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letzter Beitrag von rudigabi ()

Wald4tel - Sept 2020: schöner Fund - furchtbare Bilder

  • Gestern habe ich mich auf mein Rad geschwungen und bin in den Wald gefahren - die starken Regenfälle der letzten Monate und auch vorvoriges Wochenende haben dem Wald sichtlich gut getan.


    Alles so grün wie sonst nur im Frühjahr und die Luft war sensationell von Feuchtigkeit erfüllt - ein Gefühl wie schon lange nicht - eigentlich wurde da kein "Schwammerlsuchen" daraus, sondern ich bin nur extrem langsam gefahren & habe einfach nur links-rechts geschaut....



    ...gut versteckt...


    der war leicht zu entdecken:


    Kenne ich nicht - wahrscheinlich >pfui< >!!!<...aber schön


    hier sieht man links oben im BIld das Rad


    Nun ja ...und dann das: schöne Funde mit furchtbarem Hintergrund


    schöne Steinpilze


    ein schöner Steinpilz links hinten und wirklich wunderschöne große Eierschwammerl im Vordergrund


    Hier meine Gesamtausbeute - nur ein einziger davon war wurmstichig!



    Und jetzt meine 2 Cents: mich hat das schockiert, fast der gesamte WAld ist weg und natürlich mußte ich auch Umwege fahren, um nicht WAldarbeitern zu begegnen (die Traktoren & Maschinen werden von denen oft ganz bewußt so quer auf den Weg gestellt, dass man nicht vorbeikommen kann)!


    Die BIlder zeigen das recht deutlich - dort wo der Wald so abgerodet wurde, wächst nie wieder ein Pilz; einerseits ist es ein Wahnsinn, mit welchen schweren Maschinen die da reinfahren, weil da teilweise mehr als Knietiefe Furchen erzeugt werden, gerade jetzt wo es so ein tiefer Boden ist.


    Das was da an Verschnitt, Ästen usw usf liegen bleibt, macht die weitere Bewirtschaftung mE teilweise unmöglich


    Ja, die fast jahrzehntelange Trockenheit hier im Wald4tel und der Borkenkäfer, machen dieses Abholzen vielleicht notwendig, aber so - in dieser Art? Wie man da nochmals Bäume setzen will, frage ich mich - ich habe so ein Gebiet gesehen, welches voriges Jahr gerodet wurden - eben in dieser Art - UNBEGEHBAR. Dieser oa Holzverschnitt, die REste der Ast-Baumwipfel sind derartig dicht & hoch um Dornen & Gestrüpp eingewachsen, dass man eigentlich nicht mehr den Boden betritt, sondern nur in Geäst steigt - der zerfurchte Boden (eben wegen d er schweren Maschinen) und die teilweise herausgerissenen Baumwurzeln machen daraus eine unbearbeitbare & unbegehbare Fläche!


    Ich bin kein Forstwirt - nur muß ich schon anmerken: als ich in den 80-Jahren !!!!! (des vorigen Jahrtausends) zur Schule ging, hat genau das mein Biologieprofessor vorhergesagt, als er uns die Wälder & deren Funktionsweise erklärt hatte - seine wortwörtliche Aussage:



    " Ihr werdet das noch erleben, wie die Fichtenäcker gerodet werden müssen, weil sie nicht in unsere Gegend gehören & einem Schädling zum Opfer fallen!"


    In den 70 Jahren wurde teilweise mit staatlicher UNterstützung die Äcker fest "drainagiert" - in den letzten Jahren hatten wir dann immerw eniger Niederschlag und das gab dem Wald den Rest - ich frage mich echt - war mein BiologieProfessor ein Prophet, ein Wahrsager oder sind die ganzen Ministerien, Bauernkammern usw derart stumpfsinnig & beratungsresistent, um so was zu ignorieren.


    Mein Biologieprofessor wird ja nicht der einzige gewesen sein, der das erkannt hat - was sind die Lehren aus dieser Situation - der WAld wird hier & jetzt einfach abgerodet - und dann; so wie das jetzt passiert muß man wieder mit Bagger rein um neue Bäume zu pflanzen, wenn die durch so ein Gestrüpp überhaupt durchwachsen können....


    So schön & von den Funden her der gestrige Tag auch war; mich hat das sehr nachdenklich & leider auch fassungslos gemacht; ich weiß nicht, ob & wann ich da wieder hinfahre.....


    Sorry für das "Ausweinen", aber mich hat das echt tief getroffen...

  • Hallo utakurt,


    ich bin auch immer fassungslos, wenn ich sowas sehe. Und sogar wenn nicht komplett abgeholzt wird, diese Reisighaufen können einen Pilzplatz dauerhaft zerstören, leider schon oft erlebt.
    Die Krönung ist dann aber (passiert z.B im Wienerwald), wenn man in so einem metertief umgewühlten Wald mit dem Rad auf der "Waldautobahn" fährt (keine kleinen Wegerl), und der Förster/Jäger kommt mit seinem chromblitzenden Pickup dahergefahren und erklärt, man gefährdet seltene Blumen - Radfahren strengstens verboten.
    Der Wald scheint mir ein Selbstbedienungsladen zu sein - jeder will möglichst alles - und alle anderen müssen raus.


    Übrigens war ich gestern - so wie du - "Pilzradeln", also mit dem MTB unterwegs um ein größeres Gebiet zu erkunden und immer wieder stehenbleiben und in den Wald hinein gehen, aber südlicher Wienerwald ist komplett pilzfrei im Moment. Eigenartig, wenn ich mir die Bilder hier im Forum ansehe.


    Grüße
    Wolfgang

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