Hallo Annamaria, Sepp, Jürgen,
erst einmal ein Dankeschön an Anna, für das Einstellen weiterer Aufnahmen.
In der Tat habe ich bei den ersten Bildern die Netzzeichnung von der Stielbasis bis zur Stielspitze nicht wirklich gesehen. Ich habe nun, nach den größeren Aufnahmen die ersten nochmals betrachtet und bewusster darauf geachtet.
Sepp, im Ernst, mit Deinen 35 Jahren Erfahrung kann ich bei weitem nicht mithalten.
Ob die dunklere Netzzeichnung im Bereich der Stielbasis vom Anfassen herrührt, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich habe festgestellt, dass große Trockenheit und unter direkter Sonneneinstrahlung das Stielnetz durchaus dunkler ausfallen kann. Wir hatten hier (Baden-Württemberg, Reutlingen, am Fuß der Schwäbischen Alb) dieses Jahr extremes Wetter. Teilweise Temperaturen bis an die 40 Grad über Wochen, extrem hohem Niederschlag (mitsamt Tennisballgroßen Hagel"körnern"), was einiges an Beobachtung in Sachen Funga zuließ. Boletus reticulatus fruktifizierte teilweise innerhalb von 2 -3 Tagen zu voller Größe, meine Fundorte liegen beide im Waldrandbereich und lassen kräftige Sonneneinstrahlung zu.
Dort konnte ich dann auch bei hohen Temperaturen und direkter Sonneneinstrahlung das von Dir im Rahmen der möglichen Bandbreite beschriebene dunklere Stielnetz durchaus auch feststellen.
Bei Annas Funden macht mich die offensichtlich ausschließliche als Mykorrhiza-Partner in Frage kommende Betula (Birke) auch stutzig.
Also schätze ich, Annamaria muss nächstes Jahr nochmals ran. Wärst Du so lieb ?
Sepp, vor soviel Erfahrung habe ich Respekt und würde nun gerne Deiner Argumentation folgen.
Ich bin gerade nochmals meine Literatur durchgegangen. Auch Krieglsteiner beschreibt als Mykorrhiza-Partner zu Boletus reticulatus lediglich Fagus (Buche), Quercus (Eiche in verschiedenen Varietäten) und Picea (Fichte), wobei letztere ein Ausnahme darstellt, vorwiegend im jung aufgeforsteten Fichtenbestand auf ehemaligen Laubwaldgebiet.
Danke für die interessante Diskussion.
Einen lieben Gruß an Euch,
Markus