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letzter Beitrag von Lili_G ()

Sarcoscypha Mikroskopie

  • Hallo in die Runde!


    Kann jemand mir - sehr motiviert, aber am Mikroskop noch eher ungeübt - beim Interpretieren dieser Bilder helfen? Ich habe heute in Wien einige schöne Kelchbecherlinge gefunden und da ich schon weiß, dass man die drei bei uns heimischen Arten nur unter dem Mikroskop bestimmen kann, habe ich mal eine Probe mitgenommen. Aber das Interpretieren finde ich gar nicht so leicht. Man soll also auf die "Frisur" achten - gekrümmte Haare oder glatt. Und bei den Sporen, die offenbar bei allen Arten etwa gleich groß sind, soll man schauen, ob die Enden abgestumpft oder sogar eingedellt sind. So weit, so gut. Aber sind diese Haare gekrümmt genug? Habe ich da die richtigen Haare im Bild? Sind die Sporen genug eingedellt?


    Gar nicht so leicht, das zu interpretieren, finde ich. Also ich glaube, ich sehe da Sarcoscypha austriaca. Seht ihr das auch so? Habt ihr Tipps für mich, was ich beim Mikroskopieren anders machen soll? Habt ihr Vergleichsbilder von richtig prototypischen Sarcoscypha?


    Da ist mal die Frisur:















  • Hallo Gelbfieber,


    danke für die schöne Gegenüberstellung!

    Ich denke, damit kann ich coccinea mal ausschließen, denn so zylindrisch sind "meine" Sporen sicher nicht.

    Und aufgrund der Haare würde ich dann also wieder zu austriaca tendieren, aber die Enden der Sporen sehen bei mir eher so aus wie bei jurana in der Übersicht. Die Öltröpfchen sehen auch wieder eher so aus wie bei austriaca. Was meinst du was ich da habe?


    Liebe Grüße,

    Lili

  • Hallo und guten Tag Lili,


    die Gattung Sarcoscypha aus der „Ferne“ zu bestimmen ist nicht leicht.

    Zunächst möchte in anmerken, das Sporen in den Asci nicht zu bewerten sind. Auf den Fotos

    1 bis 5 sind freie bewertbare Sporen zu sehen. Die Fotos 1 und 2 und 4 und 5 zeigen große Tropfen an den Polen und sind rel. flach bzw. eingedellt an den Polen!

    Die Randhaare, besser gesagt die Haare sollten nicht ganz oben am Rand entnommen und mikroskopiert werden, sondern eher aus den unteren 2/3 des Fruchtkörpers.

    Lass die Frkp. im Kühlschrank in einem kl. Behältnis mit etwas feuchtem Moos 7 bis 10 Tage reifen und suche dann mikroskopisch nach Konidien.


    Eine gute Zeit

    Gelbfieber & Co

  • Das hilft mir schon weiter um zu lernen und um ein einzuschätzen, wie weit der Weg noch ist, danke! Wie viele freie bewertbare Sporen sieht man sich denn üblicherweise an? Von diesem konkreten Pilz wird es keine reifenden Sporen mehr geben, den habe ich nach meinem Mikroskopierversuch nicht weiter aufbewahrt. Aber beim nächsten Mal versuche ich dann, welche zum Keimen zu bringen. Ist die Unterscheidung dann eindeutig?

  • Hallo und guten Tag Lili,


    Zitat

    …. Wie viele freie bewertbare Sporen sieht man sich denn üblicherweise an?


    würde mir ca. 30 – 40 freie Sporen dieser Gattung ansehen, davon ca. 25 messen.


    Zitat

    …. Aber beim nächsten Mal versuche ich dann, welche zum Keimen zu bringen. Ist die Unterscheidung dann eindeutig?


    An der Größe der Konidien (siehe Übersicht) kannst du S. austriaca und S. coccinea belastbar trennen. Außerdem sind die Haare der Fruchtkörper Außenseite zu beachten. Bei S. jurana sind die großen Tropfen an den Sporenpolen wichtig bzw. artabgrenzend.


    Eine gute Zeit

    Gelbfieber & Co

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