Beiträge von Harry

    Hallo Pilzfreunde,


    die Pilzsaison 2020 neigt sich langsam dem Ende zu. Ich musste mir in den letzten beiden Wochen Zeit frei schaufeln um noch ein paar Stunden im Wald zu verbringen. Lange wird es wohl nicht mehr dauern bis Väterchen Frost den Motiven der Pilzfotografen mit seinen eisigen Fingern den Garaus macht. Es ist bei dieser kleine Fotostrecke wohl nichts Außergewöhnliches dabei, aber ich hoffe ihr habt auch an dem Gewöhnlichen ein wenig Freude. Legen wir los? Ok!


    Macrolepita procera - Parasol ( Scop. : Fr. ) Singer


    auf Wiesen bzw. in Streuostwiesen finde ich diese Art recht häufig. In geschlossenen Wäldern, wie hier, begegnet sie mir seltener.



    Lepiota clypeolaria -Wolliggestiefelter Schirmling ( Bull.: Fr.) P. Kumm.


    der kleine, sehr schöne und auffällige Schirmling begegnet mir nicht allzu oft.



    Pholiota lenta - Tonblasser Schüppling (Pers.: Fr.) Singer


    die Art, auch wenn sie scheinbar auf Erde wächst, steht fast immer mit Holz in Verbindung. So auch diese beiden noch jungen Fruchtkörper.




    Infundibulicybe geotropa - Mönchkopf (Bull. ex DC.) Harmaja


    diese Jahr ist der Mönchkopf in unsere Kante auf neutralen bis schwach alkalischen Böden recht häufig anzutreffen.






    Amanita vaginata - Grauer Scheidenstreifling (Bulliard : Fries) Lamarck


    es war ein so toll ausgebildetes Exemplar, ich musste es einfach auf dem Kamerachip festhalten.




    Lactarius glyciosmus - Kleiner Duftmilchling ( Blasser Kokosflocken - Milchling ) (Fr.) Fr.


    dieser Pilz geht mit Birken eine Lebensgemeinschaft ein und gehört zu den Arten die ich mir wegen ihres Duftes liebend gerne unter die Nase binden würde. Trotz seines tollen Geruchs ist der recht scharf schmeckende Pilz kein Speisepilz.




    Lentinus brumalis - Winterporling (Pers.) Zmitr. (2010)


    ihn hätte ich noch nicht erwartet. Durch die recht großen Poren unterscheidet er sich deutlich vom ähnlichen Maiporling, der viel kleinere Poren hat.




    Tricholoma sulphureum - Schwefelritterling (Bull. : Fr.) P. Kumm.


    den Stinker würde ich mir garantiert nicht unter die Nase binden. Eher jemandem den ich nicht so besonders mag. :)



    Galerina marginata - Gifthäubling  (Batsch) Kühner


    mit den Merkmalen des tödlich giftigen Doppelgängers vom essbaren und beliebten Stockschwämmchens sollte sich jeder vertraut machen. Für mich ist es erschreckend das nur wenige Stockschwämmchen - Sammler Kenntnis von diesem gefährlichen Giftpilz haben.




    So, das war eine kleine Auswahl meiner kürzlich gemachten Funde. Ich hoffe ihr seht mir nach dass ich Steinpilz, Maronenröhrling und Co doch stark vernachlässigt habe.


    Gruß

    Harry

    Hallo Carole,


    wenn er wirklich so toll nach Marzipan roch, kann es nur der Wohlriechende Schneckling sein. Es ist ein Mykorrhizapilz der in Europa mit Fichten in Symbiose lebt. So toll er auch riecht, geschmacklich haut er mich nicht vom Hocker. Zwei bis drei Exemplare im Pilz - Mischgericht ist ok. Mehr muss nicht sein.


    Gruß

    Harry

    Hallo,


    ich hab da echt die Hände über dem Kopf zusammen geschlagen. Das sind doch keine Austernseitlinge!! Nebelgrauer Trichterling ist der Name für deinen Pilz. Was die Zubereitung angeht schaust du dir am besten mal diesen Thread an.


    RE: Täubling?


    Gruß

    Harry

    Hallo Elja,


    wie um alles in der Welt kommst du hier auf den Kupferroten Gelbfuß? Das ist er genau so wenig wie ein Raukopf. Dein Pilz ist der Rötliche Holzritterling ( Tricholomopsis rutilans ) . Dieser Saprobiont wird auf manchen Seite als essbar und minderwertig bezeichnet. Da er aber einen recht dumpfen, merkwürdigen Geschmack hat und es darüber hinaus bei empfindlichen Personen zu Magen - Darm Problemen kommen kann ist es für mich kein Speisepilz.


    Gruß

    Harry

    Hallo Harald,


    in meiner langjährigen Tätigkeit als Pilzsachverständiger sind mir schon viele Unverträglichkeitsreaktionen durch den Nebelgrauen Trichterling unter gekommen. Gerade in der vergangenen Woche hatte ich wieder so einen Fall. Es wurden Nebelgraue Trichterlinge als Mönchsköpfe gesammelt und verzehrt. Nach einer Stunde stellte sich bei der Person Übelkeit, Erbrechen und Durchfall ein. Die Symptome hielten ca. 24 Stunden an und klangen dann langsam ab. Ich arbeite schon viele Jahre mit den Universitätskliniken in Homburg/Saarland zusammen und auch dort ist bei Personen, die in ihrer Angst die Kliniken aufsuchen, der Nebelgraue Trichterling immer wieder Auslöser von Unverträglichkeitsreaktionen.


    Schau dir auch mal die Veröffentlichung von Prof. Dr. Siegmar Bernd ( DGFM Toxikologe ) an. Hier gehts lang.


    Ich jedenfalls rate bei meinen Exkursion schon lange vom Verzehr dieses Pilzes ab. Es gibt weiß Gott bessere und unproblematischere Pilze in unseren Wäldern.


    Gruß

    Harry

    Hallo Josef,

    Ups, das hatte ich vollkommen übersehen. Danke für die Aufklärung.


    Gruß

    Harry

    Hallo Josef,


    zu deinem Cortinarius spec.


    Cortinarius talus ist das auf keinen Fall. Ich denke da eher in Richtung Cortinarius ionochlorus, den Violettgrünen Klumpfuß. Auf meiner Website findest du ihn hier.


    Gruß

    Harry

    Hallo Christoph,


    ich denke bei deinem Fund handelt es sich um eine Art aus der Gattung Cortinarius ( Haarschleierlinge ). Auf Artrang wird sich der Pilz anhand der beiden Foto´s und der fehlenden Zusatzinformationen wohl kaum bestimmen lassen.


    Gruß

    Harry

    Hallo Sepp,

    bei den kleinen roten Dingern mit Fragezeichen handelt es sich um einen Schleimpilz (Myxomycet).


    LG Sepp

    Richtig. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um Trichia decipiens. Die Sporocarpien sind jung leuchtend rot und nicht zu übersehen. Im Alter sind sie mehr ockerbraun gefärbt und auf den Substraten kaum noch auszumachen.


    Gruß

    Harry

    Hallo Pilzfreunde,


    anfang der Woche konnte ich mal raus um ein paar Fotos zu schießen. Ausgesucht hab ich mir die Kohleabraumhalde in meinem Heimatort Bexbach. Viel war noch nicht da, aber für ein paar Fotos hat es gereicht.


    Am Fuße der Halde fand ich diese beiden:


    Lactarius controversus - Rosascheckiger Milchling Pers.


    vor 20 Jahren war er in unserer Kante noch sehr selten anzutreffen. Mittlerweile ist er weit verbreitet und des öfteren unter Pappeln und Weiden zu finden.



    Hebeloma sinapizans - Großer Rettichfälbling (Paulet) Gillet


    Er wird auch flockig - stieliger Rettichfälbling oder Bitterer Fälbling genannt.



    Auf der Halde hab ich dann noch folgende Arten angetroffen.


    Lactarius torminosus - Birkenreizker (Paulet) Gillet


    Ein Mykorrhizapilz der bei uns streng an Birken gebunden ist.



    Lycoperdon excipuliforme - Beutelstäubling  (Scopoli : Pers.) Schaeff.


    ein bodenbewohnender Saprobiont der gerne in Laubwäldern oder moosigen Wiesen vorkommt.



    Suillus grevillei - Goldröhrling (Klotzsch : Fr.) Singer


    dieser Schmierröhrling geht ausschließlich mit Lärchen eine Lebensgemeinschaft ein.



    Pisolithus arhizus - Gemeiner Erbsenstreuling (Scop. : Pers.) Rauschert


    auf den saarländischen Kohleabraumhalden ist dieser eher seltene Pilz häufiger zu finden. Er mag sonnenexponierte Standorte und duldet keinen Bodenbewuchs.




    Coprinellus spec. - nicht näher bestimmt


    Sporenabwurfpräparat ist angefertigt. Ein genaue Bestimmung steht noch aus. Er gehört aber wahrscheinlich in die Ecke um den Glimmertintling.



    Suillus bovinus - Kuhröhrling (Pers.) Roussel


    in unserer Kante ein recht häufiger Kiefernbegleiter. Mit etwas Glück kann man ihn in Begleitung mit dem Rosenroten Gelbfuß antreffen.



    So das wars. Es war zwar nichts spektakuläres dabei, aber ich hoffe die Fotos gefallen euch trotzdem.


    Gruß

    Harry

    Hallo Irene,


    auch von mir ein herzliches Willkommen im Forum.

    ich finde den Hallimasch auch sehr schön einerseits, andrerseits den Namen einfach genial

    Weißt du woher der Pilz seinen Namen hat? Früher hatte er medizinische Verwendung. Man nahm an dass er gut gegen Hämorrhoiden wirkt und so ist der Name Hallimasch abgeleitet von „ Heil im Arsch “ . Kein Witz. Als ich das zum ersten mal hörte musste ich laut lachen.


    Gruß

    Harry

    Hallo Armin,


    da ist ja ordentlich was los bei dir. Ich finde es etwas schade dass du deine Funde nicht mit den Namen versiehst. Ich denke nicht jeder hier ist in der Lage die Pilze auch zu benennen.


    Gruß

    Harry

    Hallo Carole,


    mit Egerlingen hast du recht. Das sind welche. Mit der Artbestimmung ist es nicht ganz so einfach. Wenn ich vom abgebildeten Standort im Fichtenwald ausgehe könnte es sich um Agaricus langlei, den Großsporigen Blutchampignon handeln. Sollte er es sein müsste sich das Fleisch nach dem Schnitt blutrot verfärben. Aber das ist nur eine erste Vermutung von mir, keine Bestimmung.


    Gruß

    Harry

    Hallo Pilzfreunde,


    in 2020 habe ich noch nicht sehr viele Pilzfotos geschossen. Lange war es zu trocken und als es dann vor 2 Wochen nach reichlicherem Regen endlich mit dem Pilzwachstum los ging hatte ich recht wenig Zeit den Pilzen mit der Kamera nachzustellen. Ab nächste Woche ist der Zeitdruck nicht mehr so hoch und ich hoffe dass dann ein paar neue Fotos drin sind. Bis dahin zeige ich euch mal ein paar Funde aus 2019. Ich denke für den Anfang tun die es auch mal.


    1. Agaricus urinascens - Großsporiger Riesen Champignon


    nach längerer Abwesenheit war er auf unseren Wiesen auch noch mal zu finden. Er kann wie alle gilbenden Champignonarten hohe Konzentration von Cadmium anreichern und sollte daher nur in geringen Mengen verzehrt werden.



    2. Amanita phalloides - Grüner Knollenblätterpilz


    als ob er wusste das es sein Jahr war, fruktifizierte er in 2019 als gäbe es kein morgen.



    3. Cortinarius caperatus - Reifpilz


    einer der leckersten Pilze die ich kenne. Viele Speisepilzsammler haben ihn überhaupt nicht auf dem Schirm und gehen achtlos an ihm vorbei. Was mich natürlich immer riesig freut.


    4. Cortinarius sanguineus - Blutroter Hautkopf


    was hat der für eine Lamellenfarbe. Einfach toll anzusehen.. Er eignet sich hervorragend zum Färben von Wolle.




    5. Entoloma lividoalbum - Weißstieliger Rötling


    er wächst gerne in größeren Gruppen und sieht dem im Frühjahr erscheinenden Schildrötling nicht unähnlich.



    6. Entoloma sericeum - Seidiger Rötling


    er ist in meiner Kante quasi auf jeder Wiese zu finden.



    7. Tricholoma populinum - Pappel Ritterling


    jedes Jahr und ganz in meiner Nähe wächst er dort unter Zipperpappel.



    8. Tricholomella constricta - Gegürtelter Schönfuß


    diesen doch recht seltenen Pilz hatte ich schon viele Jahre nicht mehr gesehen. In Jahr 2019 erschien dieser stark nach Mehl riechende Pilz wieder häufiger.



    9. Calocera viscosa - Klebriger Hörnling


    auch ja der. Ist zwar nix besonderes aber dieses Exemplar war besonders schön ausgebildet. Übrigens wird er in Österreich auch als Zweglfeuer bezeichnet. Ich finde das hat was.




    10. Lactarius blennius - Graugrüner Milchling


    diesen Rotbuchenbegleiter fand sich auch recht häufig.



    11. Lactarius deterrimus - Fichtenreizker


    bei uns die am häufigsten vorkommende Reizkerart mit karottenroter Milch.



    12. Lactarius sanguifluus - Weinroter Kiefernreizker


    ein absolutes Highlight. Diese Art hatte ich bisher nur einmal in der Nähe von Ehingen/BW gesehen. Für das Saarland war das mein Erstfund.





    13. Hyrocybe conica - Schwärzender Saftling


    als letztes noch was sehr fotogenes von der Wiese.




    So das soll es mal gewesen sein. Ich hoffe ihr findet ein wenig gefallen an den Fotos aus dem letzten Jahr.


    Gruß

    Harry

    Hallo Rudi,


    anders als Christoph würde ich eher in Richtung Tubulifera arachnoidea denken. Bei dieser Art sind die Sporocarpien in ganz jungem Zustand weiß bis weißlich gefärbt und nehmen bei zunehmender Reife eine lachrosa bis orangerosa Farbe an. Auf deinem zweiten Bild ist an einem " Fruchtkörper " diese lachsrosa Verfärbung schon zu erkennen. Ganz reif sind sie dunkelbraun bis fast schwarz gefärbt. Das Substrat Fichte würde auch sehr gut zu meiner Vermutung passen.


    Gruß
    Harry