Servus Niklas,
auch eine Herangehensweise ist: Finde Morchelbecherlinge in einem Auwald und du findest in der Gegend auch höchstwahrscheinlich Morcheln. Zumindest passt dann das Habitat. Das richtige Zeitfenster muss man auch noch abpassen. Das Auge und Gehirn stellt sich auf Morchelbecherlinge leichter ein als auf Morcheln, die Morcheln sehe ich erst, wenn ich sie einmal übersehen habe. So ergeht es mir zumindest immer wieder, ich habe sie angesehen, nicht erkannt - aufgrund ihrer wahnsinnig guten Tarnung - aber mein Gerhirn schlägt zeitverzögert Alarm, da ist eine seltsame Struktur am Boden, umgedreht und genauer hingesehen, da lauert schon meistens die erste Morchel der Saison. Sie treiben einen in den Wahnsinn, aber hast du die erste Morchel einmal gefunden, kennt dein Gehirn bereits das Muster. Auch wichtig zumindest für mich, sehr langsam zu suchen. Irgendwann hast du dann auch einen Blick für geeignete Stellen, das geht aber dann Schlag auf Schlag, sobald du die erste gefunden hast.
LG, Csaba
hallo niklas,
kann mich dem csaba nur anschliessen: es braucht sozusagen eine art initialzündung für die netzhaut....
hast du die erste entdeckt brennt sich diese extrem gut getarnte wabenartige struktur in deine erkennung und plötzlich kanns
funken und du findest sie der reihe nach.....
meine frau und ich haben schon eigens einen namen für die erste morchel jedes jahr - die "indikatormorchel" - nach der ersten ist alles leichter
abgesehen davon ist es eines der schönsten erlebnisse in einem pilzler leben einen morchelplatz zu entdecken, die sind auch sehr standorttreu und bei
gepflegter entnahme beinah jedes jahr wieder anzutreffen. das ist dann auch eine extreme genugtuung für die vielen stunden der sucherei die man so verbringt
eschen sind zweifellos notwendige partner, weinbergschneckenhäuser sind praktisch immer in der nähe - trotzdem kein verlass darauf!
ich kenne einige eschenplätze die scheinbar perfekt passen - da seh ich niemals eine morchel - 1km weiter kann hingegen viel los sein
da hilft nur viel wege machen und vor allem - hinsetzen - pause machen - vielleicht an tee trinken, und die umgebung aus der bodenperspektive betrachten hilft auch oft
und die morcheln sind nicht immer direkt an den eschen sondern gern auch mal 5-10m weiter (siehe foto)
will auch keine übertriebene hoffnung schüren - es braucht definitiv mehr regen als das zumindest hier im moment der fall ist
lg elmar