Hallo, Besucher der Thread wurde 3139 aufgerufen und enthält 12 Antworten

letzter Beitrag von Hannes2 ()

Pilze auf Zapfen und der Gleichen

  • Hallo


    Den Fichtenzapfenrübling (Stobilurius esculentus) muss ja erst mal sehen, aber wenn man den dann entdeckt hat..... jaja, dann sieht man sie alle.

    Gefunden in eine Fichtenstangenwald

    Geruch —Pilzig

    Geschmack —Mild

    Stiel —zäh

    Lange Mycelstränge

    Suchbild

    Lg Felix

    Pilze gibt es groß und klein. Du sollst stets ein Glückspilz sein.

  • Und den Verwechslungspartner dazu


    Fichtenzapfenhelmling (Mycena strobilicola)

    Geruch — stark nach Chlor

    Stiel gebrechlich

    Der Zapfen ist zwar eine Douglasie also ein Kieferngewächs und auf Kiefern würde es den Kiefernzapfenhelmling (Mycena seynii) geben, der weist aber keine Chlor Geruch auf.

    Lg Felix

    Pilze gibt es groß und klein. Du sollst stets ein Glückspilz sein.

  • Hallo


    Auf den Wurzel des Buschwindröschens (Anemone nemorosa) parasitierend.

    Anemonenbecherling (Dumontinia tuberosa)

    Kein Geruch wahrzunehmen

    Mit Sklerotium und langer, in der Erde versenkter Stiel


    Lg Felix

  • Servus Jörg,


    Sclerotinia binucleata wäre ein außergewöhnlicher Fund. In Ö wurde er nur einmal nachgewiesen.


    In meinen Büchern ist er nicht drinnen und eine Recherche im Internet hat mich auch nicht schlauer gemacht. Das vermutlich einzige Unterscheidungsmerkmal zum Anemonenbecherling scheint das Sklerotium zu sein. Dumontinia tuberosa bildet ein solches, für den Scharbockskrautbecherling fehlt eine solche Beschreibung. Nachzulesen bzw. zu vergleichen in dem von dir eingestellten Link.


    Wenn du die Stelle nochmals aufsuchst, einige Exemplare gänzlich ausbuddelst und keine Sklerotien antriffst wäre es ein starkes Indiz für S. binucleata.

    Kannst du eventuell Nobi beiziehen? Gehört auf jeden Fall unters Mikro, dein Fund.


    LG

    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Servus beinand',

    Sclerotinia binucleata ist ein meines Wissens ein provisorischer Name einer noch nicht abschließend von "Zotto" publizierten Art, die wohl ausschließlich? an Scharbockskraut wächst und sich sonst vom Anemonensklerotienbecherling wohl nur durch die schwer erkennbaren zweikernigen Sporen unterscheidet, im Gegensatz zu den vierkernigen von Dumontinia tuberosa.

    Die Art wird in der BRD- Onlinekartierung und auch bei der DGfM-Datei noch nicht geführt.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Hallo Werner,


    ich dachte schon dass Peter mir ein makroskopisches Unterscheidungsmerkmal geliefert hätte aber so bleiben die unbestimmt. Mikroskopieren überlasse ich Anderen. Ich habe nicht einmal ein Mikro. Für mich waren diese Teile bisher immer Dumontinia tuberosa.


    Danke für den Tipp.


    VG Jörg

  • Servas Werner,


    thx für deine Info's. Mit der Frage, Sklerotien ja/nein als makroskopisches Unterscheidungsmerkmal beschäftigt sich dieser Beitrag https://www.pilzforum.eu/board…oder-dumontinia-tuberosa/ und der weiterführende Link leider nicht.


    Work in progress, ---> wir werden dazu eine Antwort fundierte Antwort bekommen,


    LG

    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • 'n Abend,


    da isse, die fundierte Antwort,


    "Es gibt mehr Sklerotienbecherlinge als gemeinhin bekannt, und die Substratzuordnung und Artbestimmung ist bisweilen schwierig. Dumontinia tuberosa kann neben Anemone, auch beim Scharbockskraut vorkommen. Sclerotinia binucleata ist, wie du richtig geschrieben hast, noch nicht gültig publiziert.

    Noch nicht publiziert bedeutet „nicht herausgegeben“ oder „nicht existent“ vom lateinischen Adjektiv ineditus = nicht existierend.

    S. binucleata wächst bei Scharbockskraut und Lerchensporn. Dann gibt es noch eine weitere Art bei Polygonatum, eine auf Ehrenpreis-Samen und sicher noch weitere. Die auf dem Polygonatum ist auch grad bei Zotto & Co. in Arbeit".

    Quelle: Uni Wien


    Der Hinweis auf inedtius ist meiner Lateinschwäche geschuldet, ich konnte mit der Abkürzung aus mykodata 7093. Sclerotinia binucleata Baral ined nix anfangen.


    @ Lieber Jörg,


    dein Fund ist zZ nicht bestimmbar, Dumontinia cf. tuberosa, mehr ist nicht drinnen.


    LG

    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Hallo Peter,


    danke für die Aufklärung. Zumindest scheinen die beiden Arten durch die Zellkernmenge unterscheidbar zu sein und so sollten es deshalb auch zwei verschiedene Arten sein. Für mich ändert es sich damit nur, dass ich diese Arten nicht kartieren kann aber das dürfte durch die Sequenzierungen sowieso für die Hälfte aller Pilze gelten.


    VG Jörg

  • Servus Jörg,


    kartieren kannst du deinen Fund schon, unter D. cf. tuberosa. Trocknen natürlich auch, für etwaig spätere Untersuchungen.

    S. binucleata und D. tuberosa sind zwei unterschiedliche Arten, aber ohne gültige Publizierung der letzteren fehlen belastbare Vergleichsmöglichkeiten.

    Die Anzahl der Zellkerne mit einem guten Lichtmikroskop nachzuweisen halte ich für sehr schwierig, nicht selten bereiten bereits Merkmale der Sporenoberfläche (Ornamentierung usw.) erhebliche Probleme. Mit einem Elektronenmikro wäre der Nachweis einfach, der Zugang zu diesem Ding ist umso schwieriger.


    Die DNA-Sequenzierung von Pilzen führt zur Umgruppierungen in den Gattungen, neue werden eingeführt. Arten werden in eine andere Gattung verschoben, dazu kommt noch der Palawatsch in der Nomenklatur, den lateinischen Benennungen.

    Es wird aber nicht das gesamte Genom sequenziert, man konzentriert sich auf einzelne Bereiche. Es gibt Glücksritter, die nur sequenzieren und das Ergebnis mit der Datenbank abgleichen. Ist's was Neues wird es veröffentlicht, in fragwürdigen Publikationen. Somit gibt es eine Erstbeschreibung eines Pilzes ohne Details dazu. Schaut sich vermutlich keiner gerne makro/mikroskopisch weiter an, der Lorbeerkranz ist ja bereits vergeben.

    Noch was, bei der Sequenzierung wird mit Herbarmaterial verglichen. tja, darin sind etliche falsch bestimmte Proben enthalten, was zu Multiaussagen führt. Stimmt zu 20% mit dieser Art überein, zu 30 % mit jener usw.


    Wir Schwammerklauber, neusprech 'Citizen Science' sind für die Forschung unverzichtbar, sofern wir unsere Funde, so wie du, ordentlich aufnehmen. Selber kartiere ich nicht, dafür bin ich zu schwach auf der Brust. Ohne deinen Beitrag wüsste ich nix über die Existenz von S. binucleata und hätte ihn als D. tuberosa (falsch) kartiert.


    LG

    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Hallo Peter,


    zum Glück sind an meinem Kartierungsort nur Buschwindröschen vorhanden und so dürfte da alles seine Richtigkeit haben. Bei meinen Riesenlorcheln sieht das anders aus. Da wußte ich noch nichts von dessen Doppelgänger.


    Ich wünsche Dir ein schönes WE und bleib gesund.


    VG Jörg

Jetzt mitmachen!

Du hast noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registriere dich kostenlos und genieße unser Forum werbefrei!