Hallo Seta !
Zuerst einmal herzlich willkommen im Forum !
Bezüglich Deines Fundes bin ich mir ziemlich sicher, dass Du da was Besonderes/Seltenes gefunden hast, was ich auch aus meinem Sammelgebiet kenne und wozu man Dir gratulieren muß, nämlich den Bitteren Krempenritterling (Leucopaxillus gentianeus).
Ich beziehe mich nur auf das 1. Bild mit der ganzen Kollektion. Das 2. Bild (Nahaufnahme-Hutunterseite) ist ungünstig belichtet und zeigt den Fruchkörper (sofern es sich um die gleiche Art handelt) nicht in seiner natürlichen Farbe.
Der Bittere Krempenritterling ist ein Folgezersetzer, er baut also Substrat ab, Dein Fundbereich Wienerwald deckt sich in vielerlei Hinsicht mit meinem Sammelgebiet und auch das truppweise Auftreten konnte ich bei mir in der Vergangenheit ebenso schon mehrmals beobachten.
Diese Pilzart kam hier vor ein paar Wochen auch schon einmal zur Sprache, als unser Forenmitglied Josef (Pepi50+) einen Fund des Dreifarbigen Krempenritterlings (Leucopaxillus compactus), also quasi einens "Bruders" Deines Fundes, ebenfalls aus dem Wienerwald auch in einer Bestimmungsanfrage hier einstellte.
Damals hatte ich auch einen Beitrag dazu abgeliefert aus dem ich auszugsweise zitiere:
"Bei mir erscheint aber auch der Bittere Krempenritterling (Leucopaxillus gentianeus), den hatte ich auch schon mehrmals in der Hand, sieht etwas anders aus und wird seinem Namen voll gerecht, er schmeckt nämlich verdammt bitter.
In meinem Sammelgebiet konnte ich hinsichtlich der beiden Arten in der Vergangenheit folgendes beobachten:
Die beiden Arten erscheinen nicht jedes Jahr, entweder es erscheinen beide Arten im selben Jahr oder es erscheint keiner von beiden."
Da haben wir es wieder: L. compactus war schon da und jetzt zieht L. gentianeus nach. Es treten also wieder beide Arten im selben Jahr auf.
Den Dreifarbigen Krempenritterling hatte ich heuer bei mir auch schon und warte jetzt schon gespannt auf das Erscheinen des bitteren Gesellen.
Solltest Du noch ein frisches Exemplar dieser Pilzart zur Verfügung haben, kannst Du es bei dem wagen, ein kleines Stück (etwa fingernagelgroß) zu kosten (ca. 1 min. kauen) und danach die Kostprobe unbedingt ausspucken. Es müßte ein sehr bitterer Geschmack wahrnehmbar sein.
Nachfolgend stelle ich auch noch zwei Links zu dieser Pilzart ein:
http://www.funghiitaliani.it/?showtopic=25454
http://www.mykoweb.com/CAF/spe…opaxillus_gentianeus.html
Viele Grüße
Sepp