Hallo
Heute kam mit der Post ein stabiler Brief!
Inhalt: eine schon äußerlich liebevoll gestaltete CD und eine Farbtafel!
Natürlich sofort angeschaut! Gigantisch! Die Zeichnungen, wie echte Pilze!
Vielen Dank an Helga Marxmüller für diese (kostengünstige) CD!
Jetzt fehlen nur noch die Täublinge um den Schlüssel zu probieren .....
Ich kann die CD klar weiter empfehlen!
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Hallo Uwe,
Wem kannst du diese CD weiterempfehlen.
Du weißt so gut wie ich, dass die Gattung RUSSULA nicht einfach ist und m.E. "Anfänger" oder "Küchenmykologen" damit, wenn sie auf Artebene bestimmen möchten, ohne Blick ins "Scharfe Auge" (Mikroskop) hoffnungslos überfordert sind.
- Da helfen weder noch so "gigantische" Zeichnungen oder exakte makroskopisch morphologisch/ökologisch Beschreibungen. Und ich kann dir versichern, auch mit dem Schlüssel von Bresinsky (basiert auf dem von ROMAGNESI) ist die von mir genannte Zielgruppe völlig überfordert.
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- Das ist nicht weiter schlimm, da reine "Küchenmykologen" , sofern sie ihren Fund eindeutig als "Täubling" (Russula sp.) bestimmen können, nicht einmal wissen müssen, welche Art sie verspeisen. Denn zufällig gibt es für diese Gattung eine Regel (die man nicht bei anderen Gattungen anwenden darf), wie man "essbar" (sagt nichts über Güte aus) erkennen kann.
(1) Alle mild schmeckende, nicht stinkende oder scharfe Arten sind essbar!!!
(2) Da gibt es leider zwischenzeitlich die Ausnahme "Russula olivacea" (Rotstieliger Ledertäubling), die gelegentlich individuelle Unverträglichkeiten ausgelöst hat.
- Man sollte das nicht überbewertet, da eine derartige Reaktion grundsätzlich bei jeder anderen Pilzart, auch Rosinen, Nüssen, etc. auch auftreten kann. Mein Nachbar z.B. verträgt außer "Zucht-Champignon" (nach Literatur völlig harmlos) jede andere als "essbar" bezeichnete Pilzart. Doch bereits bei kleinen Mengen von "Zucht-Champignons" im Essen (auch wenn er das nicht weiß) reagiert er allergisch.
- Zur Kostprobe noch eine Anmerkung, da es sogenannte, extrem scharfe "Spei-Täublinge" gibt:
Test 1: Widerlich, stinkende Arten ignorieren
Test 2: Mit der Zungenspitze über die Lamellen (die sind meist besonders scharf) fahren. Fund ignorieren, wenn stechend scharf.
Test 3: Ein kleines Lamellenstück kauen und etwas warten, da sich die Schärfe bei einigen Arten nicht sofort einstellt. Sofern scharf, ignorieren.
Test 4: Erst jetzt kann man ein etwas größeres Stückchen (inkl. Hutfleisch) testen, ohne Gefahr zu laufen, dass die Geschmacksnerven einen längeren Zeitraum streiken.
- Noch was: Probe nicht schlucken sondern ausspucken.
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In meiner Literatur habe ich eine Reihe von Russula-Schlüssel. Der von mir angesprochenen Zielgruppe kann ich nur " H. Kreisel (1983): Gattung RUSSULA; Handbuch für Pilzfreunde Bd. V: 84-104 empfehlen. Da werden zwar auch "Sporenbilder" gezeigt, aber der große Vorteil ist, das in diesem Schlüssel die Anzahl der Sporenfarben gegenüber "Romagnesi/Bresinski" reduziert wurde.
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Hmm, wem kann man diese CD empfehlen:
---> M.E. nur "Russula-Fans", die sich intensiv (nicht für Speise-Zwecke) mit dieser Gattung beschäftigen möchten oder bereits beschäftigen.
Nochmals: Ohne Mikroskop sinnlos.
Grüße Gerd
PS.: Habe diese CD trotz meiner umfangreichen "Russula-Literatur" auch bestellt und melde mich erneut, wenn ich mich mit ihr beschäftigt habe. Über eines bin ich mir allerdings sicher: Für Speisepilzsammler nicht geeignet!