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letzter Beitrag von Gerd (†) ()

Waldrunde mit sehr vielen Begegnungen

    • Offizieller Beitrag

    Meine gestrige Runde führte mich in unserer Umgebung (350m Seehöhe) in einen sehr feuchten Wald, dieser ist schon generell sehr feucht, aber jetzt, da es bei uns jeden Tag regnet, besonders.


    Tausende Großpilze sieht man da zur Zeit, einige habe ich fotografiert, manche mitgenommen. Eine kleine Auswahl kann ich hier vorstellen und beginne mit meinem Liebingsbild:


    1) Buchenschleimrüblinge (Oudemansiella mucida) gesellen sich zu den Striegeligen Schichtiplzen (Stereum hirsutum)



    2) weitere Buchenschleimrüblinge (zählen für mich zu den schönsten Pilzen ...)



    3) Also ist das jetzt auch der Striegelige Schichtpilz (Stereum hirsutum), wie oben schon selbstbewußt angenommen?



    4) Hier gehe ich vom Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) aus, kann aber auch komplett daneben liegen (Zunderschwamm?). Leider konnte ich keinen Fruchtkörper lösen ...



    5) Viele Parasole und Sanfranschirmlinge, hier wohl ein Parasol.



    6) Flockenstieliger Hexen-Röhrling (Boletus erythropus)



    7) Feuerschüppling (Pholiota flammans)



    8) Tausende Ockerbraune Trichterlinge (Clitocybe gibba)?



    9) Geselliger Glöckchennabeling (Xeromphelina campanella)



    So long von diesem Ausflug, leider ging der Akku meiner Kamera aus, und die Handybilder sind nicht so gut geworden.


    Liebe Grüße, Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

  • Hallo Jürgen,


    meine Einschätzung zu deiner Fundbestimmung:


    ---> Weitgehend völlig korrekt bestimmt, außer:


    Zitat: 1) ... gesellen sich zu den Striegeligen Schichtiplzen (Stereum hirsutum)


    - Die "Striegeligen" kann ich, sind unscharf, nicht bewerten.
    -----------------------------


    Zitat: 3) Also ist das jetzt auch der Striegelige Schichtpilz (Stereum hirsutum), wie oben schon selbstbewußt angenommen?


    - Ja, könnte passen. Aber dennoch würde mich noch Folgendes interessieren:
    (a) Sicht auf Hutunterseite
    (b) Farbreaktion auf Ärgern der angefeuchteten Hutunterseite
    ----------------------------


    Zitat: 4) Hier gehe ich vom Rotrandigen Baumschwamm (Fomitopsis pinicola) aus, kann aber auch komplett daneben liegen (Zunderschwamm?). Leider konnte ich keinen Fruchtkörper lösen ...


    - Ich betrachte das als Fehlbestimmung:


    (a) Ähnlichkeiten (außer "konsolenförmig an Holz wachsend") mit "F. pinicola" kann ich definitiv nicht erkennen.


    (b) "F. fomentarius" (Echter Zunderschwamm) passt vom Habitus/der Hutform, der Fruchtkörperverteilung am Stamm und auch vom Substrat her sehr gut. Aber wegen folgender Merkmale neige ich dazu auch diese Art ausschließen:
    ---> Weiße Zuwachskante, Porenfarbe, intensiv braun verfärbende Druckstelle auf Hutunterseite, und ist mir erst nach mehrfachem Durchmustern aufgefallen "Anzeichen einer sich ausbildenden zitzenförmigen Galle !?"


    Hmm, ich tendiere deshalb (obwohl mich Fruchtkörperform und Verteilung am Stamm nicht überzeugen) zu


    Ganoderma applanatum = G. lipsiense" (Flacher Lackporling)


    Grüße
    Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd,


    Zum "Lackporling": Genau das gleiche hab ich mir auch gedacht, deshalb habe ich auch diese 2 sichtbaren Striche auf der unterseite "gemalt". Mir sind aber die Fruchtkörper zu wenig flach.


    Da ich dort wieder vorbeigehehen kann, werde ich nächstes mal Werkzeug zum loslösen mitnehmen.


    Danke für deine Einschätzungen.


    Lg Jürgen

  • Hallo Jürgen,



    Zum "Lackporling": Genau das gleiche hab ich mir auch gedacht, deshalb habe ich auch diese 2 sichtbaren Striche auf der unterseite "gemalt". Mir sind aber die Fruchtkörper zu wenig flach.


    Da ich dort wieder vorbeigehehen kann, werde ich nächstes mal Werkzeug zum loslösen mitnehmen.



    - Dann kontrolliere bitte, ob sich etwas in Richtung "Zitzen-Galle" tut und liefere auch ein Schnittbild durch den Fruchtkörper mit :)


    Grüße
    Gerd

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    • Offizieller Beitrag

    Hallo Gerd, nochmals ganz langsam für mich.


    Eine Zitzen-Galle sind Gebilde auf der Unterseite (eines Lackporlings), die durch die Besiedlung von einer Pilzfliege indiziert werden.


    Wie schaut das dann aus? Zuerst noch hell und dann dunkel?


    Kann dies allerdings erst in 1,5 Wochen, da es Übermorgen auf die Koralm zum Schwammerlklauben geht ...


    Liebe Grüße, Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

  • Hallo Jürgen,



    -Ok, ich zeige dir nur ein „Graustufenbild“, da in meinem Orginal die Farben nicht naturgetreu sind. Auffällige Farbunterschiede zwischen „Galle“ und „Poren“ kann ich allerdings auch im Original nicht erkennen:



    Übrigens:
    - Wenn die Galle am unteren Ende ein Loch hat, hat die vollentwickelte Larve den Pilz bereits verlassen und sich zur Verpuppung auf den Boden fallen lassen.


    - Und wenn dich das noch genauer interessieren sollte, dann empfehle ich dir folgenden Beitrag in den Westfälischen Pilzbriefen.


    Grüße
    Gerd


    Literatur:
    [1] H. Jahn (1979): Pilze die an Holz wachsen, Busse-Verlag
    [2] H. Butin (2010): Krankheiten der Wald- und Parkbäume

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