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letzter Beitrag von Beorn ()

Boletus luridus - essbar?

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Nonntal1,


    zu deiner Frage möchte ich meinen Wissensstand preisgeben, nimm ihn naber bitte nicht als Referenz.


    Nach den letzten Vorträgen von Dr. Heribert Holzer, einem Chemiker, rate ich vom Verzehr roher Pilze generell ab. Außerdem ist es nichts ungewöhnliches, dass Pilze roh als "giftig" ausgewiesen werden, gut gegart und gekocht aber empfehlenswerte Speißepilze darstellen (Imleria badius, der Maronenröhrling zum Beispiel auch ...).


    Der "bessere" Speisepilz - aber das ist wohl auch Geschmacksache - ist der Flockenstielige Hexen-Röhrling (Boletus erythropus), aber ich habe die Netzhexe schon einige Male verspeißt und mag sie sehr gerne!!!


    Zur Wechselwirkung mit Alkohol kann ich nix sagen, glaube aber, mit dem nächsten Bier nicht lange gewartet zu haben ... :blush: :bier: ... ohne Nebenwirkungen.


    Liebe Grüße, Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

    Einmal editiert, zuletzt von juergenhold ()

  • Lieber Jügen,
    danke für die Antwort.
    Auch ich habe den boletus luridus schon gegessen - gut gekocht! -
    ohne Nebenwirkungen.
    Ich finde leider die flockenstieligen Hexenröhrlinge deutlich weniger als die netzstieligen.
    lg
    nonntal1

  • Hallo, Nonntal!


    Wenn du mehr Netzhexen als Flockis findest, dann hast du in deiner Gegend mehr kalkhaltige Böden.
    Zur Genießbarkeit der Netzhexen: Jürgen hat's ja schon geschrieben. Ausreichendes Erhitzen ist immer wichtig, bei allen Röhrlingen außer Steinpilzen.
    Die Giftigkeit in Verbindung mit Alkohol bei Netzhexen ist ein Märchen, das schon lange durch die Literatur geistert. Berichte über Vergiftungsfälle basieren auf individuellen Unverträglichkeiten oder auf Verwechslungen mit Boletus torosus (Ochsenröhrling), der tatsächlich in verbindung mit Alkohol giftig ist (Giftstoff ist Coprin, hemmt den Alkoholabbau bzw. den Abbau eines toxischen Abbauproduktes von Alkohol, ist in B. torosus nachgewiesen, aber nicht in B. luridus).
    Ich mag Netzhexen eigentlich sehr gerne, sie sind etwas weicher als Flockis.
    Allerdings enthalten Netzhexen nach neuen Erkenntnissen Involutin, ein Stoff der auch im Kahlen Krempling vorhanden ist. Unklarheit besteht über die enthaltenen Mengen und über die konkrete Wirkung dieses Stoffes (ist Involutin wirklich verantwortlich für die schwerren Vergiftungen durch Kahle Kremplinge? Und wenn ja, unter welchen Umstaänden?).
    Jedenfalls ist vorläufig der Netzstielige Hexenröhrling als "giftverdächtig" einzustufen. Ich persönlich habe ihn bis letztes Jahr gegessen, vorläufig aber vom Speiseplan gestrichen, bis es neue erkenntnisse gibt.
    Aber ich habe auch gut reden: Bei mir sind Flockis viel häufiger als Netzhexen (saure Böden).


    LG, Pablo.

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