Liebe Pilzfreunde,
Ich habe mich vom Thema unsteriles Klonen von davidson40 inspirieren lassen, und habe versucht, den Kräuterseitling unsteril zu klonen.
Werde ein paar Fotos hier reinstellen.
Lg, mykologisch
Hallo, Besucher der Thread wurde 12367 aufgerufen und enthält 14 Antworten
letzter Beitrag von mykologisch ()
unsteriles Klonen von Kräuterseitling
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Liebe Pilzfreunde!
Ich hatte mir beim Spar Kräuterseitlinge gekauft und in kleine Streifen geschnitten.
Habe Gurkengläser und Deckel abgekocht, und auch Pappe von einem Karton in Streifen geschnitten und auch abgekocht:
Habe die abgekochte Pappe abkühlen lassen, und in jedes Glas ein Pappen-Kärtchen glegt.
Dann die Kräuterseitlingsstreifen rein:
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Jetzt war es an der Zeit, für ein Substrat zu sorgen.
Ich habe verschiedene Sachen ausprobiert:
- gekochten Bioweizen mit Kalk.
- Fiffy Einstreu für Kleintiere
- Mischung aus gekochten Bioweizen, Weizenmehl, Seramis und Kleintierstreu
Ursprünglich wollte ich auch Kaffee verwenden - dafür habe ich mir meinen alten verwendeten Kaffeesatz aufgehoben.
Offensichtlich habe ich ihn nicht ordentlich getrocknet, daher hat sich bereits Schimmelpilz gezeigt, als ich ihn als Substrat verwenden wollte. Habe ihn dann stattdessen entsorgt... -
Habe Seramis und das Kleintierstreu mit einem Hexler zerkleinert.
Habe den Weizen gekocht und im Sieb das Wasser durchrinnen lassen. Durch die Resthitze waren die Weizenkörner nicht triefend nass, aber im Inneren feucht.
Um für ein basischeres Mileu zu sorgen, habe ich auch Kalk dazugemischt:Habe die verschiedenen Sustrate dann in die Gläser gegeben.
Um einen Gasaustausch zu ermöglichen (wenn zu viel CO2 in den Gläsern ist, hemmt das das Pilzwachsstum auf Dauer), habe ich Löcher in die Gläserdeckel gemacht und mit Watte ausgefüllt:
Habe die Gläser im obigen Bereich bei den Deckeln mit Alufolie bedeckt (damit kein Wasser reinkommt) und 90 Minuten in einem Wasserbad abgekocht um es so gut es meine Möglichkeiten erlaubten, zu desinfizieren.
Um die Gläser nicht direkt auf den Topfboden zu stellen, habe ich diese mit anderen Glasdeckeln ausgelegt. Dann habe ich Wasser eingelassen. -
Nachdem das Substrat abgekühlt war, wollte ich die mit Myzel durchwachsenen Papp-Stückchen in die Gläser mit dem Substrat geben.
Hier habe ich Gummihandschuhe verwendet, und die Handschuhe, Arbeitsfläche, die Gläser/Deckel desinfiziert.
Mit einem Metallspieß, den ich unter ein Feuerzeugt gehalten habe, habe ich dann die Pappstücke möglichst schnell in die Substratgläser gegeben.
Ich war darauf bedacht, die Gläser nur ganz kurz offen zu haben, damit keine kontaminierenden Sporen in die Gläser kommen.Da ich noch Substrat übrig hatte, und auch noch ein paar übrige Myzel-Pappstückchen hatte, habe ich zusätzlich zu dem obigen Verfahren auch in manche Myzel-Pappen-Gläser einfach abgekochtet Substrat eingefüllt.
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Und jetzt die schlechte Nachricht:
In manchen Gläsern zeigten sich schon nach Tagen Kontaminierungen, in anderen Gläsern erst nach Wochen, in zwei Gläsern erst nach einem Monat.
Aber leider musste ich alle Gläser wegwerfen, weil sich überall Kontaminierungen zeigten. -
Aber ich gebe nicht auf!
Habe bereits die nächsten Versuche mit Austernseitlingen (auch vom Spar gekauft) und mit Samtfußrüblingen (Wildfund) gestartet...Leider myzelieren die Samtfußrüblinge nicht.
Aber haltet mir bitte für die Austernseitlinge die Daumen!
Vielleicht habt ihr ja auch Tipps für mich, wie ich meine Vorgehensweise verbessern könnte.
Danke und lg,
mykologisch -
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hallo myko...
erstmal drei für deinen bericht und kampfgeist
ich hab mir das thema pilzzucht fest vorgenommen..
mal sehen wie lange es noch dauert bis ich dazu zeit findebitte gibt nicht auf... und viel erfolg
lg _____carter
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Lieber Carter,
vielen Dank für deine aufmunternden Worte!
Das tut gut. Es ist schon frustrierend, wenn alles den Bach runter geht, und man zum Schluss nur mehr eine Trichoderma-Farm hat.
Und ja, es ist sehr zeitaufwändig, insbesondere wenn man sich die Zeit nimmt, das Substrat vorher abzukochen.
Ich werde das Substrat in Zukunft im Schnellkocher (Druckkochtopf) abkochen, das soll bessere Ergebnisse bringen - bei mir haben die Schimmelpilzsporen ja offensichtlich überlebt...
Lg! -
Ich habe mir bei Pilzmännchen übrigens auch Austernpilz-Brut bestellt. Bin gespannt, ob das erfolgsversprechender ist.
Falls jemand das auch machen möchte, habe ich einen Tipp: ich bin draufgekommen, dass man mit dem Code "16FG71" 10% weniger zahlt.
Ab einem Bestellwert von 30 € gibt es für Neukunden auch Gutschein über 5 € mit dem Gutscheincode "Pilzmännchen".LG!
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Hier das bisherige Myzelwachstum der Austernseitlingsstreifen auf der Pappe nach ca. 2,5 Wochen. Das Wachstum ist ziemlich langsam.
Lg, mykologischkurzes Update: Leider ist seit dem Fotografieren kaum was weitergegangen. Das Myzelwachstum ist teilweise sogar zurückgegangen bzw. hat sich Schleim (vermute Kontamination durch Hefe oder Bakterien) auf den Pilzteilen gebildet.
Werde den Versuch abbrechen.
Lg, Christoph -
Ich habe allerdings Austernseitlings-Brut bestellt, und werde es jetzt mit einer Mischung aus Buchenspäne und Kirschholzspäne mit einem Esslöffel Kalk als Substrat probieren. Habe das Substrat jetzt mal mittels Schnellkocher 120min auf Stufe 2 sterilisiert. Hoffe, dass beim Inokkulieren des Substrats keine Kontis in die Gläser kommen.
Mittels Mikropor-Pflaster ermögliche ich den Gasaustausch.
Werde euch auf dem Laufenden halten.
Lg,
mykologisch
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