Beiträge von Gerd (†)

    Hallo Mr. Muesli,



    Schneide einfach den Hut ein und wenn das fleisch rot wird ist es ein Safranschirmling sonst ein Parasol!


    (1) Deinen Vorschlag kann ich nicht weiterempfehlen:
    ---> Denn, sogar, wenn man die Arten der Gattung "Riesenschirmlinge" (Macrolepiota) sehr großzügig in Arten-Komplexe zusammenfasst, sollte man wenigstens (wie in jedem brauchbaren "populärem" für Speisepilzsammler geschriebenem Pilzbuch) "Parasol-, Safranschirmlings-, Zitzenschirmlings-Gruppe" unterscheiden.
    ---> So nebenbei gibt es sogar "Parasol-Varietäten", die in der Stielrinde oder anderen Teilen des Fruchtkörpers "röten"


    (2) Ok, man kann als "Speisepilzsammler" (mangels Merkmalskenntnissen, unbrauchbarer Pilzliteratur oder nur Bildvergleich??? ---> bin immer wieder bei Führungen darüber überrascht) alle Riesenschirmlinge in einen Topf werfen und als "Parasol" >hmm< bestimmen/bezeichnen.
    - Doch da gibt es dann ein "klitzekleines" Problemchen:
    ---> Nicht alle Arten dieser Gattung sind essbar: Pech gehabt, wenn man "Macrolepiota venenata" >!!!< (eine dem Safranschirmling nahestehende Art) erwischt.
    ---> Weniger wahrscheinlich ist, dass man "Chlorophyllum molybdites" >!!!< erwischt, die immerhin zwischenzeitlich bereits in Süddeutschland aufgetaucht ist.
    ---> Und da gibt es dann noch die Gartenform des "Safranschirmlings", die in der Literatur häufig als >!!!< bezeichnet wird. Ob das stimmt (Verwechslungsmöglichkeit mit "M. venenata" vs. verstärkte "individuelle Unverträglichkeit), ist derzeitig m.E. noch nicht endgültig geklärt.


    (3) So nebenbei kann ich nur noch betonen:
    ---> Fast alle (auch sehr beliebte) Speisepilze sind roh gegessen >!!!<
    ---> Und dies gilt natürlich auch für korrekt bestimmte "Parasole", die nicht ausreichend lang erhitzt zu erheblichen "gastrointestinalen" Problemen (nicht lebensbedrohlich zu ---> "stundenlanger" Scheisserei und Erbrechen mit entsprechendem Wasserverlust) führen können. Beispiele dazu könnte ich zitieren.
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    Eine "bescheidene Frage"/Abschlussbemerkung hätte ich doch noch:
    (1) In welcher Literatur/Quelle wird die Unterscheidung "Parasol" vs. "Safranschirmling" (auch wenn der Autor weitere Arten-Gruppen nicht kennen sollte) so stümperhaft und falsch nur auf ein einziges Merkmal (Röten oder nicht Röten) reduziert???


    (2) Hmm, bei deinem Vorschlag fällt mir spontan eine Folie aus meinem Fundus ein, in dem ich Vorschläge mache, wie man sich (mit hoher Wahrscheinlichkeit auf der Verliererstraße) mit Pilzen duellieren sollte:



    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Welche Art es nun ist. Da gibt es m.E. nichts wirklich Neues:


    (1) Ganz sicher kein "Parasol" oder Safran-Schirmling !!!
    (2) Wegen der Ausprägung des Buckels, des Rings und des Stiels betrachte ich auch "Macrolepiots mastoidea s.lat." als gesichert.
    ---> Und wegen des imVergleich mit dem Hutdurchmessers rel. kurzem Stiel favorisiere ich auch (wie willihund) "M. mastoidea s.str.". Mein einziges Problem ist noch der Standort, da ich diese Art bisher nur aus dem Buchenwald (Nähe Waldrand) kenne.

    Hallo carter,



    Frauen Täubling (russula cyanoxantha)



    - Richtig, und zwar die "+- grüne Laubwaldform" (Russula cyanoxantha fm. peltereaui Singer).


    Aber, ein Problem habe ich mit Bild (2), kleine Fruchtkörper:
    ---> Frauentäublinge mit derartigen Hutfarben kann ich mir nicht vorstellen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Jörg,



    also ich würde sagen keiner von beiden. Die sind mir alle zu hell und ich sehe keine für den Parasol typische Stielnatterung. Am ehesten ähnelt er dem Zitzen-Riesenschirmling (Macrolepiota mastoidea) oder einem seiner Artverwandten aber da möchte ich mich nicht festlegen.


    - Ich teile deine Einschätzung und schließe auch beide von Jürgen genannte Arten aus:
    - "M. procera" (Parasol)
    ---> hat deutliche Stielnatterung und einen komplexen Ring (mit Laufrille)


    - "M. rachodes" (Safran-Riesenschirmling)
    ---> hat glatten Stiel und einen rel. kräftigen, nicht so einfachen Ring
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    - Deine Idee den "M. mastoidea"-Komplex abzuklappern finde ich gut und vermutlich erfolgsversprechend, auch wenn man den typischen "zitzenartigen" Buckel (wurde auf dem Bild abgeschnitten) nicht wirklich bewerten kann.


    ---> Ich lehne mich allerdings nicht aus dem Fenster und verzichte gerne bei derartigen Bildern auf eine "Art-Spekulation".


    Grüße
    Gerd


    PS.:


    - Was ich als Bestimmungshilfe bieten kann, ist ein Griff in meinen Fundus. Voilà:

    Hallo Jürgen, hallo Jörg,


    - Für mich ist das, wie von euch bereits korrekt bestimmt, zweifelsfrei


    "Amanita ceciliae = A. inaurata = A. strangulata"
    (Riesen-Scheidenstreifling = Grauflockiger Scheidenstreifling)


    - Wichtige Merkmale sind sind auf den Bildern gut bewertbar abgebildet:


    (1) Volva liegt eng (strumpfartig) am Stiel an und zerfällt am Stielgrund +-pulverig in 1-2(3) bandartige Zonen.
    (2) Stiel auf der gesamten Länge rel. grobflockig genattert
    (3) Hut dicht mit abwischbaren, schmutzig weißlich bis graulichen, scholligen Velumresten belegt.
    (4) Ansonsten noch die für Scheidenstreiflinge typischen Merkmale "starke Hutrandriefung, Stiel ringlos, Lanellen angeheften bis frei.


    - Die Art ist sogar nach einem sw-Bild leicht/zweifelsfrei zu bestimmen:



    - Und farblich würde der Fund dann so aussehen:



    Grüße
    Gerd

    Und noch ein kleiner Nachtrag.


    - Einen "Scheidenstreifling" (Amanita-Art aus der Sektion Vaginatae) zu erkennen ist fast trivial.


    ---> Wie schwierig es ist, die Art nur nach Bild sicher und belastbar zu bestimmen, kann man nach Lektüre nachfolgenden Diskussionen erahnen:


    http://forum.fungiworld.com/in…opic=1165.msg5278#msg5278


    http://forum.fungiworld.com/in…ic=3608.msg21454#msg21454


    http://forum.fungiworld.com/in…ic=3632.msg21582#msg21582


    http://forum.fungiworld.com/in…opic=1208.msg5531#msg5531


    Grüße
    Gerd (ein Amanita-Fan)

    Hallo Jürgen,



    Leider hab ich keine Ahnung, worum es sich hier handeln könnte.


    - Ein Bestimmungsvorschlag "Amanita vaginata" (Grauer Scheidenstreifling) wurde (zwischen den Zeilen lesen ist angesagt !!!) bereits gemacht:


    "Steph" ---> tippe darauf !!!


    "Willihund" ---> denkt an diese Art !!!
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    Und wie bewerte ich das:
    (1) Es ist ganz sicher ein "Wulstling" (Amanita spp.)


    (2) Und es ist auch ganz sicher eine Art aus der Sektion "Scheidenstreiflinge" ("Vaginatae" = frühere Gattung "Amanitopsis"). Gut zu erkennen an:


    (a) der "lappigen Scheide" (Volva) an der Stielbasis
    (b) starker Hutrandriefung
    (c) fehlendem Ring (Velum partiale)
    (d) der "Lamellenfarbe", die die "rosasporende" Gattung "Volvariella" (Scheidlinge) ausschließt.
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    ABER:
    (1) Statt "A. vaginata" (Grauer Scheidenstreifling) biete ich noch einen "Sparringspartner" an
    ---> "Amanita submembranacea" (Grauhäutiger Scheidenstreifling)


    (2) Was es nun wirklich ist, lässt sich nach diesen Bildern nicht wirklich belastbar entscheiden.
    ---> Da gibt's nur eins: Den Fund muss man in der "Hand haltend" begutachten und notfalls evtl. sogar mikroskopieren.


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Etwas Lesefutter zu der von mir vorgeschlagenen Art kann ich bieten:


    00463-AmanitaSubmembranacea-(1992)UPF.pdf

    Hallo Carter,



    Grauer Wulstling (amanita spissa)


    leider ist mir der stiel gebrochen


    - Und damit steckt jetzt eines der wichtigsten Merkmale (Ausprägung der Stielbasis) noch in der Erde.
    ---> Die Stielbasis (rübenförmig verdickt, mit +-undeutlichen Ringgürteln belegt, ohne rötliche Verfärbung in Fraßgängen) alleine würde m.E. schon ausreichen, um diese Art sicher zu bestimmen. Und deshalb muss man sie anfangs (wenn sie abbrechen sollte) ausbuddeln/ betrachten/würdigen.


    Dennoch: Ich habe keine Bedenken gegen "Grauer Wulstling" (Amanita excelsa = A. spissa)


    Grüße
    Gerd

    Hallo Jörg,



    verwechseln könnte man ihn mit dem Langstieligen Knoblauchschwindling (Marasmius alliaceus) oder mit einem gewissen Fichtenschwindling (laut Wikipedia) von dem nicht einmal ein lateinischer Name angegeben ist. Da ich sie alle drei nicht kenne, kann ich dir da leider nichts genaueres mitteilen.


    - "M. alliaceus" ist eine am Boden liegende "Buchen-Ästchen" bewohnende Art, die bei mir (allerdings erst im Spätsommer/Herbst) in keinem "Buchenwald" fehlt.
    ---> Kann man schon wegen des extrem langen, dunklen Stiels und des Geruchs m.E. nicht mit einer anderen Art verwechseln, obwohl die Hutfarbe durchaus ein von "hell bis dunkel" varierendes Spektrum zeigt.

    ---> Ohne jetzt die "deutschsprachige" Wikipedia (halte die eh für eine Pilze betreffend leider oft nicht empfehlenswerte Quelle) zu überprüfen, kann ich mit "Fichtenschwindling" ohne "wissenschaftlichen Namen" nichts anfangen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo zusammen,



    Meine Einschätzung:


    (1) Den "Fleischroten Gallerttrichter" (Tremiscus helvelloides) hast du korrekt bestimmt.
    ...
    (3) Vorschlag:
    ---> Stell deinen Fund in einem anderen Forum ein, in dem sich Asco-Kenner (z.B. Ingo, Andreas Gminder etc.) tummeln.
    [/quote]


    ---> Weiter geht's HIER


    Grüße
    Gerd


    PS.:
    - Peinlich, dass ich "Fleischroten Gallerttrichter" (Tremiscus helvelloides) fehlbestimmt habe, obwohl ich diese Art schon häufig in der Hand hatte.
    - Beruhigend, dass mein Fehler entdeckt und korrigiert wurde.

    Hallo carter,



    ihr kennt alle die perfekte tarnung der morcheln
    frage 1(. wie viele könnt ihr erkennen:huh:




    frage 2(. wie viele könnten es wirklich gewesen sein?????:huh:


    - Zusätzlich sehe ich noch 2 (4) Kleckse, die man als Morchel deuten könnte.


    Grüße
    Gerd


    @willihund:


    - Bei einem Bild sehe ich nur 8 Fruchtkörper.



    Wo hast du den NEUNTEN versteckt?

    Hallo Jürgen,



    bei der nochmaligen durchsicht der bilder, ist mir heute bei einem aufgefallen, dass ich eine 2. art, einen 2. pilz, auf mitfotografiert habe, der mir vor ort gar nicht aufgefallen ist.


    meiner ansicht nach handelt es sich hier um den Fleischroten Gallerttrichter (Tremiscus helvelloides), doch am Bild sind auch graue Bercher zu sehen.
    Ist das einfach eine Farbvariation oder doch ganz etwas anderes (Fichtenzapfen-Stromabecherling (Ciboria bulgarioides) ohne Fichtenzapfen).


    Meine Einschätzung:


    (1) Den "Fleischroten Gallerttrichter" (Tremiscus helvelloides) hast du korrekt bestimmt.
    (2) Bei den "kleinen, grauen" Becherlingen handelt es sich mit Sicherheit um eine andere Art:
    ---> "Ciboria bulgarioides" (Fichtentapfen-Stromabecherling) schließe ich (beachte "Substrat, Fundzeit und Farben") allerdings völlig aus.
    ---> Ansonsten verkneife ich mir mangels Asco-Kenntnissen einen Gattungs-/Art-Vorschlag.
    (3) Vorschlag:
    ---> Stell deinen Fund in einem anderen Forum ein, in dem sich Asco-Kenner (z.B. Ingo, Andreas Gminder etc.) tummeln.


    Grüße
    Gerd

    Hallo carter,



    dafür ist deine antwort sehr präziese - Becherkoralle (artomyces pyxidata)
    hier noch weitere vergleichsmöglichkeiten


    http://www.hlasek.com/artomyces_pyxidatus_ab3437.html


    http://www.pilzfotopage.de/Aph…/Artomyces_pyxidatus.html


    - Zum Glück ist das keine "Koralle s.str." (Ramaria spp.), bei denen ich mich (seit die "Ramaria-Monografie von Christan" bei mit im Regal steht) nach makroskopischen Merkmalen nicht mehr aus dem Fenster lehne und einen Bestimmungstipp abgebe.


    - Danke für deine weiteren Vergleichsmöglichkeiten, auf denen man die typischen Merkmale (fast senkrecht stehende Verzweigungen und die nicht verwechselbaren Zweigenden) sehr gut erkennen kann.


    ---> Dennoch kann ich dir (auch wenn mir keine Verwechslungsmöglichkeit einfällt) nur dringend empfehlen, deinen Fund kritisch mit der von "Harry" (Pilzfotopage) angebotenen Detailbeschreibung zu vergleichen.
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    Außerhalb des Protokolls:
    - Deinen Fund habe ich bisher nur in "H. Jahn (1979): Pilze die an Holz wachsen" fasziniert betrachtet, aber leider noch nie in der Hand gehabt.
    - Es hat mich nicht überrascht, dass mir beim Betrachten deines Funds wegen der Ausprägung der "Zweigenden" sofort "Jahn 1979" eingefallen ist und ich da auch fündig wurde.


    Hmm: Jetzt schwanke ich nur noch zwischen
    (1) Neid über deinen und Harry's Fund
    (2) Freude und Glückwunsch, dass ich eure Funde ansehen durfte.


    ---> Ok: (2) überwiegt eindeutig, zumal ich "mikroskopierfaul" bei derartig eindeutigen Merkmalen mir eine Verifizierung durch's Blick in's "Scharfe Auge" erspare.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Jörg,



    schau einmal unter Kammförmige Blasskoralle - Clavulina cristata. Vielleicht ist es die.


    - Hmm, damit (beachte die Astspitzen ---> becherförmig mit eingedellter Mitte und randständigen feinen, kronenförmigen Ausstülpungen) kann ich mich überhaupt nicht anfreunden.


    - Ich werfe "Clavicorona pyxidata" (Becherkoralle) (*) in den Ring, eine Art, die ich leider nur aus der Literatur ["H. JAHN (1979)] kenne.


    (*) Nach "Abb.-Verzeichnis" ist der aktuelle Name dieser Art
    ---> "Artomyces pyxidata"


    Grüße
    Gerd

    Hallo Jörg,



    Ich würde sie eher in die Richtung Nabelinge einstufen, denke aber dass Gerd da schon viel genauerere Tipps geben kann.


    Bilder 3,4
    ---> Richtig, der "Habitus" (beachte vertiefte Hutmitte, stark herablaufende Lamellen) ist "nabelingsartig".


    Die Gattungs-/Artbestimmung ist hier ausnahmsweise trivial, wenn man neben den bereits genannten Merkmalen folgendes beachtet:
    -"glöckchenförmiger" Hut mit deutlich grob gerieftem/faltigem Hutrand
    - Hutfarbe, Hutgröße
    - Queraderig verbundene, entfernt stehende Lamellen
    - Geselliges Wachstum auf Nadelholz


    ---> "Geselliger Glöckchennabeling" (Xeromphalina campanella), die Typusart dieser Gattung.
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    Jürgen:
    - Bildvergleich ohne Überprüfung der Detailbeschreibung führt zwangsläufig zu Fehlbestimmungen.
    - Merkmalsübereinstimmungen mit Samtfußrübling (außer: Ist ein in Hut und Stiel gegliederter Lamellenpilz auf Laub-Holz und nicht "Nadel-Holz") kann ich nicht nachvollziehen.


    Grüße
    Gerd

    Hallo Jürgen,



    Unter einer Eiche (Sommersteinpilzen) wuchs auch dieser schöne Pilz, dessen rötlicher Hut etwas schleimig war, weißliche Lamellen, nur 5cm groß, angenehmer Geruch.


    (1) Ganz sicher ein "Täubling aus der Sektion Ingratae Subsection Foetentinae".


    (2) Ich favorisiere klar "Russula foetens" oder "Russula subfoetens", zwei Arten, die von den anderen Arten dieser Subsektion anhand des (oft als unangenehm aufdringlich empfundenen) süßlich-öligen Geruchs gut anzusprechen sind.
    - Makroskopisch lassen sich beide Arten insbesondere über die KOH-Reaktion des Hutfleisches trennen.


    Grüße
    Gerd