Hallo, Besucher der Thread wurde 3531 aufgerufen und enthält 4 Antworten

letzter Beitrag von Tricholomopsis ()

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    es handelt sich meiner Meinung nach um schirmlingsartige Pilze, ich vermute hier entweder einen der weißen Faltenschirmlinge (Leucocoprinus spec.), da würde auch das Substrat Misthaufen gut passen, oder eventl. Mehlschirmlinge (Cystolepiota spec.).


    Die sind meines Wissens nicht häufig und ich kann mich nicht erinnern, ob ich einen derartigen Fund überhaupt schon einmal in der Hand hatte. Eine genaue Bestimmung auf Artebene dürfte wahrscheinlich nur mikroskopisch möglich sein.


    Gruß Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort.

  • Hallo
    Ich würde auch bei Schirmlingen suchen. Weißer Mehlschirmling (Cystolepiota seminuda) hatte ich schon mal gefunden, aber der ist deutlich zierlicher.
    So wie hier habe ich noch keinen Pilz gefunden. Irgendwie sieht der aus, als wenn er von feinem weißen Schimmel überzogen ist.

  • Servus ahnungslos,


    ich vermute, dass es Leucocoprinus cretaceus ist. Wäre ein schöner Fund, der aber mikroskopisch bestätigt werden müsste (Sepp hat da völlig recht). Wenn du den Pilz trocknest und schickst, kann ich ihn gerne nachbestimmen - ich bräuchte dann nur noch den genauen Fundort, damit er in die Pilzkartierung der ÖMG kommen könnte.
    Das Verschicken würde nicht eilen, da ich jetzt eh erstmal ein paar Tage im Bayerischen Wald sein werde.


    Liebe Grüße,
    Christoph

  • Servus beinand,


    ich wollte den Beleg schon viel früher anschauen... im Winter kam ich dann leider zu gar nichts, also habe ich heute endlich den hübschen Weißen mikroskopiert.


    Es hat sich bestätigt - es ist Leucocoprinus cretaceus. Die HDS hatte keine Kugelzellen, sondern die typischen, oft h-förmig verzweigten, etwas unregelmäßigen Zellen und Hyphen, Schnallen Fehlanzeige und dickwandige Sporen mit schönem Keimporus, der von einer farblosen Kappe umschlossen ist (sieht aus wie bei Macrolepiota). Die Sporen sind in der Form variabel (hängt auch vom Blickwinkel ab, sie sind nicht rotationsymmetrisch. Ich kam auf 8-11,5 x 6-7,5 µm (habe aber nur 11 Sporen vermessen, da die Bestimmung klar war).
    Die Cheilocystiden passen auch - alles passt zur ausführlichen Beschreibung von Else Vellinga in der Flora Agaricina Neerlandica.


    Ein toller Fund, die Art ist - empfinde ich - sehr selten. Der Klimawandel behagt ihr vermutlich sehr.


    Liebe Grüße,
    Christoph

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