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letzter Beitrag von Annam ()

Kleine mit Fragezeichen

  • Hallo nochmal,


    einige noch leere Namensschilder gibt es auch wieder... :dodgy:


    Kleine Keulchen auf vorjährigen Grashalmen
    1.


    und auf alten Stängel von Blütenstauden, das könnte
    Fadensporiges Flachkeulchen (Acrospermum compressum) sein (?)
    2.


    auf feucht liegendem Holz weisse Becherchen mit deutlich sichtbaren Haaren am Stiel und Becherrand bzw. Becheraußenseite.
    Lachnum virgineum ( Dasyscyphus virgineus - Gemeines Jungfern-Weißhaarbecherchen) ?
    3.


    weisse gestielte Becherchen, hier kann ich keine Haare erkennen
    4.


    und sehr Kleines auf feucht liegendem Blatt, ich denke es war von Buche
    Brunnipila fuscescens - Gemeines Blätter-Braunhaarbecherchen ?
    5.


    Rhytisma acerinum (Ahorn-Runzelschorf)
    6.


    wiederum auf altem krautigen Stängel, könnte das Trichopeziza mollissima (Gelbes Wollhaarbecherchen) sein? Die ähnliche Art Trichopeziza sulfurea soll ja erst später im Jahr (Sommer) wachsen.
    7.


    Eure Meinung dazu wäre schön!


    Liebe Grüsse
    Anna

  • Hallo Anna!


    Nr. 1:
    Kleine Keulchen sind Typhula (Fadenkeulchen). Welche Art, kann ich aber nicht sagen. Du kannst als Hilfe noch nachschauen ob irgendein Sklerotium an der Basis zu entdecken ist.
    Ich habe auch gerade eine an Hasel-Blättern.


    Nr. 2:
    Ja, Acrospermum. Ähnliches Problem wie oben, also da gibt es noch andere, an Gras z.B.


    Nr. 3:
    Lachnum virgineum ist möglich, bei Wachstum an Ästen würde ich aber von einer anderen Art ausgehen, vielleicht L. subvirgineum (Keulenhaariges Jungfern-Weißhaarbecherchen).


    Nr. 4:
    Interessant! Auf Knospenschuppen wächst Pezizella fagi, aber der mag wohl eher lange, glasige Stiele und hat grazileres Wachstum.
    http://asco-sonneberg.de/pages…group_id=20361&position=3


    Nr. 5:
    Fundumstände? Blätter von Erle? Sind die weiß und werden braun? Größe?


    Nr. 6:
    Genau so sieht das aus, also die Brunnipila fuscescens. Wichtig ist, dass du dunklere (grau)braune Haare auf der Außenseite hast. Manchmal, wie bei dir, können die Becher nämlich ganz schön hell ausschauen.
    Der Becher hält sich für gewöhnlich daran (wenn er auf Blättern gefunden wird), auf den Blatt-Petiolen zu wachsen, meistens recht weit vorne am ehemaligen Anwuchspunkt des Blattes am dominantesten.


    Nr. 7:
    Wenn es ein Ahornblatt ist, wirst du recht haben. Gibt´s auch noch für Salix.


    Nr. 8:
    Ist das Wahrsheinlichste von der Zeit her und vom Substrat und vom Aussehen.
    Allerdings werden immer wieder auch Kollektionen gefunden, die wohl was anderes sein wollen und von den Maßen her aus der Reihe tanzen.


    VG Ingo W

    Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

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  • Hallo Ingo!


    1. Ah ja, Typhula (Fadenkeulchen), danke, hatte ich schon wieder vergessen...
    Da war doch ein ähnlicher Fund im Spätherbst oder Winter, muss ich mal nachsehen.
    Also an der Basis der Keulchen hab ich nichts dergleichen sehen können, müsste ja so eine Art "Verdickung" zu sehen sein.


    2. Diese dunkleren Keulchen fand ich ja auch schon mehrmals, meist jedoch an "dickeren" Substraten.


    3. Also die makroskopische Unterscheidung, soweit dies möglich ist, wären unter anderem die längeren (abstehenden) Haare vor allem am Stiel von L. subvirgineum, im Gegensatz zu L. virgineum.


    4. So lange Stielchen hatten die sicher nicht wie bei Pezizella fagi, die schauten recht kompakt und glatt aus.


    5. Das waren Blätter von Hainbuche, sehr feucht liegend, weiss, bräunend oder braune Becherchen sind mir vor Ort nicht aufgefallen. Sahen für mich aus wie die von Nr.4, deshalb habe ich sie auch unter eine Nummer gestellt.


    6. ---auf den Blatt-Petiolen zu wachsen, meistens recht weit vorne am ehemaligen Anwuchspunkt des Blattes am dominantesten.
    --- ja so wie bei meinem Fund.


    7. danke, es war ein Ahornblatt.


    8. dann werde ich es mal unter Trichopeziza cf. mollissima (Gelbes Wollhaarbecherchen) abspeichern.


    Also diese kleinen "Dinger" sind schon sehr interessant, aber ganz schön anstrengend, vor allem deshalb auch : Lupe blieb im Wald, vielleicht zur Verwendung für die sehbetagteren Hasen... wer weis das schon. ;)


    Danke Ingo, für deine Meinung!


    Liebe Grüsse
    Anna

  • Halo Anna!


    1:

    Zitat


    Also an der Basis der Keulchen hab ich nichts dergleichen sehen können, müsste ja so eine Art "Verdickung" zu sehen sein.


    Ja, was dunkles in Knollenform.
    Wenn du nichts siehst, wissen wir lediglich, dass es eine ohne Sklerotium ist. Glück hättest du, wenn schon einige rosa eingefärbt wären.
    Aber so muss man sich wohl mikroskopisch vorkämpfen.


    3:
    Ich setze mal Link, wo ich mich gerade darüber ausgelassen habe:
    http://www.pilzforum.eu/board/…1985?pid=224790#pid224790


    Vielleicht kannst du ja die Nummern zu den Bildern noch ändern? In der Reihenfolge wie ich sie genannt habe?

    Zitat


    Sahen für mich aus wie die von Nr.4, deshalb habe ich sie auch unter eine Nummer gestellt.


    Wie groß waren denn die Hainbuchenblatt-Bewohner? Nö, hat sich erledigt! Jetzt sehe ich ja im Hintergrund noch so eine Knospenschuppe.


    Das ist bestimmt was anderes als die auf den Knospenschuppen. Zumindest sollte man erst mal davon ausgehen.


    VG Ingo W

    Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

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  • Hallo Ingo,


    Zu 1. Nein war nichts dergleichen (Erhebendes) zu sehen, farblich gab es da auch keine Unterschiede, ja das "M" ...


    Zu 3. das war schon versteckt liegend, feucht, unter der Laubschicht. Linkes Bild ist angemorschtes Holz, rechtes Bild war das Substrat fester. Danke für den Link, das mit der Verletzungsrötung muss ich das nächste Mal testen.


    Reihenfolge habe ich nicht geändert.


    Nachtrag:
    Und was käme da in Frage bei den Becherchen auf Hainbuche bzw. auf den Knospenhüllen?


    Liebe Grüsse
    Anna

  • Hallo Anna!

    Zitat


    Und was käme da in Frage bei den Becherchen auf Hainbuche bzw. auf den Knospenhüllen?


    Hätte ich jetzt auch nicht die zielführende Eingebung.
    Man könnte sich aber das ganze Jahr (natürlich besonders Frühjahr und Herbst) mit "Pilzen, die auf Blättern wachsen" beschäftigen. Wahnsinns-Vielfalt.


    Der Blattbewohner hat wohl nicht zufällig eine dunkle Stielbasis?
    Und der bleibt weiß, wird nicht ein klein wenig ocker?
    Und Erlen stehen ja dort nicht?


    Und den Knospenschuppenbewohner würde ich arbeitsnamenmäßig trotzdem erstmal mit Pezizella fagi betiteln.


    VG Ingo W

    Pilz nur von oben ist wie Käfer nur von unten.

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  • Hallo Ingo!



    Der Blattbewohner hat wohl nicht zufällig eine dunkle Stielbasis?
    Und der bleibt weiß, wird nicht ein klein wenig ocker?
    Und Erlen stehen ja dort nicht?


    In der Umgebung des Fundortes kann ich mich nicht entsinnen auch Erle gesehen zu haben. Aber das heißt ja wiederum nichts, bei einem Laubmischwald wie eben dort ist die Möglichkeit von eingewehten anderen Laubblättern schon gegeben.
    Verfärbung bzw. dunklere Stielbasis der Pilzchen ist mir vor Ort nicht aufgefallen, aber ganz ausschließen kann ich dies jedoch nicht.
    Habe vielleicht nicht soo genau auf diese Details geachtet.


    Die Becherchen auf Knospenschuppe lege ich inzwischen mit Fragezeichen unter Pezizella fagi ab. Es wird sich sicher nochmal ein derartiger Fund ergeben, denke ich.
    Und jetzt habe ich ja wieder etwas dazugelernt, auf welche Details zu achten ist.
    Und für diese Inputs sage ich mal ganz groß DANKESCHÖN!


    Liebe Grüsse
    Anna

  • Hallo Anna!


    Na, dann sag ich es noch, auf was ich hinaus wollte beim Blattbewohner: Momentan ist an alten Erlenblättern überall Ciboria conformata drauf:
    http://tintling.com/pilzbuch/arten/c/Ciboria_conformata.html


    Aber ich gaube da inzwischen nicht mehr dran. Erlen stehen schon nur da, wo es auch feucht ist und nicht mitten im Wald bei Buchen und Hainbuchen.
    Dein gefundener dürfte auch bisschen kleiner sein.


    VG Ingo W

  • Hallo Ingo!


    Nur makroskopisch gesehen schaut das natürlich sehr ähnlich aus wenn ich Bilder von Rutstroemia conformata (Erlenblatt-Becherchen) mit meinen Blattbewohnern vergleiche. Naja, lässt sich so nicht mehr enträtseln.


    Jedenfalls werde ich das alte Blattwerk unter Erlen mal durchstöbern, wenn die so häufig sind wird sich was finden lassen.


    Danke, und liebe Grüsse
    Anna

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