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letzter Beitrag von Habicht (†) ()

Unbekannter Porling (Donau Auen)

  • Hallo zusammen,

    diesen schönen Porling entdeckten wir heute an einem vermoderten Baumstumpf in den Donau Auen. Substrat ist mit Sicherheit Laubholz.

    Geruch angenehm pilzig. Glänzender Lackporling wird's wohl keiner sein... oder doch?



    Bitte um eure Hilfe.


    LG Rudi

  • Servus Rudi,


    mit deiner Vermutung liegst du goldrichtig. Gratuliere dir, Lackporlinge gelten zu Recht als selten.


    Für diese Jahreszeit kommt dein Fund erstaunlich vital daher, habt ihr keinen Winter?


    LG

    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Hallo Martina, servus Peter,

    vielen Dank für die Bestätigung. Also ist es doch ein Glänzender Lackporling. Den wollten wir schon immer mal finden,freu, freu. :):)

    Der Winter soll morgen anrücken,wenn's wahr ist. Bis jetzt hatten wir noch keinen. ;)


    LG Rudi

  • Servus beinand',

    den sollte man sich doch mal genauwr anschaun. Wie groß war der Fk denn?

    Mein erster Eindruck wär ein Heterobasidion, also ein Wurzelschwamm gewesen. Laubholz wär da zwar sehr unüblich, hab ich aber auch schon an Birke gehabt.

    Ganoderma lucidum komplett stiellos?

    Und für G. resinaceum gefällt mir die Form und der dünne Rand ned.

    An liabn Gruaß,

    Werner

  • Servus beinand',

    Ganoderma lucidum oder G. resinaceum bilden einjährige Fk, die längst hinüber sein müssten.

    Für Heterobasidion annosum s. str. werden im Ryvarden / Melo ein ganze Liste mit Laubhölzern angegeben, die als Substrat schon nachgewiesen wurden. Fk-größen mit bis zu 15cm sollen auch normal sein. Oft findet man die Fk ja resupinat oder fast resupinat fast ohne Hutbildung. Hier in dem Fall an der Oberseite des Stammes hat er mal schöne Hüte ausgebildet. Die Skeletthyphen sind nach Ryvarden / Melo stark dextrinoid, sodass man auf dem Hymenium mit Melzers eine satte Verfärbung sehen sollte. Das wär leicht zu testen.

    Diese braunen Strukturen am Hymeniumrand und such im Hymenium haben mich auch sofort an Heterobasidion erinnert.

    Ich häng mal einen Screenshot an, wenns funktioniert.

    An liabn Gruaß,

    Werner


  • Hallo Werner

    Nachdem es bei uns ( bin ja nicht all zu weit von Rudi entfernt) noch nicht so arg kalt war, hab auch ich noch einen, scheinbar noch nicht ganz hinüber , Dunklen Lackporling (Ganoderma carnosum) gefunden. Sehr durchfeuchtet waren diese aber schon.

    Fund vom 5.02.2021

    Nadelholzstumpf

    Geruch unbedeutend

    Mit Stielansatz

    Der letztere auch violetter und augenscheinlich jünger.


    Mit der jetztigen Kältefront werden bei uns wohl auch tiefe Temperatur kommen.


    Lg Felix

    Pilze gibt es groß und klein. Du sollst stets ein Glückspilz sein.

  • Hallo

    Im Winter finde ich bei uns immer Wurzelschwämme, an Laubholz und an Nadelholz. Die sehen identisch aus mit dem Fund von Rudi. Aber mit den verschiedenen Arten von Wurzelschwämmen kenne ich mich nicht aus.

  • Servas Werner,


    was mich bei der Bestimmung auf Glänzender Lackporling (Ganoderma lucidum) irritiert hat ist die Jahreszeit des Fundes. Dieser Porling entwickelt seine FK bereits im Juni/Juli, im Spätherbst haben sie ihre beste Zeit hinter sich. Aber bekanntlich halten sie Pilze nicht immer an einen Kalender.


    Der weise Hutrand und kein ausgeprägter Stiel passt zu G. lucidum, https://www.123pilzsuche.de/da…laenzenderLackporling.htm


    Am einfachsten wäre natürlich ein Test mit Melzers Reagenz. Wer mikroskopiert schafft sich besser gleich Lugol an (Melzers zerstört die Pilzzellen).


    Ryvarden & Melo beschreiben die Hutoberfläche von Heterobasidion so,

    Basidiocarpes perennial, resupinate to pileate, widely effused and tough. Pilear surface at first light brown and finely tomentose, soon darker and smooth with a distinkt thinblack cuticle.


    Und unterscheiden zwischen

    Heterobasidion annosum, H. irregulare, H. parviporum und H. abietinum. Da geht nix mehr weiter, ohne Mikroskop.


    Dörfelt/ Ruske so,

    ... an der Insertionsfläche bis 5 cm hoch; Oberseite höckerig, wulstig, vom Rand zur Insertionsfläche zunehmend dunkler; jung dominieren rotbraune Farben, alt schwarze Farbtöne; ungezont bis deutlich gezont, jung am Rand tomentös (= feinfilzig); in diesem Bereich oft fein gezont, alt mit fester Kruste, Rand scharfkantig.


    Deine Bestimmung kann durchaus richtig sein, Pilze halten sie nicht immer an Beschreibungen. Mir fehlen dazu aber die Inserationsfläche (Anwachsstelle) plus glänzende Oberfläche.



    @ Servus Felix,


    bin net da Werner aber Wurzelschwämme sind mehrjährig.


    @ Liebe alle,


    wer Porlinge näher bestimmen möchte sollte zwei kleine Fläschchen dabei haben, Lugol und KOH 10 - 20%. Kosten ca. € 3,00 pro Stück und erleichtern die Bestimmung ungemein.


    LG

    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

  • Servas Werner,


    ein Salto rückwärts meinerseits ist angesagt, deine Bestimmung ist richtig!


    Diese Aufnahmen sind aus 2016,
















    Manchmal neige ich bei eingestellten Pilzaufnahmen zu oberflächlichen Betrachtungen, merde. Wenn es aber konträre Meinungen dazu gibt bleib ich am Ball, host mi?


    Liabe Griaß,


    Peter

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

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