Beiträge von fungifox

    Lieber Roland,
    wenn das Reptil nicht viel länger als 1/2 m war, könnte es auch eine Blindschleiche gewesen sein:
    eventuell männliches, altes Tier mit bläulichem Aalstrich (da ist auf der Gegenseite doch auch so ein dunkler, oder ?)
    LG fungifox

    Zum Morchelsuchen selbst ist zu bemerken, dass es keine andere Freizeitbeschäftigung in der Natur gibt, bei der man mehr darauf bedacht ist, niemandem zu begegnen, niemanden zu sehen und vor allem von niemandem gesehen zu werden. Dazu haben wir Morchelsucher auch keine Coronoakrise mit ihren Einschränkungen gebraucht - wir schützen unsere Fundorte seit Jahren und bewegen uns getarnt auf heimlichen Pfaden und sind sehr bestrebt, allein zu bleiben. Man könnte es, um an deine Wortschöpfungen anzuknüpfen, "Fundorthygiene" nennen.


    " Er bewegt sich unauffällig und ohne Hektik, ist eher scheu und kauzig als forsch und weltmännisch und wirkt wie ein organischer Bestandteil des Waldes, wie ein Baum, ein Reh oder ein Pilz." (Luce Höllthaler) ... und hustet sogar blickrichtungsbedingt zu Boden ..


    Danke, Mamba, perfekt und behutsam formuliert.
    Ich habe mich auch nicht gegen das Schwammerlsuchen in der Jetztzeit ausgesprochen, mein Statement sollte eher darauf hinweisen, vor allem auch in diesen Zeiten sich
    scheu und kauzig auch im Web sich zu bewegen.
    Und an Oma Eva: ich selber genieße diesen Thread, hat er gerade soviel mit Erwachen, Erwartung, An-fangen,Ein-Neues-Mal, kurz: mit Frühling zu tun.
    Vielleicht dir zur Freude diese meine Arbeit: Sporenbild Karbolegerling, Farberde Trojane-Pass, Leinöl, Ritzung.
    Liebe Grüße, und bleibt gesund !


    fungifox
    #FlattenTheCurve

    Auch wenn ich mir in diesem ausgezeichneten Forum unbeliebt mache:
    Ich finde, in diesen Corona-Zeiten sollte man bedachtsam mit dem "Sport" - "wer findet die 1. Morchel ?" in einem öffentlichen Auftritt wie diesem umgehen:
    Obwohl Pilzesuchen wohl eher unter "Spazierengehen" zu sehen ist, ist meines Erachtens die Veröffentlichung sozialhygienisch bzw. "republikshygienisch"
    (Res publica = öffentliche Sache) eher abzulehnen.
    Gedankenschwer geworden bin ich beim Lesen des Artikels in der Kleinen Zeitung betreffend den Scharen von Bärlauchsammlern in den Murauen von Mureck bis Bad Radkersburg und dem Untersagen des Sammelns durch BM Vukan.


    fungifox
    #FlattenTheCurve

    ... ist eigentlich off topic: Laurobasidium lauri
    In meinem neuen Beruf muß ich viel reisen, und so ging's für 4 Wochen im Feber heuer nach Teneriffa. Dabei habe ich im Lorbeer-Nebelwald in einer
    Schlucht mit etwas Gerinne dieses Ding entdeckt:



    Zuerst dachte ich an eine hier endemische Art von Mistel - aber kein Chlorophylgrün ?, und für eine Flechte zu groß und zu körperhaft, - also Pilz !




    Die geweihartigen Gebilde des Pilzes sind so 8 - 15 cm lang, hellocker, prall-elastisch, die Bruchstelle von cremeweißer Farbe, geruchlos:
    "Das ist Madre de Louro, wissenschaftlicher Name - Laurobasidium Laura - ein Pilz aus der Familie der Exobasidiaceae und gehört zur Klasse der Exobasidiomycetes, die in der Abteilung der Basidiomycetes eingeordnet wird"


    Die Bestimmung war einfach.
    Noch interessantes dazu: der Lorbeer-Nebelwald auf den Kanaren als Teil Makronesiens enthält 4 Lorbeerarten, die Bäume sind bis zu 15 m hoch und
    bezaubernd schön, besonders, wenn Wolkenfetzen fliegen und die Lorbeerblätter und Flechten den Nebel "melken", dass es nur so tropft.
    Übrigens interessiert sich die Pharmaindustrie sehr für diesen Pilz, seine Inhaltsstoffe könnten für die Entwicklung von Biologica (z. B. in der modernen Rheumabehandlung) von Bedeutung sein. Auf Madeira soll er in der Volksmedizin von Bedeutung sein.
    Gruß, Fritz

    Hi, geschätzte Forumsteilnehmer !


    Ich bin der Fritz, aus der Südsteiermark, seit kurzem Pensionist, gewesener Landarzt.
    Pilze gehören zum Sound meines Lebens: als Kind die Herdplatte meiner Mutter mit jungen "Woazlingen"(=Gefelderter Grüntäubling) verunstaltet, dann den Kapitalismus durch Verkauf von "Fixerln"(=Pfifferling) kennengelernt und dann auch die Pilzvergiftung in einem ungewollten Sebstversuch durch Karbolegerlinge studiert - 3 Tage lang "die schnelle Kathi" (= starker Durchfall).
    Die zwei Höhepunkte meiner Pilzsucherkarriere waren Kaiserlinge in Slowenien vor ca 15 Jahren und Sommertrüffel, 3 Stück, in der Umgebung meines Hauses vor ca 8 Jahren. Aber hauptsächlich halte ich Ausschau nach Pilzen, die mir andere übrig lassen: ich verwende ihre Sporen bzw. ihre Sporenbilder in meiner bildnerischen Arbeit, in der hauptsächlich Materialien aus der Natur enthalten sind.
    Ich erhoffe mir von diesem Forum zu lernen und zu erfragen, und diesem ein bisschen zurückzugeben.
    Fritz