Und wieder mal ein paar mir unbekannte

Hallo schmidltux,

dein erster Pilz gehört zu den Myxomyceten und hört auf den schönen Namen Blutmilchpilz ( Lycogala epidenrum ). Erfürchtige, an Fabelwesen glaubende Menschen halten die Fruchtkörper für Blutstropfen von Elfen. Wie du glaubst das nicht? Dann sieh dir doch bitte mal folgende Geschichte an:

von Eschen, Orchideen und tanzenden Elfen

Der zweite Pilz gehört wohl zu den Hebelomen. Ich bin mir zwar nicht ganz sicher aber so kompakte und zum Teil auch büschlig wachsende Basidiocarpien bildet eigentlich nur Hebeloma sinapizans, der Große Rettichfälbling aus.

Deine Pilze auf dem vermoderten Fichtenstumpf ist eindeutig Hypholoma lateritium ( Ziegelroter Schwefelkopf ). An vermoderten Laub und Nadelhölzern ist er aber eher selten. Die Initial und Optimalphase der Hölzer liegt ihm deutlich mehr.

Der letzte deiner " Sammlung " dürfte ein Lacktrichterling sein. Mein Tipp wäre Laccaria laccata var. laccata der Fleischrötliche Lacktrichterling. Man weiß heute dass eine größere Anzahl der Gattung die Fähigkeit zur Bildung von Ektomykorrhizen besitzt. In der Auswahl ihrer Symbiosepartner sind die Lacktrichterlinge nicht sehr wählerisch. Laub und Nadelbäume gehören ebenso dazu wie verschiedene kleine Sträucher. Die Fähigkeit das Sämlingswachstum zu stimulieren, ihr Gedeihen zu förden und vor verschiedenen Krankheitserregern zu schützen, machen sich schon zahlreiche Baumschulen zu nutze. Sämlinge werden zunehmend auch mit Laccaria - Mycelien beimpft , die den jungen Pflänzchen ein verbesserters Anwachsen ermöglichen. Mit Zersetzung von Totholz haben die meisten Arten dieser Gattung also nichts am Hut.

Gruß
Harry

Hallo schmidltux

Zitat von schmidltux

Hallo Harry!

Bin großteils auch Deiner Meinung, bei Nr.2 weiß ich allerdings nicht so recht... Hebeloma sinapizans müsste doch eigentlich bei der Größe dieser Fruchtkörper schon einen hohlen Stiel haben, bzw. müsste man da ja auch den in den vom Hut in den Stiel hineinwachsenden Zapfen erkennen oder?...

Lg schmidltux

Nun, die Größe sagt wenig über das Alter aus. Hebeloma sinapizans bekommt erst im Alter einen hohlen Stiel. Nur im Alter ist dieser in den hohlen Stiel hineinragenden Tramazapfen deutlich zu sehen. Bei jüngeren Exemplaren mit noch vollen Stiel tut man sich oft schwer ihn zu entdecken. Was mich bei meiner Namesgebung verunsichert ist eher deine Angabe über den Geruch. Angenehm pilzig verbinde ich nun mal nicht mit dem sehr starken Rettichgeruch den diese Art haben sollte. Nun ja, ich weiß halt nicht was du so alles als angenehm empfindest. Ich erlebe es in unserem Verein immer wieder, was der eine als angehnem empfindet stinkt dem anderen ganz gewaltig.

Gruß
Harry