Beiträge von Beorn

    Hallo.


    Ich denke, Harry hat recht: Vom Gesamtbild sieht das sehr aus wie ein Schönfußröhrling (Caloboletus / Boletus calopus).
    Die Poren sollten gelb sein, das Steilnetz wohl entweder angeknabbert oder schwach ausgeprägt, da müsste man vielleicht mal einen genauen Blick auf die Stielspitze werfen, am besten durch die Einschlaglupe.



    LG; Pablo.

    Hallo, Sepp!


    Das ist eine sehr interessante Beobachtung. Kommt denn der Bittere bei dir auch auf Kalkböden?
    Ich habe L. gentianeus bisher nur einmal in der Hand gehabt, in einem bodensauren Fichtenwald im Taunus. Dachte erst an einen etwas seltsamen Würzigen Tellerling und wunderte mich, warum der so abartig bitter schmeckte... :s


    Eine Sache muss ich noch loswerden:


    Nach einem Schlag auf den Kopf ich habe linke Auge verliert (Ich habe in linke Auge 2 Jahre Siliconöl - Netzhautablösung - Ablatio Retinae) , rechte Auge nach den Schlag ist -4 (früher waren beide Auge perfekt) . Kein scherz . Ich habe Problem mit kleine Detail .


    Hut ab. :top:
    Das verdient wirklich Respekt, unter so erschwerten Bedingungen so einen guten Blick und Formenkenntnis zu erarbeiten.



    LG, Pablo.

    Hallo zusammen!


    Leucopaxillus tricolor zu kennen ist freilich nichts als glücklicher Zufall, wenn man nicht gerade am Bodensee wohnt.
    Wenn man ihn denn kennt, hat der Pilz einen hohen Wiedererkennungswert, auch ohne den Geruch berücksichtigen zu müssen. Denn der ist in der Tat etwas diffus: Beim ersten Mal rochen die Fruchtkörper beim Anschneiden schon deutlich mehlig, da dachte ich wegen den gelben Lamellen sogar erst an sonderbar verfettete Riesenrötlinge.
    Drei Wochen später rochen die Fruchtkörper am selben Standort (auch die Frischen) nicht mehr wirklich nach irgendwas. Insofern kann man den Geruch wohl ignorieren.


    Mit ein paar Eckdaten ist der Pilz aber schon gut definiert:
    Große, dickfleischige Fruchtkörper
    Huthaut glatt, aber nicht glänzig
    Hutrand lange eingerollt und im Alter deutlich gerippt
    Fleisch rein weiß ohne Verfärbungen
    Lamellen abschiebbar und gelb


    Gerade die gelbe Lamellenfarbe ist ein eindeutiges KO gegen viele andere Arten, auch gegen Calocybe gambosa (oder Calocybe graveolens, falls das wirklich eine eigene Art sein sollte, was ich erst glaube, wenn ich dazu ein Bäumchen sehe).


    Leucopaxillus gentianeus ist auch eine gute Idee, aber eben mit weißlichen bis cremefarbenen Lamellen, zudem im Schnitt und bei Berührung am Stiel nach und nach bräunend bis schwärzend, mit schlankerem Habitus und vor allem anderer Ökologie (Nadelwälder höherer lagen auf sauren Böden).


    Hier noch ein Bildchen von Leucopaxillus compactus, das an die Pilze von Josef recht nahe dran kommt:


    PS.: Na und wie der Hutrand von Josefs Pilz gerippt ist. ;)
    Normalerweise gibt's ja immer gewisse Unsicherheitsfaktoren, aber hier ist das ein schon ziemlich klarer Fall.
    Übrigens: Calocybe graveolens hatte ich auch mal in der Hand. Normalerweise finde ich neben der weißen immer nur die orangehütige Form von Calocybe gambosa (mit Mehlgeruch), aber dann hatte ich mal welche, die am Rande eines Reitweges wuchsen. Und die rochen auch deutlich anders. Auf eine Geschmacksprobe habe ich da allerdings verzichtet. :cool:



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Das mit den drei Seitlingen (P. ostreatus, P. pulmonarius, P. cornucopiae) ist aber auch eine ziemlich verzwickte Sache.
    Da finde ich auch immer wieder Kollektionen, die sich keiner der drei Arten zuordnen lassen. Weder makroskopisch noch mikroskopisch.
    Zur Bestimmung von P. pulmonarius würde ich mich makroskopisch am ehesten auf die hellen, dünnfleischigen Fruchtkörper mit deutlichem Anisgeruch verlassen.
    Gilben dürfen die durchaus, das tun alle drei Arten im Alter und vor allem bei Trockenheit.



    LG, pablo.

    Hallo, Anna!


    Das ist echt grandios!
    Du bist eine der ganz Wenigen die es geschafft hat, in einem Bericht ausschließlich Arten zu zeigen, die ich noch nie in der Hand hatte.
    Neben den wunderschönen Bildern macht das deine Berichte für mich immer besonders spannend. :top:



    LG, pablo.

    Hallo, Flumina!


    Die vermutete Psathyrella auf den Bildern nummer äh und ähm...
    Naja, du wirst wissen, was ich meine.
    Ist jedenfalls Psathyrella candolleana (Behangener Faserling).
    Der Kartoffelbovist ist einer der Dünnschaligen und zwar höchstwahrscheinlich der Leopardenfellbovist (Scleroderma areolatum).



    LG, Pablo.

    Hallo, Schachtelhalm!


    Einen roten Hut kann ich auf den Bildern aber beim besten Willen nicht erkennen. Ich sehe ein recht dunkles Tabakbraun mit einigen olivlichen Flecken und stellenweise leicht rotsbraun überlaufen.
    Mit rotem Hut (sieht aber dann deutlich anders aus) müsste man bei den Purpurröhrlingen suchen. Und da bräuchte man dann einen, der in dem Zustand noch komplett gelbe Poren hat. Und das dürfte sehr schwer werden, zumal mit dem grobmaschigen Netz und der nicht blau fleckenden Hutoberfläche.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Sicher, die Wahrnehmungsfähigkeit für Bitteres ist individuell verschieden.
    Manchmal liegt's aber auch daran, wie eine Geschmacksprobe durchgeführt wird. Ich hatte dazu kürzlich schon was geschrieben, wiederhole es aber gerne noch mal:
    Kurz die Zunge gegen den Pilz halten ("Leckprobe") bringt nichts, das kann man dann ganz lassen. Ein winziges Fitzelchen Pilz auf die Zungenspitze legen und sofort wieder ausspucken ist genauso sinnfrei. Um da was zu merken muss der Pilz schon sehr bitetr sein. Bei Cortinarius vibratilis würde das klappen. :D


    Geschmacksproben sind bei Röhrlingen ok, jedenfalls bei Gelb- und Weißporigen Pilzen. Rotporer sind nicht bitter, da braucht es keine Geschmacksprobe.
    Ansonsten sind solche Proben nur bei entsprechenden Vorkenntnissen und dann in bestimmten Gattungen anzuwenden, wo sie Sinn machen.


    Dazu dann ein etwa erbsengroßes (oder reißnagelgroßes) Stück in den Mund nehmen, kauen und auch im Mund herum bewegen. Ruhig mal eine Minute drin lassen, dann sollte ein bitterer Geschmack wenn vorhanden auch festzustellen sein.



    LG, Pablo.

    Hallo, Karin!


    Auch der Satansröhrling blaut beim Anschneiden, wenn auch eher schwach.
    Der hat aber rote Poren.
    Bei deinem unklaren Fund denke ich auch an einen Schönfuß, aber einfacher wird's, wenn du die wesentichen merkmale zur Bestimmung von Röhrlingen mit beachtest. Dazu gehört zB, ob der Pilz ein Netz am Stiel hat, und wie das aussieht. Die Porenfarbe ist wichtig, die Farbe des Fleisches in und außen an der Stielbasis, das Verfärbungsmuster im Längsschnitt (dazu gehört immer ein kompletter Pilz mitsamt Stielbasis), ob er auf Druck an den Poren, am Stiel und / oder auf dem Hut blaut.
    Und ein paar weitere Details, aber da kann man dann gemeinsam nach gucken, wenn dir mal wieder ein unklarer Pilz begegnet.



    LG, pablo.

    Hallo, Anna!


    Marasmius rotula = :top:
    Chlorociboria = Da soll es neben dem Kleinsporigen noch eine großsporige Art geben. Ich kenne aber nur Ch. aeruginascens, die andere scheint eher selten zu sein. Müsste man reingucken.
    Delicatula integrella = :top:
    Proliferodiscus = Was für Ingo
    Nächstes Becherchen = auch was für Ingo. Vergleiche trotzdem schon mal mit Chlorencoelia versiformis. ;)



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Der Röhrling mit dem Netz und den gelben Poren ist ein Schönfußröhrling (Boletus calopus).
    Zur Erkennung von perlpilzen: Immer auf die geriefte Manschette achten. Die rötlichen Verfärbungen unter der Huthaut und an Fraßstellen sind zudem ein Alleinstellungsmerkmal der Art in MItteleuropa.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Die Röhrlinge sind Wurzelnde Bitterröhrlinge (Boletus radicans).
    Der andere (Habichtspilz - Verwandschaft) ist für mich nicht zu klären, das eine Bild reicht für eine Bestimmung bei weitem nicht aus.



    LG, pablo.

    Hallo, Pilzbroesl!


    Bereifter Rotfuß (Xerocomellus pruinatus) passt. Das rein gelbe Stielfleisch (ohne Rottöne) entlarvt ihn einwandfrei.


    Zumindest bei einem Exemplar sitzt da ein Goldschimmel auf den Poren.



    LG, Pablo.

    Hallo, Michael!


    Also immerhin unter der Huthaut (siehe Schnittbild) und an den Huträndern sind ja schon deutliche Rottöne zu sehen. Auch in der Stielrinde ist das Rot erkennbar. Zudem hat der Pilz noch leuchtend gelbes Fleisch und leuchtend gelbe Lamellen, die offenbar leicht ausgebuchtet angewachsen sind. Der Pilz dürfte an vergrabenem Holz gewachsen sein, höchstwahrsycheinlich Nadelholz.


    An ein Goldblatt (wurde ja in einem anderen Forum auch vorgeschlagen) hatte ich auch gedacht, aber den Gedanken habe ich wieder verworfen, da auch bei jungen Goldblättern die Lamellen schon deutlicher am stiel herablaufen und auch unregelmäßiger sind.


    Es gibt in der Gattung der Holzritterlinge außer Tricholomopsis decora (Olicgelber Holzritterling, kann man hier ausschließen) und Tricholomopsis rutilans noch mindestens eine weitere Art, die aber hier auch nicht in Frage kommen dürfte. Du kannst - wenn du Lust hast - ja trotzdem etwas schmökern: [url=http://forum.pilze-bayern.de/index.php/topic,397.msg3290.html#msg3290]>Tricholomopsis flammula<[/url]
    Achtung: In dem Foreum liest man die Beiträge von unten nach oben.



    LG, Pablo.

    Hallo, Jürgen!


    Danke für den "zweckdienlichen" Hinweis. :)
    Auch das macht wieder etwas schlauer und hilft auch im nachbarlichen Verständnis.


    Allerdings...
    Wenn ich mir gerade so vorstelle, auf einem Reißnagel rumzukauen: Unangenehm. Sicher noch unangenehmer als ein bitterer Pilz.
    Außer vielleicht Cortinarius vibratilis (Bitterster Schleimkopf).


    Besser hätte ich einen anderen vergleich wählen sollen, und "erbsengroßes Stück" geschrieben.
    Aber dann hätte ich den kleinen, länderübergreifenden Sprachexkurs verpasst. Wäre auch schade gewesen.



    LG, Pablo.

    Hallo.


    Was schreibe ich eigentlich für einen Krams? :s
    Eine Säufernase ist natürlich nicht der erste Täubling, sondern Pilz Nummer 4.


    Zu dem Filzröhrling: Die Hut- und Stielfarben sind nicht bestimmungsrelevant. Die Bestimmung von Filzröhrlingen läuft in allererster Linie über die Fleischfarben (Schnittbild! Insbesondere auch unterste Stielbasis im Schnitt beachten!), die Farbe des Basismycels und die Verfärbungsmuster.



    LG, Pablo.

    Hallo, Michael!


    Zu Pilz 2 schließe ich mich den Meinungen in anderen Foren an: Ich sehe da auch einen Rötlichen Holzritterling mit ungewöhnlich gefärbtem Hut. Kann aber vorkommen.


    Das Velum von einem Schleierling ist schon anders, hier mal ein Bild aus meinem Archiv von Cortinarius sertipes (Pappel-Gürtelfuß):

    Bei dem kleinen siehst du dir Fäden, die sich vom Hutrand zum Stiel ziehen. Das bleibt später als feiner, fädiger Überzug am Stiel hängen.
    Mir fällt kein Schleierling ein, der zu diesem Pilz passen könnte (leuchtend gelbe Lamellen, robuster Habitus, grobfilzige / schuppige Huthaut, rote Subkutis).



    LG, pablo.

    Hallo, Michael!


    Ich lese deine Beiträge ja nun auch in diversen Foren, und freue mich immer wieder, daß du auch oft tolle, ungewohnte Perspektiven bietest und eben nicht nur Pilze für die Pfanne zeigst, sondern auch einfach nur die kleinen Schönheiten festhältst. :top:


    Bei den Gallenröhrlingen (sind für mich sicher welche), hattest du irgendwo mal etwas von einer "Leckprobe" geschrieben, glaube ich. Das bringt nur gar nichts. Da sind sicher 50% aller Funde mild. Kann man dann auch lassen.
    Es funktioniert, wenn man ein Stückchen (es reicht locker einStückel so groß wie eine Reißzwecke) abmacht, in den Mund nimmt und kaut. Die Probe auch mal etwas einspeicheln und im Mund hin und her bewegen. Ruhig auch mal länger (2 MInuten) im Mund behalten. Anschließend ausspucken und Mund mit Wasser nachspülen. Nichts runterschlucken und Kauproben nur da anwenden, wo man die Gattung sicher erkannt hat, und wo man gezielt ein bestimmungsrelevantes Merkmal überprüfen will.



    LG, Pablo.

    Hallo, Günter!


    Ich denke, du liegst da ichtig mit der Bestimmung. :top:
    Zwar ist hier die eigentlich typische Stielnatterung kaum ausgeprägt, aber immerhin ein paar schiefe Bänder sind noch zu erkennen. Möglicherweise ist die einfach etwas abgegriffen?
    Die restliche Optik und auch das Habitat pasen jedenfalls sehr gut.



    LG, Pablo.