Hallo, Nonntal!
Wenn du mehr Netzhexen als Flockis findest, dann hast du in deiner Gegend mehr kalkhaltige Böden.
Zur Genießbarkeit der Netzhexen: Jürgen hat's ja schon geschrieben. Ausreichendes Erhitzen ist immer wichtig, bei allen Röhrlingen außer Steinpilzen.
Die Giftigkeit in Verbindung mit Alkohol bei Netzhexen ist ein Märchen, das schon lange durch die Literatur geistert. Berichte über Vergiftungsfälle basieren auf individuellen Unverträglichkeiten oder auf Verwechslungen mit Boletus torosus (Ochsenröhrling), der tatsächlich in verbindung mit Alkohol giftig ist (Giftstoff ist Coprin, hemmt den Alkoholabbau bzw. den Abbau eines toxischen Abbauproduktes von Alkohol, ist in B. torosus nachgewiesen, aber nicht in B. luridus).
Ich mag Netzhexen eigentlich sehr gerne, sie sind etwas weicher als Flockis.
Allerdings enthalten Netzhexen nach neuen Erkenntnissen Involutin, ein Stoff der auch im Kahlen Krempling vorhanden ist. Unklarheit besteht über die enthaltenen Mengen und über die konkrete Wirkung dieses Stoffes (ist Involutin wirklich verantwortlich für die schwerren Vergiftungen durch Kahle Kremplinge? Und wenn ja, unter welchen Umstaänden?).
Jedenfalls ist vorläufig der Netzstielige Hexenröhrling als "giftverdächtig" einzustufen. Ich persönlich habe ihn bis letztes Jahr gegessen, vorläufig aber vom Speiseplan gestrichen, bis es neue erkenntnisse gibt.
Aber ich habe auch gut reden: Bei mir sind Flockis viel häufiger als Netzhexen (saure Böden).
LG, Pablo.