Im Jahr 2008 wurde in Salzburg und im angrenzenden Bayern ein massives Auftreten der
Knopperngallwespe, Andricus quercuscalicis (Burgsdorff, 1783), beobachtet.
Laut Dr. Oliver Stöhr und Mag. Peter Pilsl von der Salzburger Botanischen Arbeitsgemein-
schaft (sabotag) wurde die Art damit erstmals in Salzburg festgestellt. Die Knopperngall-
wespe ist besonders interessant, weil sie innerhalb eines Jahres einen Wirtswechsel über zwei
Generationen durchführt. Die parthenogenetische Herbstgeneration bildet die namensgeben-
den Knopperngallen an den Früchten verschiedener Eichenarten, vor allem der Stieleiche,
Quercus robur L, aus (Bild 4).
Nach derzeitigem Wissensstand schlüpft
daraus im Frühjahr eine bisexuelle Genera-
tion, deren Larven sich in nur 1 – 2 mm
großen Gallen an den Blütenkätzchen der
Zerreiche, Quercus cerris L., entwickeln.
Das Besondere daran ist, dass die Zerrei-
che im Bundesland Salzburg nicht vor-
kommt! Die Knopperngallwespe müsste
demzufolge einen alternativen Wirt für die
Frühjahrsgeneration gefunden haben –
anders ist ein derart massives Vorkommen
wie im Herbst 2008 nur schwer erklärbar.