperidie" hinaus ragen.


    - Wer hat einen Tipp, um welche Erdsternart es sich handelt???


    - Wurde übrigens bereits von ANNAM und SCHWAMMERLFREUNDIN in 09/2014 vorgestellt.


    Grüße


    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

    • Offizieller Beitrag


    ... dass die Lappen zurückgeklappt über den obersten Punkt der "Exoperidie" hinaus ragen.


    Daran hab ich mich sofort erinnert, weil ich damals einige Dinge deines für mich komlizierten Beitrage gegoogelt habe, und den Beitrag natürlich auch schnell gefunden.


    Deshalb halte ich mich jetzt zurück.


    Liebe Grüße, Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

    Einmal editiert, zuletzt von juergenhold ()

  • Hallo Jürgen,


    Daran hab ich mich sofort erinnert, weil ich damals einige Dinge deines für mich komlizierten Beitrage gegoogelt habe, und den Beitrag natürlich auch schnell gefunden.


    Deshalb halte ich mich jetzt zurück.


    - :top: für deine Zurückhaltung.


    Und ich hoffe, dass du auch den Beitrag gefunden hast, in dem ich erwähne, dass es 3 europäische Arten mit apikal verlängerter Exoperidie" (Außenhülle) gibt. :P


    Frage: Hättest du die Art ohne meine doch recht auffällige Hinweise Hinweise auch erkannt?


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo in die Runde!


    Gerd, da du ja auch schon meinen Beitrag erwähnt hast, halte auch ich mich zurück. Aber erkannt hätte ich ihn wieder. Ein sehr schönes Exemplar wie ich finde. Hab mich damals ebenfalls sehr über meinen Fund gefreut. :)


    Allerdings kann ich irgendwie die Annahme, dass die Erdsterne eher in trockeneren Gegenden und Jahreszeiten zu finden sein sollen, nicht wirklich bestätigen. Bei der Obersteiermark (wo ich herkomme, für alle die es nicht wissen) handelt es sich wahrlich nicht um eine trockene Region und die Erdsterne (verschiede Arten an verschiedenen Stellen und in verschiedenen Wäldern) konnte ich heuer erstmals beobachten. Da ich ja erst letztes Jahr zur "Schwammerlnarrischen" mutiert bin, habe ich natürlich nicht sehr viel Vergleichsmöglichkeit, aber im letzten Jahr war es ziemlich trocken hier bei uns und da habe ich keine gesichtet, heuer war es sehr feucht und ich habe, wie bereits erwähnt, etliche Exemplare finden können.


    Ich ziehe daraus die Vermutung, dass es ganz Artabhängig ist, ob eher Trockenheit oder Feuchtigkeit bevorzugt wird. Auch bei den Erdsternen.


    Liebe Grüße

  • Hallo Vera,


    Zitat:
    Gerd, da du ja auch schon meinen Beitrag erwähnt hast, halte auch ich mich zurück. Aber erkannt hätte ich ihn wieder. Ein sehr schönes Exemplar wie ich finde. Hab mich damals ebenfalls sehr über meinen Fund gefreut. :)


    :top:


    (1) Deine Zurückhaltung


    (2) Das Wiedererkennen. Hoffentlich ohne meine Merkmalshinweise zu lesen.
    -----------------------------


    Zitat:
    "Allerdings kann ich irgendwie die Annahme, dass die Erdsterne eher in trockeneren Gegenden und Jahreszeiten zu finden sein sollen, nicht wirklich bestätigen."


    - Ja, da habe ich auch überrascht geschluckt und mit die Verbreitungsangaben in "H. Dörfelt (1989): Die Erdsterne" angeschaut:


    Dörfelt (S.27 Tabelle 3) listet Lebensräume von 21 Geastrum-Arten und unterscheidet zwischen Verbreitungsschwerpunkt und Formationen, in der die Art auch vorkommt. Er unterscheidet 9 Habitate (am Ende habe ich sie Anzahl der Arten mit Schwerpunkt in dem jeweiligen Habitat in Klammern angegeben):


    1 Kontinentale Halbwüstenregionen (2)
    2 Kontinentale Steppenvegetationen (6)
    3 mediterrane Gariguen und submediterrane Stauden- und Zwerghalbvegetation (1)
    4 submediterran und subkontinental beeinflusste Xerothermrasen und kontinentale Bergsteppenvegetation etc. (0)
    5 maritime Dünenvegetation, bes. Graudünen der Küsten (0)
    6 trockene, sommerwarme Gebüsche und Steppenheidewälder (6)
    7 trockene Laubwälder (4)
    8 Nadelwälder und Nadelholzforste (2)
    9 sommerwarme mesophile oder wechselfeuchte Laubwälder (!)


    - Ja, es ist schon erstaunlich, wie häufig hier Begriffe wie "kontinental, mediterran, trocken" als Verbreitungsschwerpunkt erwähnt wird.


    - Und noch etwas: Dörfelt hat die Habitate geschickt gewählt:


    ---> Bis Habitat 6 kommen Schwerpunktsarten (Ausnahme "Geastrum corollinum mit Schwerpunkt in 2) nur noch in Habitaten mit höherer Nummer vor. Danach wird keine Schwerpunktsart gelistet, die Habitate <6 besiedeln.


    - Dein Fund ist die einzige Art, mit Verbreitungsschwerpunkt in 9, die bis Habitat 5 ausstrahlt !!!


    - Passt recht gut denn ich habe deine Art am Rand eines Rieds (wechselfeucht) und auch auf "völlig trockenem" Boden (meist reiner Laubwald, seltener Fichtenwald mit einzelnen Laubbäumen) gefunden.


    Grüße
    Gerd


    ----------------------------------------


    Noch etwas:


    - Ob es nun etwas weniger oder mehr in einem Jahr regnet ist nicht so wichtig. Entscheidender sind ökologisch relevante Standortfaktoren, z.B. Feuchtezahl, Reaktionszahl (Säuren Basisch), Stickstoffzahl (Nitrat-Eintrag), Lichtzahl, Begleitbäume etc.)


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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