Beiträge von eberhard

    Hallo Eva, auch wenn es nur indirekt mit Pilzen zu tun hat und Du diese dort erst suchen musst, wünsche ich einen guten Start im Waldviertel... Um kurz bei den Haustieren zu bleiben: derzeit bei mir: Rabennest als Quasihaustiere fast vor dem Fenster. LG eberhard

    Hallo Gerd ( und natürlich auch alle anderen)
    über einige Ergebnisse der wie Du sagst "mich auch oft nicht überzeugenden "Splitterei" von Alchemisten (DNA-Sequentieren auf Art-Niveau)" machen sich auch andere so ihre Gedanken. Die Formulierung "z.Z" grassierend würde ich zeitlich noch ausweiten.
    Natürlich könnte man das alles auch grummelnd so sehen, dass jeder Name für ein Ding (oder eine Art) ja eigentlich immer nur ein Konzept darstellt, auf das man sich momentan geeinigt hat. Solche Konzepte können und dürfen sich im Lauf der Zeit ändern, was je nach Basis, auf der die Änderung fußt, mehr oder weniger Sinn macht.
    Eines der Probleme dabei dürfte sein, dass viele die molekularen Methoden nicht als das sehen, was sie eigentlich sind: ein Werkzeug wie jedes andere, das zur Lösung bestimmter Aufgaben geeignet oder eben auch weniger geeignet sein kann.
    Anscheinend ist manchmal der Blick für mögliche Grenzen dieses Werkzeuges noch immer „euphorie-getrübt“, und so erwarten sich viele aus unterschiedlichen Gründen, in den molekularen Methoden jetzt endlich ein Allheilmittel zu haben, um entgegen der bisherigen Erfahrungen die Pilze bzw. Natur nun doch in ganz klar getrennte“ Schubladen“ bzw. Arten einordnen zu können.
    Mich würde in diesem Zusammenhang übrigens Eure Meinung zur neuen Systematik der Röhrlinge interessieren (vielleicht besser ein neues Thema? – oder gibt es das schon, Jürgen?) – allein die Geschichte zu verfolgen, dass sich dazu ja immerhin mal ein Fries, Moser, Pöder und andere Boletus-Spezialisten schon Gedanken gemacht haben und nun plötzlich doch alles anders sein soll, ist sehr spannend, oder?
    Ebenso ist zu bedenken, dass vielen dieser neuen Ergebnisse (Verwandtschaft von Arten, Änderungen auf Gattungsebene) Rechenmodelle basierend auf Warscheinlichkeiten zugrunde liegen.
    Die Frage ist hier, ob und bis zu welchem Grad Rechenmodelle die Natur tatsächlich genauer wiederspiegeln können als traditionelle Methoden wie beispielsweise die Betrachtung morphologischer Merkmale.
    Noch umfangreicher wird das Ganze dann nochmal durch die von Dir angesprochene und mittlerweile zum Forschungszweig gewordene Diskussion rund um Quantität und Qualität von Publikationen.


    Jedenfalls bin ich schon auf Dein neues Thema gespannt.


    Schöne Grüße
    Eberhard

    Hallo,
    was sagt Ihr zur Gegenfrage, ob die Frage, wie befallen/zerfallen ein Pilz sein darf, eigentlich zeitgemäß ist oder ob sie sich unbemerkt, wie einige andere Fragen rund um das Pilze-essen noch aus Notzeiten bei uns erhalten hat, in denen die Menschen schauen mussten, dass irgendetwas auf dem Teller ist? Viele von uns sind heut ja in der glücklichen Situation, sich neben der Frage "kann man das essen?" auch die Frage "schmeckt es denn auch gut?" oder "stimmt die Qualität?" stellen zu können...
    ...und sich, wenn alle Funde mal wirklich voller Tierchen waren, dennoch über einen schönen Tag in der Natur zu freuen (auch wenn es dann mal keine Pilze zum Abendessen gibt).


    schöne Grüße
    eberhard

    Hallo,
    ich sehe hier auch noch die Merkmale, die ich brauche, um Morchel zu sagen. Allerdings ist das Exemplar wirklich untypisch gewachsen, aus welchem Grund auch immer (ev. auch Befall durch "Schimmel" oder Tierchen?). Ich freue mich auf weitere Meinungen dazu.


    einen schönen Abend
    eberhard

    Hallo Peter, alle anderen natürlich auch,
    Es scheint (- im Bericht im 2. und 3. Absatz - ) so, dass die Forscher mit "Typen" nicht 2 Pilzarten meinen, sondern dass Philips und seine Kollegen die Mykorrhizapilze hier grundsätzlich in zwei Gruppen unterteilen, die ihrer Meinung nach unterschiedlich auf Klimaänderungen reagieren. Aufgrund von welchen Kriterien sie diese Unterscheidung treffen, oder worin diese erwarteten unterschiedlichen Reaktionen liegen lässt sich hier erst mal nicht herauslesen. Dazu müsst man sich die Originalarbeit anschauen, welche die Autoren anscheinend in der Fachzeitschrift "Global Change Biology" publiziert haben...


    einen schönen Abend
    eberhard

    Hallo Peter, gerne.
    Kurz zusammenfassen lässt sich das in etwa so:


    Laut den Autoren dieser Arbeit können die Mykorrhizapilze im Boden nach ihrer zu erwartenden Reaktion auf den Klimawandel in zwei unterschiedliche Typen eingeteilt werden. Mit dem Wissen, welcher dieser Mykorrhizatypen in einem Waldstück vorherrscht, kann man also Voraussagen über die damit zusammenhängende zukünftige Vitalität eines Waldgebietes machen. (Bis hin zur Frage, wo es Wälder längerfristig geben kann oder nicht). Die Wissenschaftler beschreiben, daß es ihnen erstmals gelungen ist mit einer neu entwickelten Methode bereits auf Satellitenbildern von Wäldern den vorherrschenden Mykorrhizatyp mit einer ziemlichen Genauigkeit feststellen zu können. Dies ermöglicht somit bessere Vorhersagen für große Waldgebiete als sie mit bisherigen Kartierungsmethoden möglich waren und neue Erkenntnisse in der Forschung rund um den Klimawandel.


    :) einen schönen Abend
    eberhard

    Hallo Beli
    beide Arten direkt nebeneinander! Hast Du sie in Österreich oder Kroatien gefunden?
    "Selten" sehe ich ja immer relativ, beispielsweise kannst Du diese beiden Pilze im wärmebegünstigten Süden Südtirols und im Gardaseegebiet recht häufig sehen (Wälder auf Kalk, u.a. mit Eichen und Buchen). Auch hier in Innsbruck kommen Sie seit einigen Jahren jedes Jahr vor, und das anscheinend zunehmend häufiger. Beispielsweise an zwei Stellen hier direkt vor der Uni, auch wenn das Klima in Innsbruck alles andere als für wärmeliebende/mediterrane Arten geeignet ist. Es scheint zu reichen, dass es dort unter Eiche, Rot- und Hainbuche und Kiefern ein paar geschützte Stellen gibt, an denen sie den optimalen Lebensraum vorfinden, genauso wie dort jedes Jahr (eigentlich) mediterrane Röhrlingsarten zu finden sind! Vielleicht sollten wir uns bei der Diskussion um "Seltenheit" viel mehr fragen, wie oft wir in unserer Umgebung den geeigneten Lebensraum für einen in dieser Gegend seltenen Pilz finden können (beispielsweise gibt es um Innsbruck viel Buchenwald auf Kalk - als wärmebegünstigt ist nur ein Teil davon zu bezeichnen. In anderen Teilen Tirols gibts gar keine Buchen, dort ist natürlich alles selten, was Buche braucht :).
    Wenn Du/Ihr mehr darüber erfahren möchtest, wie die Gifte in A.Solitaria entdeckt wurden, kann ich gerne Infos direkt von denen weiterleiten, die dabei waren :)


    einen schönen Abend
    eberhard

    Hallo Beli,
    du hast wieder mal eine große Vielfalt an Pilzen gefunden und einen sehr umfangreichen Bericht zusammengestellt. Ich glaube Du hast diesmal doch einige Arten dabei, die anhand der Bilder nicht so einfach zu bestimmben sind:
    - Beim ersten Pilz bin auch ich der Meinung, dass es ein Spaltblättling ist. Der berühmte Blick auf die Unterseite würde hier alles klären :).
    - Beim Pilz, den Du als "weißer Schleimpilz" bezeichnest, sieht man mit dem Mikroskop ziemlich sicher Merkmale, die Schleimpilze nicht haben :)
    - Sollten beim Pilz, den Du als Meottomyces dissimulans angibst, (u.a) nicht die Lamellen deutlich am Stiel herablaufen? (...ist eigentlich der Name Pholiota oedipus für diesen Pilz nicht mehr gültig?)


    lG
    Eberhard

    Ich schwindel mal ein wenig (Kamera und "Hardwareproblem" 2015 :( )
    und stelle 2 etwas ältere Fotos ein, mit dem Vorsatz heuer wieder mehr Zeit für schöne Fotos zu finden :) ...und diese besser zu sichern.


    ...andererseits sind sie ja noch aktuell: der Baumstamm (- mit nicht mikroskopiertem, daher "nur" Stereum sp. bzw. Schichtpilz - ) auf dem ersten Bild liegt ja immer noch dort, und das Leberblümchen blüht auch grad wieder.


    lG
    eberhard

    Hallo Eva,
    ich kann mir in etwa vorstellen, wo Du da unterwegs gewesen bist. Die Gegend ist eigentlich beliebtes Wandergebiet (wunderbare Fichten-Föhren- und im Herbst leuchtende Buchenwälder auf Kalk, eigentlich total südexponiert aber bei entsprechenden Wetterverhältnissen mit unglaublicher Pilz-Artenvielfalt), gewöhnungsbedürftig ist halt dass man beim Verlassen der Wege oft ebenso unerwartet in überraschend schroffem und menschenleerem Gelände steht, Begegnungen mit Gämsen beim Schwammerlsuchen sind da gar nicht so selten...
    Die letzte Bahn fährt übrigens nach wie vor gegen 17:00 und ich kenn da einige, die im letzten Licht eine elendslange Forststrasse ins Tal laufen mussten...


    einen schönen Abend
    eberhard


    PS.: Dir sind da sicherlich auch im Frühling die Prachtbecherlinge am Inn und die Morcheln in tieferliegenden Wäldern aufgefallen?