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letzter Beitrag von Peppi50+ ()

Kontrollrunde 16.11.2013

  • Hallo liebe Pilzfreunde,


    habe heute bei herrlichen Herbstwetter und Sonnenschein noch eine Kontrollrunde im Pöllauer Tal (Steiermark) gemacht.


    Letzte Speisepilze:

    Mit Stoppeln, Leisten und Röhren.


    Heilsames:

    Birkenporling und (hoffentlich) Schmetterlingstrampete


    Wer sind den diese Vögel?

    Der mit dem roten Schopf wurde durch seine älteren (rotrandigen) Geschwister verraten. Der zweite hat mir bereits zu viel Gefieder angesetzt. Er saß jedenfalls auf einer Eiche.


    Am Rückweg zum Auto zeigte sich am Wegrand noch die Herbstlorchel (HELVELLA CRISPA)

    Da kam Freude auf, habe ich erstmals gefunden.


    Wünsche noch ein schönes Wochenende,


    beste Grüße
    Josef

  • Hallo Josef,


    schade, aber ich kann deinen Bildern wenig abgewinnen, da du es meisterlich verstehst ---> bestimmungsrelevante DETAILS und Zusatzinfos nicht zu zeigen. :cool:
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    Zitat:
    Letzte Speisepilze:


    Mit Stoppeln, Leisten und Röhren.


    - Das Hymenophor hast du verm. korrekt erkannt.


    ---> Bei der Artbestimmung halte ich mich zurück.
    ---------------------------------------

    Zitat:
    Heilsames:


    Birkenporling und (hoffentlich) Schmetterlingstrampete


    - Ich halte "Birkenporling" (Piptoporus betulinus) für korrekt bestimmt, da es an Birke verm. keine weitere Art gibt mit einem derartigen Habitus und derartigen Farben.


    - Auch die "Schmetterlingstramete" (Trametes versicolor) dürfte korrekt bestimmt sein. Warum hast du uns da nicht wenigstens noch einen Blick auf die Unterseite gezeigt?
    ------------------------------------------


    Zitat:
    Wer sind den diese Vögel?





    Der mit dem roten Schopf wurde durch seine älteren (rotrandigen) Geschwister verraten. Der zweite hat mir bereits zu viel Gefieder angesetzt. Er saß jedenfalls auf einer Eiche.


    - Wenn du das erste Bild als den "mit dem roten Schopf" meinst, dann kann ich mich mit deiner Bestimmung anfreunden.


    --->Aber, Fomitopsis pinicola zeigst du m.E bei den beiden weiteren Bildern eher nicht. Und du hättest das auch über den Geruch und einen Streichholztest festsztellen können.


    - Mein Tipp: evtl. eher Phellinus robustus !?
    -----------------------------------


    Zitat:
    "Am Rückweg zum Auto zeigte sich am Wegrand noch die Herbstlorchel (HELVELLA CRISPA)


    Da kam Freude auf, habe ich erstmals gefunden."



    - Gratulation für deinen Erstfund, den du korrekt bestimmt hast.


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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  • Hallo Gerd,


    danke für deine Kommentare und berechtigt kritischen Anmerkungen.


    Zur Schmetterlingstramete (Trametes versicolor):
    Ich hatte zwar auch ein Foto von unten gemacht, war leider hoffnungslos überbelichtet.


    Zu den Vögeln:
    Das Erscheinungsbild der Pilze hat mir einfach gut gefallen.


    Beim Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) waren am noch stehen Teil der Fichte zwei ältere Fruchtkörper.

    Die Qualität des Fotos ist leider nicht gut.
    Am bereits abgebrochenen, liegenden Teil war der junge Fruchtkörper. Da alle drei am einem Baum waren habe ich auch die gleiche Art vermutet.


    Den an der Oberseite komplett mit Moos bewachsenen Porling habe ich wegen der nicht alltäglichen Optik eingestellt, hat mir einfach gut gefallen.


    Danke dass du trotz meiner laxen Angaben geantwortet hast.


    Beste Grüße
    Josef

  • Hallo Josef,



    - Für eine so leicht bestimmbare Art habe ich mit der Qualität des Fotos kein Problem.


    - Ja, auch diese Fruchtkörper kannst du ohne Bedenken als "Fomitopsis pinicola" (Rotrandiger Baumschwamm) abhaken.


    -Wenn du in Zukunft Zweifel hast, ob es sich um diese Art handelt, dann kannst du das leicht überprüfen:


    (1) Daran riechen:
    ---> Riecht sehr eigenartig für mich "widerlich säuerlich".
    ---> W. Pätzold hatte diesen Geruch "als nach durchnässten Babywindeln" beschrieben. Das kann ich so nicht bestätigen. Denn die Windeln meiner Enkelin rochen (allerdings auch schon 5 Jahre her) für mich nicht annähernd so penetrant.
    ---> Für mich ist dieser Geruch so einzigartig, dass ich mir zutraue diese Art mit "verbundenen Augen" zu erkennen.


    (2) Die Hutkruste enthält Harz und brodelt beim Erhitzen wie Plastik.


    - Funktioniert erst, wenn die Kruste verhärtet und ab dann sogar immer noch bei völlig schwarzen Mumien.


    - Doch Vorsicht ist angesagt:
    ---> Es gibt wenige "Lackporlinge" (Ganoderma sp.) die auf den "Streichholztest" auch positiv reagieren. Aber zum Glück kann man die m.E. mit einem Minimum an Merkmalskenntnissen nicht mit dieser Art verwechseln.


    (3) Bei ganz jungen gerade erst aus der Rinde herausbrechenden Fruchtkörpern solltest du auf den Geruch und eine "altrosa" überhauchte Huthaut achten.
    ---> Daran ist diese Art unverwechselbar zu erkennen:



    - Übrigens: Auf diesem Bild erkennt man "wässerklare Guttationstropfen". Ein Merkmal, dass auch bei bereits konsolenförmig ausgebildeten jungen Fruchtkörpern nicht selten zu beobachten ist.


    Zitat von Peppi50+


    Den an der Oberseite komplett mit Moos bewachsenen Porling habe ich wegen der nicht alltäglichen Optik eingestellt, hat mir einfach gut gefallen.


    - Den habe ich nur mit Vorbehalt bestimmt und dabei "Fomitopsis pinicola" ausgeschlossen :top:


    - Wenn es dich interessiert, um welche Art es sich handelt, dann


    (1) entferne den Fruchtkörper vom Baum
    (2) entferne das Moos vom Hut
    (3) zeige uns diesen Fruchtkörper mit Ansicht auf Hut, Hutunterseite und als Schnittbild. Und erwähne dabei bitte nochmals das Substrat "Eiche" (Quercus sp.) und sonstige Merkmale, sofern dir etwas auffällt.
    -------------------------------------


    Jürgen:
    - So "rockt" tickt Gerd, wenn er den Eindruck hat, dass ein Anfragender kooperativ eine fundierte Bestimmung unterstützt.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Na klar antworte ich dir, da mich "Pilze an Holz" interessieren und du kooperativ Rückfragen beantwortest. :top:

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

  • Hallo Gerd,


    danke für deine hilfreichen Ausführungen zum Rotrandigen Baumschwamm, hilft mir bei der zukünftigen sicheren Bestimmungen dieses Pilzes jedenfalls sehr!


    Den vermutlichen Eichenfeuerschwamm (Fomitopics piniola) werde ich bei nächster Gelegenheit von der Eiche (100%) abernten, dokumentieren und danach die Fotos einstellen.
    Wird allerdings erst in drei Wochen sein. Die Fundstelle (Stmk.) ist 150 km entfernt, werde ich mit dem nächsten Besuch der Verwandschaft zusammenlegen.


    Mit deiner Hilfe wird es sicher gelingen die Bestimmung festzumachen.


    Beste Grüße
    Josef

  • Hallo Josef,


    Zitat


    danke für deine hilfreichen Ausführungen zum Rotrandigen Baumschwamm, hilft mir bei der zukünftigen sicheren Bestimmungen dieses Pilzes jedenfalls sehr!


    - Gern geschehen. Ich verweise noch auf einen Link, in dem gezeigt wird , dass diese Art ein Verwandlungskünstler ist, den man m.E. allerdings bei Berücksichtigung meiner Tipps und Überprüfung deskriptiver Beschreibungen immer gut erkennen kann.


    ---> Die im Link gezeigten Bilder (meine Beiträge und Bilder wurden leider gelöscht) zeigen eindrucksvoll, was ich von einer Pilzbestimmung durch Bildvergleich halte. Das Problem auf den Punkt gebracht ist, dass der Pilz nicht weiß, wie er im Buch abgebildet wird.


    - Aber offensichtlich ist diese Art evtl. doch nicht immer einfach bestimmbar. Denn ich habe schon mehrfach erlebt, dass eigentlich sehr gute Pilzkenner unserer "Ulmer Pilzfreunde" diesen Art fehlbestimmt oder nicht erkannt haben.


    ---> Letztmalig auf unserer diesjährigen Pilzausstellung. Da konnte ich an einem Herbarexemplar erst durch "Streichholztest" meine Pilzfreunde überzeugen, dass dieses Exemplar (da ging es um Fomitopsis pinicola vs. Fomes fomentarius) fehlbestimmt ausgelegt wurde.


    [/Quote]
    Den vermutlichen Eichenfeuerschwamm (Fomitopics piniola) werde ich bei nächster Gelegenheit von der Eiche (100%) abernten, dokumentieren und danach die Fotos einstellen.
    ...


    Mit deiner Hilfe wird es sicher gelingen die Bestimmung festzumachen.
    [/quote]


    - "Fomitopsis pinicola" hatte ich ausgeschlossen und deshalb in deinem Zitat gelöscht.



    - Keine Eile, dieser Fund ist eh mehrjährig und ist weit davon entfernt zu vergammeln.


    - Schauen wir einmal, ob es mir nach Bildern gelingt diesen Fund belastbar zu bestimmen.


    ---> Zur Sicherheit würde ich dir empfehlen, den Fruchtkörper zu retten und auf einen Heizkörper zu legen.


    Grüße
    Gerd


    Nachtrag in blauer Schrift.

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  • Hallo Gerd,


    wie bereits angedeutet hat es gedauert, habe den vermutlichen Eichenfeuerschwamm heute geerntet. An der schon etwas mitgenommenen Eiche konnte ich noch einige junge Fruchtkörper entdecken.



    Abgenommen habe ich den Fruchtkörper auf der rechten Seite des Stammens, war in brauchbarer Höhe auf ca. 1,5m. Ist jener den ich auch zuvor bereits gezeigt hatte.
    Vorsorglich war Hammer und Meisel dabei, habe ich jedoch nicht gebraucht. Mit beiden Händen angefasst, ein mittlerer Ruck nach oben und ab war er.



    Breite: 18 cm, Tiefe: 16 cm, Höhe: 12 cm
    Geruch irgendwie erdig. Holzig und fest, aber mit dem Fingernagel lassen sich leichte Kerben eindrücken.



    Zum Spalten war das Werkzeug jedoch eine wertvolle Hilfe. Die einzelnen Zuwachsschichten hatten zwischen 4 und 6 mm.
    Die Poren sind sehr fein, konnte ich mit freiem Auge nicht erkennen, das Christkind wird glücklicherweise mit einer Lupe weiterhelfen.


    Bin schon gespannt ob du dich mit Phellinus robustus anfreunden kannst?


    Beste Grüße,
    Josef

  • Hallo Josef,



    Abgenommen habe ich den Fruchtkörper auf der rechten Seite des Stammens, war in brauchbarer Höhe auf ca. 1,5m. Ist jener den ich auch zuvor bereits gezeigt hatte.


    - b]Meine Einschätzung:[/b]


    (1) Du bestätigst mit deinem Beitrag, dass man "Fomitopsis pinicola" (Rotrandiger Baumschwamm) definitiv ausschließen kann.


    (2) Du zeigst (beachte die Farbe deines Schnittbilds), wie von mir bereits vermutet, eindeutig einen "Feuerschwamm" (Phellinus sp.)


    (3) Und auch meine Vermutung "Eichen-Feuerschwamm" (Phellinus robustus) halte ich jetzt für belastbar, sofern dein Fund an Eiche, das Hauptsubstrat (*), wächst !!!


    (*) "Eiche" kann ich leider nicht sicher beurteilen. Diese Aussage kannst du aber gerne auch ignorieren, da diese Art in der Literatur (zwar selten) auch von anderen Substraten berichtet wurden.


    (4 ) ---> Sofern kein "Baumpilzexperte" eine begründete, diskussionswürdige Alternative anbietet, würde ich deinen Fund als "Phellinus robustus" (Eichen-Feuerschwamm) archivieren und hätte mit deinem Fruchtkörper in der Hand vermutlich auch keine Bedenken, den sogar so zu kartieren.


    Grüße und danke für deine hier gezeigten Details.


    Gerds


    PS.:
    - Zähl einmal die deutlich abgegrenzten Porenschichten im Schnittbild.
    ---> Dann kannst du erkennen, wie viele Vegetationsperioden dein gezeigter Fund bereits hinter sich hat.
    .

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

    Einmal editiert, zuletzt von Gerd (†) ()

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