Beiträge von Habicht (†)

    Servus Gerd,


    dein Tipp hat Charme, wobei ich in diesem frühem Entwicklungsstadium Trametes gibbosa farvorisiere,



    -----> weil deren Zuwachszonen mit weiß, dann weiß-bräunlich, oft mit einem rosa Farbton usw. beschrieben wird und


    -----> weil die Zuwachszone junger T. hirsuta mit braun beschrieben ist.



    LG
    Peter
    Quelle: Die pileaten Porlinge Mitteleuropas, Heinrich Dörfelt/Erika Ruske

    Servas Armin,


    den Zapfen hast du bereits aus dem Boden geholt, zumindest das, was der Pilz davon über gelassen hat,




    In Frage kommen der Fichten-Zapfenrübling, Stobilurus esculentus, der Hut wird auch mit 'selten weißlich' beschrieben, der Milder Kiefernzapfenrübling,
    S. stephanocystis, für den gilt 'selten blass ocker bis weißlich' und der Bitterer Kiefern-Zapfenrübling, 'auch hell ocker oder weißlich'.
    Wenn's beim Reinbeissen bitter schmeckt ist die Sache klar, bei mildem Geschmack ist das Substrat entscheidend.


    LG
    Peter

    Servas Armin,


    vergleichen kannst du deinen Fund mit Chondrostereum purpureum, Violetter Schichtpilz,


    Fruchtkörper voll resupinat bis semipileat mit Hütchen, welche einige mm bis 2 - 4 cm von Substrat abstehen, Überzüge von einigen Zentimetern Ausdehnung bildend, Hutoberseite striegelig-filzig, grau-weisslich, undeutlich gezont, Rand heller, Hymenium glatt, wellig-höckerig bis schwach runzelig, lebhaft rosa-violett bis dunkelviolett, alt braunviolett, Rand deutlich abgegrenzt bis schwach fransig auslaufend, Fleisch 1 - 2,5 mm dick, zäh, ohne charakteristischen Geruch, Geschmack mild. Im Querschnitt ist einen schwarze Linie sichtbar, welche das Tomentum von der Context und dem Hymenium trennt (Cortex).
    Quelle: Pilze der Schweiz, J. Breitenbach/F. Kränzlin, Band 2.


    Mit deinen hier eingestellten Aufnahmen und obiger Beschreibung sollte dir eine Bestimmung möglich sein. Entweder passen die Merkmale zum Violettem, wenn nicht ist es ein anderer ...


    Eine Pilzbestimmung via whatsapp übermittelte Fotos ist nicht möglich, kannst vergessen. Stell' deine Funde bitte breit zur Diskussion, in diesem Forum lesen locker 800 Augen mit.


    Jürgen wird mich für die 800 geißeln ---> 8.000 mindestens meinend, :D


    LG
    Peter

    Servas Josef,


    du findest und findest ... beachtenswerte Pilze, :)


    Besser wäre es, jeden einzelnen Fund in einen eigenen Fred einzustellen. Weil die Beiträge dazu schnell in der Versenkung verschwinden. Wenns morchelt wird's extrem schwierig, da die Übersicht zu behalten,


    LG
    Peter

    Servas Jürgen,


    das sind typische Schmetterlingstrameten, kommen recht frisch drüber. Kann man 'nen leckeren Tee daraus machen, mit dem man garantiert abnimmt. Wenn in der Fastenzeit nur der getrunken und nix dazugefuttert wird ...


    Der Gemeiner Spaltblättling ist einer der schönsten Pilze, das lamellenartige Hymenophor ein Hingucker. Auf die Fortpflanzungsmechanismen hast du in einem Thread hingewiesen, auf die mehrere Tausenden Kreuzungstypen. Dr. Christoph Hahn ist einer der Autoren des 'Taschenlexikon der Pilze Deutschlands,




    darin wird darauf eingegangen und noch viel mehr Interessantes ist zu diesem erstaunlichem Pilz nachzulesen. Das gilt übrigens für alle darin enthalten Pilze, leider ist es momentan vergriffen.


    Eine Neuauflage ist in Vorbereitung, bei Interesse sollte man vorbestellen.


    LG
    Peter

    Griaß eich Gabi & Rudi,


    zwei nicht allzu häufig vorkommende Pilze so nebeneinander zu finden ist was Besonderes, :)


    Ihr findet Morchelbecherlinge ca. 10 Tage vor den Speisemorcheln, wenn ich mich richtig erinnere. Bei uns zeigten sich erstere ab Mitte April bis Ende erste Maiwoche, also zeitgleich. Mein Finderglück von 2017 hat sich nicht wiederholt, obwohl ich voriges Jahr 14 Tage vorm ersten zu erwartenden Morchelfund losgezogen bin. Bei uns taugt es den chlorigen Bechern offensichtlich nicht, die sind zu Recht geschützt.


    Spannend, wer die erste Morchel 2019 finden und hier einstellen wird. Gut schaut es zur Zeit für uns in Kärnten nicht aus, aber der April macht bekanntlich was er will,


    LG
    Peter

    Griaß eich,


    Mamba-Peter geht schon im Kreis, außer verhungerten Schmetterlingstrameten, eingetrockneten Tabakbraune Borstenscheiben und den Zimtfarbener Weichporling würde er bei mir noch leere Schneckenhäuser finden, für Morcheln ist es schlicht zu früh.


    Mit der Faustregel 'wenn die Forsythien blühen' bin ich bisher gut gefahren, vorher waren Ausflüge in mein 1A Fundgebiet leere Kilometer. Dieses kleine, ~50 x 50 Meter Fleckchen ist nicht auf Niederschläge angewiesen, an anderen Stellen zeigen sie sich generell erst 10 - 30 Tage später.


    Wünsche euch allen eine erfolgreiche Morchelsaison und übervolle Körbe,


    LG
    Peter

    Servus Gerd,


    zwanzig Jahre habe ich das BAG (Berufsausbildungsgesetz) & auszugsweise das KJBG (Kinder- und Jugendlichenbeschäftigungsgesetz) vorgetragen. Ebenso lang war ich Mitglied einer dreiköpfigen Prüfungskommission. Lustig, ich habe eine staatliche vorgeschriebene Prüfung abgenommen, ohne die selbst abgelegt zu haben, :P


    Überholt haben wir drei Kandidaten mit der Prüfung zum Pilzberater an Pilzwissen niemanden, weder dich und Sepp schon gar nicht, die Kirche bleibt im Dorf. Dazulernen ist angesagt, machen wir gerne, :top:


    LG
    Peter

    Servus Gerd,






    Vielen Dank,




    allerdings sind deine obigen Ausführungen als Zusatzinfo und nicht als Korrektur zu verstehen, denn es steht nirgends geschrieben, dass es sich bei der Registrierung um eine Neuerung des SHENZHEN CODEs handelt. Zitiert wurde lediglich der Taxon-Artikel des Mitglieds der Nomenklaturkommission, Tom MAY, der die geschichtliche Entwicklung der Code-Änderungen bringt.




    https://onlinelibrary.wiley.com/doi/epdf/10.12705/662.15
    Das ist der offizielle 20. Report of the Nomenclature Committee for Fungi, 2017. (Es wird natürlich alles genau festgehalten, was sich bei den Regeln wo und wie ändert. Das muss auch alles im Taxon publiziert werden).




    LG


    Peter

    Hallo Armin,


    ein wenig habe ich googeln müssen, du steigst also als Hotelier ins Wildbienen und Insekten Geschäft ein. Das krabbelne Bodenpersonal wird sich darüber freuen, die kleine Flieger sicher auch. Wenn die Lebensräume für beide in deiner Umgebung intakt sind wird was daraus.


    Was mir nicht erst seit heute auffällt sind die kaum noch durch Insekten verschmutzen Windschutzscheiben. Jede Eigeninitiative, die dem Naturschutzgedanken Rechnung tragen verdient drei


    :top: :top: :top:


    hoch.


    LG
    Peter

    Hallo Josef,


    so wie Sepp würde auch ich mich freuen, diesen Rötling zu finden. Die Chancen dafür stehen leider bei Null, der meidet Kärnten seit 1970.


    Schöner Fund, :top:


    LG
    Peter




    Servus Gerd,


    dann sind wir eh einer Meinung. Ich kopiere aus dem von mir eingestellten Link zur Funga Austria hier herein,



    Tubaria furfuracea wird derzeit in weitem Sinn verwendet. Das bedeutet inklusive der früher abgetrennten Arten T. anthracophila, T. hiemalis und T. romagnesiana. Ich zitiere hier Ludwig aus dem Pilzkompendium 1: „In der Vergangenheit sind viele Versuche unternommen worden, diese extrem plastische Art nach makro- und/oder mikroskopischen Merkmalen in einzelne Taxa zu zerlegen, insbes. sollten Erscheinungszeit, Velumverhältnisse, Sporengröße, Breite der Lamellentramahyphen und apikale Endung der Cheilozystiden hierzu herhalten. Besonders das letzte Merkmal diente oft für die Abtrennung einer T. hiemalis. Ich habe bei den hier vorgestellten Kolkektionen aus allen Jahreszeiten keinerlei verlässliche, spezifische Gesetzmäßigkeiten feststellen können, insbesondere wiesen alle Funde auch kopfige Cheilozystiden in unterschiedlicher Anzahl auf. Die Sporenmaße überlappen sich ebenfalls. Auch waren schlanke Lamellentramhyphen nicht unbedingt mit kleinen Sporen korreliert. Solange nicht durch Kompatibilitätsversuche eindeutige Fakten aufgedeckt werden, bleiben Trennversuche m.E. weiterhin spekulativ.“

    So wie Ludwig hält es auch die Funga Nordica und ich sehe es derzeit auch so. Ob vielleicht doch noch genetische Unterschiede gefunden werden, bleibt abzuwarten.
    Das bedeutet, der ganzjährig, eben auch im Winter wachsende Trompetenschnitzling ist der Gemeine Trompetenschnitzling.



    Neben der Mykobank gibt es ein weiteres Evangelium, das IndexFugorum. In diesem steht: Tubaria hiermalis, current name: Tubari furfuracea!




    Es stimmt was du schreibst, 'leider ist es nicht so einfach'; dazu auch etwas aus der Funga Austria reinkopiert,



    Pilze und Nomenklatur:


    Es gibt drei große Repositorien, die vom Namenskommitee des Codes für die Registrierung neuer Pilztaxa und Typen zugelassen sind: Fungal Names, Mycobank und Index Fungorum.


    " The decision by the Nomenclature Committee for Fungi to appoint (Art. F.5.3) Fungal Names, Index Fungorum, and MycoBank as repositories (Redhead & Norvell in Taxon 62: 173–174. 2013) was ratified (Art. F.5.3) by the 10th International Mycological Congress (May in Taxon 66: 484. 2017). "


    Diese drei Datenbanken sollten sich halbjährlich gegenseitig abgleichen (so war es angedacht), was aber nicht immer einwandfrei funktioniert, bzw. gibt es halt auch unterschiedliche Meinungen in der Community, daher gibt es Auffassungsunterschiede auch in den großen DBs. Auch ist es bisweilen sinnvoll, mal etwas abzuwarten, ob sich die Auffassung einer Publikation durchsetzt bzw. zu prüfen, ob die in der Publikation verwendete Methode auch stichhaltige Ergebnisse liefern kann und ob die verwendete phylogenetische Berechnung in Ordnung ist. Mycobank wird derzeit von Konstanze Bensch sehr gut betreut, wenn man auf Verbesserungsmöglichkeiten aufmerksam macht und diese schlüssig darstellt, werden sie übernommen. Auch Paul Kirk vom Index Fungorum versucht einigermaßen aktuell zu sein, er hat jedoch derzeit zuwenig Zeit z.B. Species Fungorum mit der Intensität zu betreuen, die notwendig wäre, um alle Neuerungen abdecken zu können (Species Fungorum ist eine Subdatenbank des Index Fungorum, die sich bemüht, die Synonymie zu erfassen). Alle drei Repositorien sind in erster Linie eben Repositorien, d.h. Plätze, wo die Taxa hinterlegt werden, damit alle wissen, welche Namen schon verwendet wurden und damit Doppelvergaben desselben Namens vermieden werden können. In Mycobank ist es z.B. so, dass die Namen unter Umständen nicht gleich sichtbar sind, wenn zwar das Taxon schon dort hinterlegt ist, jedoch die Publikation noch nicht erschienen ist, dann kann zwar der Namen nicht doppelt vergeben werden, denn im Hintergrund ist er ja schon eingespeichert, aber für die Allgemeinheit ist er nicht sichtbar, sondern wird erst nach Erscheinen der Publikation freigegeben. Die Freigabe sollte durch denjenigen erfolgen, der den Namen hinterlegt hat. Das sind entweder die Autoren der Art selbst, oder Herausgeber von Zeitschriften. Über Fungal Names kann ich nichts sagen, denn das habe ich bisher noch nicht verwendet. Ein weiterer Gesichtspunkt der drei Repositorien ist es, dass sie keine Wertungen vornehmen, sondern eben einfach Verzeichnisse aller (un)gültigen Namen sind. Das bedeutet, dass die Vollständigkeit der Synonymie kein primäres Anliegen ist. Und bei der auch bei großen Institutionen wie KEW oder CBS partiell prekären finanziellen Situation ist es leider nicht möglich, weltweit alle Publikationen sofort zu screenen und einzugeben. Um für die Datenbanken die Eingabe zu erleichtern haben viele Zeitschriften mittlerweile ja ein Keyword System aus dem gleich ersichtlich ist, ob und wie viele Taxa in der jeweiligen Publikation beschrieben werden.
    Fazit, auch in diesen großen Datenbanken gibt es Fehler, man kann die Einträge durchaus prüfen und hinterfragen, und man kann zu deren Verbesserung beitragen.
    Viele der anderen kleineren DB richten sich dann bis zu einem gewissen Grad nach den großen und hinken naturgemäß ein wenig nach. Sie versuchen aber auch, selber Fehler zu vermeiden oder zu verbessern, arbeiten oft mit Spezialisten zusammen und erhalten dadurch Wissen, das anderen DBs wieder nicht zur Verfügung steht.
    Ideal wäre es natürlich, wenn es nur eine große internationale DB gäbe, was auch bei einem der Nomenklatur-Kongresse zu erreichen versucht wurde, aber eben an diversen Befindlichkeiten scheiterte, daher gibt es drei. Andererseits ist damit auch eine gewisse Absicherung gegeben, falls eine der drei DBs davon mal ausfällt.



    LG
    Peter

    Seas Carter,


    die Ähnlichkeit deiner Aufnahme zu meiner ist verblüffend. Auch die Vorgangsweise, einfach die Unterseite auf einen Fruchtkörper auflegen. Mach' ich so eher nicht, bei diesem Fund hat es sich quasi aufgedrängt.


    Fotos sortieren? ----> offene Baustelle, auch ein wenig bei mir,


    LG
    Peter