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letzter Beitrag von dominikbry ()

Morchelhabitat

  • Hallo zusammen :)


    Nachdem wir erst letztes Jahr angefangen haben uns intensiv mit der Pilzsuche zu beschäftigen, kennen wir uns mit Morcheln noch nicht wirklich aus. Ich habe mir wirklich einige Videos angesehen, aber es scheint so, als wäre bei Morcheln nichts sicher. Selbst ob es sich dabei um Zersetzer oder Symbiosepilze (oder beides) handelt, ist ja scheinbar nicht ganz sicher. Daher würde ich gerne abgrenzen, wo man so cirka nach den Morcheln suchen kann.


    Wir wohnen in der Nähe der Donauauen in Wien und haben daher eh einen Vorteil denke ich. Aber das Gebiet ist riesig.


    Sind Eschen wirklich eine Voraussetzung für Morcheln oder können die Morcheln bspw auch in einem Wald mit Bach wachsen, bei dem Bärlauch und Schneeglöckchen wachsen und auch Schneckenhäuser zu finden sind, wo allerdings keine Eschen wachsen (Fotos folgen). Außerdem ist das Waldstück in den folgenden Fotos eine Ausnahme von kalkigem Boden in dieser Umgebung. Größtenteils findet sich dort Lehm und kalkarmer Boden.


    Daher meine grundsätzlichen zwei Fragen:

    - Ist das Habitat trotz fehlender Eschen ein möglicher Platz für Morcheln?

    - Wie erkennt man eine Esche? Irgendwie habe ich es kaum geschafft herauszufinden, wie man Eschen erkennt. Teilweise ist die Rinde glatt, teilweise nicht. Ohne Blätter ist es generell schwerer. Die Eschen werden noch dazu immer weniger. Gibt es eine sichere Methode, worauf man achten muss?


    Vielen Dank schonmal für eure Tipps. Wir sind für jeden dankbar :)


  • Hallo Dominik


    Mit der Beschäftigung der Bodengegebenheiten, der Zeigerpflanzen und der Eschen suche bist du nicht alleine.

    Ich nehm sicher meine kleine Tochter als Jocker mit😂

    Die sieht sehr versteckte Pilze, viel besser als ich 🙄

    Schau dir die Esche Rinde im Netz gut an, du wirst sie sicher noch erkennen lernen.


    Lg Felix

    Pilze gibt es groß und klein. Du sollst stets ein Glückspilz sein.

  • Servus Dominik,


    hinter jeder Fichte steht kein Eierschwammerl, unter jeder Esche keine Morchel. Zeigerpflanzen & Muschelschalen zeigen lediglich an, dass es ein geeignetes Fundgebiet sein könnte.


    Saprosymbiotismus? Wird zZ erforscht, mit molekularer Luft nach oben.


    LG

    Peter


    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Servus Dominik.

    Ich hab über Morcheln schon so viel gesagt das ich mich nur mehr

    wiederholen kann oder schweigen.Wie du siehst schweigen ist nicht meins.Ich suche schon sehr lange Morcheln , hab aber keine Ahnung von Bäumen .Was eine Esche ist und das man darunter die Morcheln

    findet hab ich hier im Forum zum ersten Mal gehört.Was ich weiß ist Kalk muss sein ob im Boden oder durch Steinchen von der Straßenstreuung oder frisch geschotterte Wege und Weinbergschnecken zeigen die Feuchtigkeit im Boden an. Daraus

    kann man viele Plätze machen und dort muss man halt öfter hin im April.Ich hab mir mein Plätze so geschaffen und jetzt verschenkt.Leider kam nach einen Jahr das große Eschensterben Und in unserer Au

    wurden die schönsten Plätze dem Erdboden gleich gemacht.

    Hoffe es hilft dir weiter wenn nicht kannst ja ganz konkret fragen.Wenn ich kann Antworte ich gerne.Liebe Grüße Oma Eva.

    • Offizieller Beitrag

    Hallo Dominik !


    Erfahrenen Morchelsuchern bzw. -sammlern ist bekannt, dass Speisemorcheln in Bereichen, wo Eschen vorhanden sind, auffälligerweise deren Nähe suchen und deshalb sehr häufig bei Eschen gefunden werden. Sie sind aber offensichtlich keinesfalls nur auf Eschen angewiesen, sondern können auch an anderen Plätzen, z.B. auf alten, ungedüngten Streuobstwiesen bzw. Obstgärten, bei Haselnusssträuchern, div. Gebüsch usw. vorkommen.


    Kalkhaltiger Boden ist natürlich auch wichtig, den kann man an verschiedenen Zeigerpflanzen wie z.B. Bärlauch, Seidelbast, Leberblümchen, Aronstab usw. und natürlich auch am Vorkommen von Weinbergschnecken erkennen.


    Das Erkennen von (unbelaubten) Eschen unterschiedlichen Alters ist für Anfänger nicht ganz einfach, aber mit Hilfe entsprechender Literatur oder Informationen aus dem Internet oder wenn man bei der einen oder anderen Waldrunde eventuell eine kundige Person zur Seite hat, dann kriegt man das auch früher oder später hin.


    Ich wünsche allen Morchelinteressenten viel Erfolg beim Aufspüren von Morchelplätzen und das nötige Finderglück.


    LG Sepp

    Eine Verzehrsfreigabe gibt es nur beim Pilzsachverständigen vor Ort.

    Einmal editiert, zuletzt von Sepp ()

  • Servus Sepp,


    bei uns ist die Suche in Streuobstwiesen vergebens. Die Kärntner Bauern entfernen das Laub gnadenlos, da fehlt es dann schlicht am notwendigem Substrat.


    M. esculenta finde ich bei Hasel, sogar unter Fichten und Kiefern. Eine Esche war bisher immer im Spiel, in relativer Nähe. Aber ohne Behang vom Vorjahr und noch keine Knospen bildend bleibt nur die Rinde für eine Bestimmung über.


    Hilfreich für die Baumbestimmung ist https://www.baumkunde.de/Fraxinus_excelsior/ für angehende Baumbestimmer/Morchelsucher.


    Dir wünsche ich eine gute Morchelsaison und volle Körbe,


    LG

    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Servus zusammen,


    vielen Dank für die vielen Tipps. Dann werde ich mir auf jeden Fall nochmal die Bestimmung der Esche näher ansehen. Und dann wird wohl einfach wichtig sein, viel unterwegs zu sein und nicht aufzugeben ^^


    Liebe Grüße und einen schönen Ostermontag wünsche ich euch.

  • Hallo Dominik


    Hier noch ein paar Pflanzen die Kalk anzeigen

    Schuppenwurz

    Gelbes Windröschen



    Die Eschen waren heute in dem Gebiet leicht zu erkennen

    Alle gelegen 🙄


    Lg Felix

    Pilze gibt es groß und klein. Du sollst stets ein Glückspilz sein.

  • Hallo Felix,


    oje, aber auch an denen kann man immerhin üben sie zu erkennen ^^ schade, dass die nach und nach krank werden. Das macht es für Beginner natürlich noch schwerer, die Morcheln zu finden.


    Diese Schuppenwurz habe ich letztens auch zufällig in den Donauauen gesehen. Da hatte ich mich schon gefragt was das ist :) bin morgen eh den ganzen Tag unterwegs, aber dass noch niemand Morcheln gefunden hat, stimmt mich nicht sehr zuversichtlich ^^


    LG

  • Servus Dominik,


    bei uns ist es noch zu früh für Speisemorcheln. Bei Frühtemperaturen im Minus wollen die schlicht nicht, kann ich irgendwie nachvollziehen, :dodgy:


    Kalkanzeiger gibt's mehrere, zB Buschwindröschen, Lungenkraut (= Hänsel & Gretel) usw. Wenn der Schnee weg ist und ich neue Standorte erkunde sind die noch nicht auf der Bildfläche, leere Schneckenhäuser mitunter schon, :)


    Ohne Exkursion in ein Morchelgebiet, zB mit liebenswerten Mitgliedern der ÖMG , wirst du auf Morcheln eher draufsteigen als sie sehen.


    Oder du hast genügend Puste, erfolgversprechende Gebiete mehrmals abzuklappern. Mein Erstfund war mitten im Wald,





    Da waren etliche davon schon a bissale überreif, eigentlich alle. ABER, ich kannte somit ihren Standort, :)


    Mamba hat in diesem Forum angeklopft, ich habe ihm zwei Plätze gezeigt. Er mir nach einem Jahr einen viel besseren.


    Er respektiert meine Plätze, ich seine,






    lgpeter

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  • Lieber Dominik!


    Ich finde die Eschen immer auf diese Weise: um diese Jahreszeit haben fast alle Laubbäume schon kleine grüne Blätter, die Eschen sind hinten nach. Sie haben noch keine Blätter oder viel kleinere Triebe. Anfangs hab ich mir auch sehr schwer getan, nach ein paar Jahren Übung erkennt man sie dann schon aus der Ferne. 😉


    An die anderen Foris ... sorry für meine lange Abwesenheit. Die Corona-Pandemie hatte mich und meinen Job (Hoteldirektorin) voll im Griff. Kurz vorm zweiten Lockdown hab ich die Reißleine gezogen und in den Lebensmittelhandel gewechselt. Ich hab ab morgen Urlaub (die Woche war bewusst gewählt, ich hoffe auf etwas Morchelglück). 😊


    Letzten Sommer war ich ja vielleicht gerade Mal 5 oder 6 Mal im Wald, bei 80 bis 100 Arbeitsstunden die Woche war leider kaum Zeit für meine Passion. Das soll sich dieses Jahr wieder ändern. Auch die ein oder andere Exkursion würde ich wieder einplanen. 😍


    Liebe Grüße

  • Servus Vera,


    schön dass du wieder da bist. Da bist du ja noch rechtzeitig von diesem Wahnsinn "losgekommen" (was da mit der Gastro / Hotellerie angestellt wird, ist ja schon lange nicht mehr nachvollziehbar).


    Da wünsche ich dir alles Gute für die neuen Aufgaben und viele Pilze heuer.... :)


    LG

    Roland

  • Hallo zusammen :)


    @Peter: bei den Morcheln hat mir netterweise ein Freud von mir so nett und hat mir seinen Morchelplatz verraten, wo wir gemeinsam suchen werden. Das ist natürlich ein großer Vorteil, sonst würde es sicher ziemlich schwer werden. Mal schauen, ob wir dort heuer was finden werden.


    Vera: danke für den Tipp mit den Eschen. Ich werde mal darauf achten. Gestern als wir unterwegs waren, waren ein Haufen umgefallener und umgeschnittener Eschen zu sehen. Da haben wir sie uns auch nochmal genauer ansehen können, aber bis wir die von der Ferne erkennen, ist es glaube ich noch ein weiter Weg ^^ viel Glück bei der Morchelsuche diese Woche. :)


    Gestern haben wir zum ersten mal Morchelbecherlinge gefunden und auch gleich zubereitet. Die waren wirklich ausgezeichnet und der Chlorgeruch ist wirklich eindeutig, das hätte ich nicht erwartet. Ein großes Dankeschön gilt hier auf jeden Fall Dominik (editiert, hatte Felix geschrieben ^^) der mir seinen Standort verraten hat, wo er welche gefunden hat. Ansonsten hätten wir wohl keine gefunden. :)


    Liebe Grüße

    Dominik

  • Servus,


    unten noch die Fotos von den Funden :)



    Hat jemand eine Ahnung was das für welche sind? Gefunden in der Lobau auf umgefallenen bemoosten Baumstämmen (Laubholz). Gerochen haben sie irgendwie gar nicht gut jedenfalls. Ist das eventuell eine Schildförmige Lorchel?



    Liebe Grüße

    Dominik

  • Hallo Dominik,

    ja auf Laubholz solltest du mit deiner Bestimmung richtig liegen.... Schildförmige-Scheibchenlorchel. Auf Nadelholz wäre es der Größte Scheibling. Gratulation zu den Morchelbecherlingen.


    Schildförmige-Scheibchenlorchel.... angeblich sehr selten anzutreffen. ;)

    LG Rudi

  • Guten Morgen Rudi,


    danke :) ich hab auch gelesen, dass die angeblich sehr selten sind. Wir haben die dort sogar an zwei Baumstämmen gefunden, die doch sicher über 100m voneinander entfernt lagen. Das einzige was mich gewundert hat ist, dass sie laut Pilze123 angeblich geruchsneutral sein sollten und die hatten doch einen recht starken Geruch. Vielleicht waren sie einfach schon so alt und haben einfach schlecht gerochen ^^


    LG Dominik

  • Hallo


    Bin heute auch durch die Au gestreift, aber das mit den Eschensterben, ob natürlich oder durch ebenerdigen Rückschnitt, schaut halt arg aus. Morcheln hab ich keine entdeckt aber ein paar schöne Fotomotive

    Wird noch lustig die nächsten Wochen, alle in der Au😉. Also wenn ihr einen Schatten braucht, folge gerne, unauffällig😬


    Hier noch ein paar Impressionen

    Tremella mesenterica —Goldgelber Zitterling

    Morchelbecherlinge — Disciotia venosa

    Gewöhnliche Schuppenwurz

    Trauerspiel der Eschen


    Lg Felix

    Pilze gibt es groß und klein. Du sollst stets ein Glückspilz sein.

  • Hallo Felix,


    gratuliere zu den Becherlingen :) Ja das mit den Eschen ist echt schade, ich bin gespannt wie sich das dann in den nächsten Jahren auswirken wird.


    Wir waren heute nochmal unterwegs und haben ca 800g gefunden in nur 1,5 Stunden. Das war ein Wahnsinn was da gewachsen ist. ^^ aber Morcheln haben wir, wie du, auch leider noch keine gesehen. Kommt schon noch :)


    LG

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