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letzter Beitrag von upwind ()

Pilze aus dem Wienerwald 7.9.2014

  • Einige mir bekannte und unbekannte Funde aus dem Wienerwald vom 7.9.2014:


    1. Hexenei - Stinkmorchel (Phallus) 4 cm


    2. Zungen-Riesenkeule (Clavaridelphus ligula) 8cm RE: Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris),


    3. Wolliger Milchling (Lactarius) ? 15cm


    4. ?? [RE: Ockertäubling] RE:Rotstieliger Ledertäubling (Russula olivacea)


    5. Zierlicher Örling (Otidea concinna) 3cm Re: Eselsohr (Otidea onotica)


    6. Inzersdorfer ?


    7. Krause Glucke (Sparassis crispa)


    8. Koralle aber welche ?

    Die Schnitt.- und Putzstellen im Wald deuten darauf hin, dass diese Art essbar ist.
    Vor Ort konnte ich jedoch noch niemanden finden, der mir konkrete Tipps geben kann. Alle Hinweise, wie ich mich an das Thema Bärentatze heran tasten kann, sind
    erwünscht.


    9. Blauer Klumpfuß (Cortinarius caerulescens) ? 15 cm


    Wie fotografiert ihr Pilze mit einer großen Schärfentiefe und verwacklungsfrei?
    Beim Fotografieren mit meiner DSLR versuche ich ohne Blitz auszukommen. Das funktioniert aber nicht immer, da meist das Licht zu schwach ist um die notwendige Tiefenschärfe zu erreichen (Objektiv ist ein Tamron SP 24-70mm F/2.8).
    Verwende ich den eingebauten Blitz, dann wird mir der Hintergrund zu dunkel.
    Sind die Abbildungen in Büchern indirekt geblitzt oder wird mit einem Stativ
    gearbeitet?


    Danke

  • Hallo Upwind!


    Die Nr 2 sieht mir eher aus wie die Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris), Habitat, ich sehe da Bucheckern zumindest die Hüllen davon, würde passen.
    Clavariadelphus ligula ist eher im Nadelwald zu finden.


    Mit fotografischen Tips kann ich dir leider nicht helfen, das funktioniert zurzeit freihändisch, einhändisch, doch ich hoffe auf baldiges zweihändisch. ;)


    Lg Anna

  • Hallo upwind!


    Schöne Bilder zeigst du uns da. Tipps zum Fotografieren kann ich dir leider auch nicht geben. Hab da auch so meine Schwierigkeiten.


    Aber zu deinem Foto Nr. 4: Die gibt es bei uns jedes Jahr im Spätsommer massenhaft und ich würde meinen, dass das der Ockertäubling (Russula ochroleuca) ist. Hast ihn nicht zufällig mit nach Hause genommen? Wenn ja, probier ihn mal. Schmeckt er zuerst mild und erst etwas später ganz leicht schärflich/bitterlich?? Würde darauf wetten. ;)


    Danke für's Zeigen der tollen Bilder.


    Liebe Grüße

  • Hallo Upwind!


    bei deiner Nr. 2 sehe ich wie Anna auch Herkuleskeule (Clavariadelphus pistillaris).
    Habe ich im Vorjahr nur ein eniziges mal gefunden (war mein persönlicher Erstfund).
    Am Samstag war die Keule stark vertreten, jedes Stück ist ein wunderbarer Anblick. Glücklicherweise gibt es inzwischen digitale Fotos, sonst wäre es teuer geworden!


    LG.
    Josef

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Upwind !


    1. Der Täubling ist für mich kein Ockertäubling (Russula ochroleuca), sondern ein Rotstieliger Ledertäubling (Russula olivacea - der muß nicht immer einen rötlichen Stiel haben), denn


    a) Die Hutfarbe passt nicht ganz zum Ockertäubling,


    b) bei genauer Betrachtung des Hutes kann man eine (schwach) runzelige Hutoberflächenstruktur erkennen. Das ist ein typisches Charkteristikum von Russula olivacea.


    Im übrigen sind die Fruchkörper des Rotstieligen Ledertäublings in der Regel von kräftigerer Statur als jene des Ockertäublings.


    2. Was die "Bärentatzen" (Korallen = Gattung Ramaria) betrifft:


    Es gibt dutzende Arten, die meisten davon sind jedoch augenscheinlich nicht voneinander zu unterscheiden, sondern können nur mikroskopisch zweifelsfrei bestimmt werden. Auch die Farbe der im Substrat befindlichen Rhizomorphen (Myzelfasern) spielt bei der Bestimmung eine Rolle.


    Natürlich könnte man die eine oder andere Art (z.B. Ramaria aurea-Goldgelbe Koralle, Ramaria botrytis-Hahnenkammkoralle) unbeschadet verzehren, aufgrund der schwierigen Bestimmung bzw. Unterscheidung ist jedoch vorallem Einsteigern generell vom Verzehr jeglicher Korallen abzuraten.


    LG Sepp

  • Sepp, danke für deine Hilfe.
    Aber wo findet man genug Informationen, vielleicht auch einen Link, wie die Korallen genauer zu bestimmen sind. Die im Buchhandel nicht wissenschaftlichen Pilzbestimmungsbücher sind deinen Ausführungen nach anscheinend weniger dazu geeignet. Ich packe zur Bestimmung auch gerne mein altes Mikroskop aus...
    Die Korallen treten im Herbst bei uns oft massenhaft auf. Vielleicht ist ein anderer Weg zielführend: trauen sich die Leute vom Marktamt eine Bestimmung zu oder sind die Experten bei den diversen Pilzexkursionen mit ausreichend Wissen ausgestattet um den Fund sicher zu bestimmen?
    Danke

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Upwind !


    In den Marktämtern werden meines Wissens nur Pilze bestimmt, die sich makroskopisch bestimmen lassen und dazu gehören die meisten Korallen halt leider nicht! Das gilt auch für Pilzlehrwanderungen, auch da können nur wenige Arten vor Ort bestimmt werden, solche Veranstaltungen finden ja schließlich nicht mit dem Mikroskop im Wald statt.


    Wenn Du Dich mit Korallen tatsächlich mikroskopisch und mit Fachliteratur näher auseinandersetzen möchtest, dann empfehle ich Dir z.B. das Buch "Die Gattung Ramaria in Deutschland" von Josef Christan, welches auch einen Bestimmungsschlüssel enthält.
    Ob dieses Buch aber überhaupt noch irgendwo erhältlich oder schon vergriffen ist, kann ich Dir aber nicht sagen.


    Solltest Du Dich aber nur aus kulinarischen Gründen für Korallen interessieren, dann rate ich Dir unbedingt, Dich lieber anderen essbaren u. leichter bestimmbaren Pilzarten zuzuwenden.


    LG Sepp

  • Hallo!


    Zitat

    3. Wolliger Milchling (Lactarius) ? 15cm


    Siehe hier.


    Zitat

    5. Zierlicher Örling (Otidea concinna) 3cm


    Sieht nach dem Eselsohr (Otidea onotica) aus. Sicher sagen könnte man es, wenn man eine deutliche Rosafärbung erkennen könnte.


    Zitat

    8. Koralle aber welche ?
    Die Schnitt.- und Putzstellen im Wald deuten darauf hin, dass diese Art essbar ist.


    Makroskopisch nicht bestimmbar. Kein Speisepilz (siehe Sepps Beitrag)!


    Zitat

    9. Blauer Klumpfuß (Cortinarius caerulescens) ? 15 cm


    Schleierlinge sind leider in den wenigsten Fällen so einfach per Bild bestimmbar. ;)


    Viele Grüße,
    Emil

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