Beiträge von ohkw

    Hi Ulli,
    Wie es der Zufall will hab ich mal wieder hie ins Forum gesehen. Danke für den Like. Mehr zu dem Zuchtversuch hatte ich damals im kulturpilz forum gepostet:
    Unvollständig entwickelte Fruchtkörper - Page 4 - kulturpilz.de


    Es sollte eigentlich keine Notwendigkeit bestehen Knoblauchschwindlinge aus Frankreich zu importieren. In Fichtenmonokulturen sind die alles andere als selten. Der Pilz funktioniert in Gerichten eigentlich am besten frisch. Mit Pulver aus getrockneten Knoblauchschwindlingen habe ich nur sehr inkonsistente Erfahrungen gemacht.


    An besagtem Nelkenschwindling bin ich im Moment dran. Eben diese Woche das erste Mal ein paar Fruchtkörper, wenn auch sehr kleine, hervorgebracht.

    Hi Habicht!
    Sollte natürlich ITS Sequenzierung heißen. Aussetzer.


    Also wenn man ein frisches Schwammerl verzehrt, riecht man das aus der Nähe doch ne halbe Stunde. echten Knoblauch nimmt man doch deutlich länger wahr.


    Das Ketchup dient nur zum Größenvergleich. Ich mach meine eigene Chilisauce mit selbst gezogenen Carolina Reaper Chilies. Aber nicht so extrem dass man es nicht mehr essen kann. 500g geschnittene entkernte Chilies werden ca. 5L Sauce. ;) :P


    Liebe Grüße!
    Stefan

    Das ist super! Da gibt's wahrscheinlich bald Nachwuchs.
    Igel fallen leider viel zu oft dem Straßenverkehr zum Opfer :(
    Verstehe nicht warum viele Leute da scheinbar einfach drüberfahren. Ich habe noch vor jedem Igel gebremst, allerdings haben trauriger schon einige Vögel an meiner Windschutzscheibe "Selbstmord" begangen...

    Hi!
    Ich habe mich die letzten zwei Jahre Hobby-mäßig etwas in das Thema Pilzzucht eingearbeitet.
    Nachdem ich den echten Knoblauchschwindling (Mycetinis scorodonius) im eigenen Wald entdeckt habe, habe ich mich mit dem Pilz etwas näher beschäftig und es nach vielen, vielen Versuchen und Experimenten sogar geschafft den Pilz zu kultivieren.
    Die vielen Dinge die ich im Internet zu dem Pilz finde sind allerdings mehr als konfus. Im deutschsprachigen Raum wird der Pilz als besonders teuer und begehrtes Gewürz beschrieben. Dabei wird immer auf die Franzosen verwiesen, wo der Pilz Mousseron heißen soll.
    Bei etwas recherche kommt aber heraus dass die Franzosen zwischen einem echten Mousseron (Mousseron vrai) und einem falschen Mousseron (Mousseron faux) unterscheiden.
    Keiner davon ist der echte Knoblauchschwindling.
    Mit ersterem wird der Maipilz (Calocybe gambosa) bezeichnet, mit zweitem der Nelkenschwindling (Marasmius oreades).
    Allerdings gibt es einen Marsme d'ail (Knoblauchschwindling) mit dem allerdings der saitenstilige Knoblauchschwindling (Mycetinis alliaceus) bezeichnet wird.
    Tatsächlich heißt M. scorodonius im Französischem Marasme echalote, was soviel wie Charlotten-Schwindling bedeutet. Zu irgendeinem besonderen Speisewert weiß das französischsprachige Internet (bei google die Sprache umstellen!) nicht viel.
    Im englischsprachigen Raum wird die Suche noch schwieriger, da die englische Bezeichnung "garlic-scented mushroom" zu 99% zu irgendwelchen Pilzrezepten mit Knoblauch führt. (in den USA gibt's zudem noch weitere essbare Knoblauchpilze wie z.B. Mycetinis copelandii).
    Wikipedia schreibt zum Speise wert von Mycetinis scorodonius: "The taste of [i]M. scorodonius[/i] is often described as nasty or unpleasant, but it is sometimes considered edible and the caps are used to add a garlic flavour to dishes."
    https://en.wikipedia.org/wiki/…odonius#cite_note-Moser-5
    Zudem habe ich keinerlei Kaufs oder Verkaufsangebote zu Knoblauchschwindlingen je gefunden. Rezepte sind auch Fehlanzeige, einzig ein paar alte Artikel im Gault Millau enthalten Erwähnungen für Wildgerichte.


    Woher kommt also die Verwirrung, dass in diversen Büchern und deutschsprachigen Internet Enzyklopädien immer vom hohen Wert und vom "Mousseron" gesprochen wird? Ich weiß nicht so wirklich was ich da mittlerer Wile von halten soll.
    Der Geschmack des von mir gezüchteten Knoblauchschwindlings ist ziemlich identisch mit dem was man im Wald findet, schwankt aber etwas von Pilz zu Pilz in Intensität und Ausrichtung. Die Ausrichtung bewegt sich irgendwo zwischen einer Trüffel-Knoblauchnote.
    Ich habe aus den geernteten Pilzen Pilzpulver gemacht bzw. auch mit Frischpilzen gekocht. Dabei ist mir aufgefallen, dass getrocknetes Pilze und Pulver unbedingt erst mit Wasser "aktiviert" werden müssen bevor man sie in ein Gericht gibt, da Öl/Fett die Reaktion, bei der das Aroma entsteht, zu inhibieren scheint. Wenn ich also die selbe Menge Pulver einmal in einer Tasse mit etwas Wasser verrühre und dann in eine Rahmsuppe gebe, bzw. direkt das Pulver in die Rahmsuppe erhalte ich in erstem Fall eine intensiv nach Knoblauchschwindling schmeckende Suppe und im zweiten Fall eine Suppe die nur eine Champignon ähnliche Note aufweist, mit so gut wie keiner Knoblauch-Trüffel Note.
    Ein Pilzspezialist hat mir freundlicherweise sowohl mikroskopisch, als auch mittel ITS Sequenzierung bestätigt, dass es sich bei dem von mir kultiviertem Pilz um M. scorodonius handelt.


    Mich würde interessieren was ihr von diesen Beobachtungen und "Recherche Ergebnissen" haltet.
    Anbei noch etwas Anschauungsmaterial. In Kultur ist der Pilz etwas dunkler als in Natura.


    Hi Carter!
    Vielen Dank für deine Antworten.


    Ja, es handelt sich da ziemlich sicher um M. scorodonius. Klein, orange-rötlicher Stil, intensiver Knoblauchgeruch, keine Schärfe im Geschmack aber leichte Trüffelnote. Wobei ich den tatsächlich meist im roh getrockneten Zustand verwendet habe, da ich befürchtete, dass der Geschmack durch die Hitze beim Kochen zerstört werden könnte.
    Ich kann in dem Fall sicher ausschließen, dass die Pilze mit Fuchsbandwurm oder so Scherzen kontaminiert sein könnten.
    Eine Cremesuppe zu machen hatte ich auch im Sinn.
    Wieviel Gramm getrockneten Knoblauchschwindling verwendet man da ungefähr?
    LG und Danke!
    Stefan

    Hi!
    Ich habe mich jetzt das eine oder andere mal daran versucht den Knoblauchschwindling in ein Gericht einzubauen. Allerdings schmeckt man ihn kaum bis gar nicht raus, wobei er auf der anderen Seite ziemlich intensiv ist wenn man ihn einfach so ist. Habe es sowohl mit getrockneten als auch mit frischen versucht. Was bei getrockneten funktioniert hat ist klein zermahlen und dann mit etwas Wasser zu einer Paste verrühren die ich dann unter Joghurt gerührt hab, so als eine Art Knoblauch Dip.
    Wieviel vom Knoblauchschwindling benötigt man denn so in etwa beim Kochen, und gibt's da was zu beachten?
    Es irritiert mich etwas, dass er eigentlich recht intensiv ist und auf der anderen Seite schmeckt man ihn dann nicht raus...


    Danke und schöne Grüße!
    Stefan

    Nun, die sahen größtenteils so aus, als hätten sie ihre Sporen schon gestreut.


    Aber mal eine Frage abseits: Was die Einschränkungen beim Pilzesammeln betrifft, darf man ja im eigenen Wald abgesehen von Trüffeln und geschützten Arten soviel sammeln wie man will, oder?
    Haben ca 70-80ha Fichtenwald, und die Family klaubt die drei üblichen Speisepilze (Steinpilz, Parasol und Eierschwammerl) mit Begeisterung.


    Edit: Land ist Kärnten. Die Bestimmungen sind ja sicherlich Bundesland-abhängig

    Wenn man im französischsprachigem Web sucht, findet man unter "Mousseron" ausschließlich den Nelkenschwindling Marasmius oreades.
    Die etwas präziseren Bezeichnungen Mousseren d'ail bzw. Marasme d'ail führen leider nur zum Saitenstieligen Knoblauchschwindling Mycetinis aliaceus. Zu Mycetinis scorodonius aka. Marasmius scorodonius findet man praktisch Null.
    In den Feinkost und Gewürzgeschäften bei uns habe ich bisher auch nichts gefunden.

    Hmm, man liest zwar immer wieder einmal davon, dass der Knoblauchschwindling zu solch hohen Preisen gehandelt wird, aber ich hab bisher noch niemals wo welche zum Kauf angeboten bekommen. Zudem findet man auch sehr wenig Rezepte dazu. Im Restaurant wären die mir auch noch nie auf der Speisekarte über den Weg gelaufen. Ich würde die gerne in mein Kochrepertoire einbeziehen, da ich die im Sommer hi und da mal finde. Bis dahin ist aber noch etwas Zeit. Hat irgendwer eine Idee wo man die bestellen oder kaufen könnte?
    Grüße!
    Stefan

    Hi!
    Habe keinen Sammelthread für die Neuvorstellung gefunden, weshalb ich mich unter die vielen einzelnen Vorstellungsthreads einreihe.
    Ich bin Doktorand in Graz im Bioinformatikbereich, stamme aber ursprünglich aus Kärnten wo ich seit meiner frühen Kindheit gerne die üblichen Speisepilze (Eierschwammerl, Herrenpilz, Parasol) mit Begeisterung gesammelt habe (liegt irgendwie in der Familie). Dass meine Großeltern Bergbauern mit etlichen Hektar an Waldbesitz waren hat da sicher einiges dazu beigetragen. Seit letztem Jahr spiele ich auch ein wenig im "Home-Lab" mit steriler Pilzkultivierung herum, was zu meiner Überraschung tatsächlich ganz gut hinhaut. Hätte nicht gedacht, dass man mit einfachsten Mitteln in der Küche steril arbeiten kann und dabei kaum Probleme mit Kontaminationen hat. Nun erweitere ich meinen Horizont in dem einen oder anderem Pilzforum.
    Schöne Grüße an die Community!
    Stefan