Hallo!
Teil 1 / Speisepilze: hier
Teil 2 / Weitere Pilze: hier
Heute folgt Teil 3; 2020 war (auch) ein violettes Pilzjahr.
Der Violette Lacktrichterling war heuer ein Massen-Speisepilz im Spätherbst (siehe Teil 1). Wenn ich nicht gelesen hätte, dass man davon nicht zu viel essen sollte, hätte ich vielleicht Hunderte gepflückt ...
Hier eines meiner Lieblingspilzfotos von 2020:
Und dann gab es für mich lila Erstfunde, die ich nicht 100%ig einordnen konnte, und derentwegen ich heute einen dritten Teil eröffne.
Mittlerweile bin ich mir bei der Bestimmung ziemlich sicher, aber damals habe ich alle weggeschmissen, auch, die ich nach Hause zur weiteren Bestimmung mitnahm. Nur kein Risiko eingehen!
Meine Vermutung zu den 2 betreffenden Pilzarten:
1) ? Violetter Klumpfuß (Cortinarius sodagnitus)
oder ?? Lila-Dickfuß (Cortinarius traganus)
2) ? Violetter Rötelritterling (Lepista nuda)
Meine Gedanken dazu und meine Schwierigkeiten bei der Bestimmung:
Für den Violetten Klumpfuß spricht:
- Die jungen Exemplare haben einen deutlichen Schleier zwischen Stiel und Hutrand (Foto 2 unten; Foto 3 links). Es sollte sich auf jeden Fall um ein Exemplar der Gattung Cortinarius / Haarschleierlinge handeln; oder?
- Die Braunfärbung beim Schnittbild (letztes Foto).
- Der eher unangenehmer Geruch; wirkte für mich gleich nicht wie ein Speisepilz.
Für den Violetten Rötelritterling spricht:
- Mycel, das am Stiel haftet (v.a. Fotos 1 und 2)
- kein Schleier bei jungen Exemplaren, dafür "Burggraben" bei allen = Gattung Ritterlinge
- Lamellen lassen sich schön runterschieben (Foto 6)
- deutliche Übereinstimmung zu Fotos im Internet, was die Wuchsform betrifft (ok Aussehen ist kein Argument siehe unten)
Meine Schwierigkeiten:
- Farbe: Die Cortinarien sollten doch rostbraunes Sporenpulver haben. Mir sind die Cortinarien zu lila, gerade von der Unterseite. Beide gefundenen Arten haben sehr ähnliche Farben!
- Wuchs: Beide gefundenen Arten haben (teilweise) sehr ähnliche Wuchsform!
- Geruch: Hier fängt mein Problem richtig an, ich kann nicht so viel riechen, und die Rötelritterlinge haben teilweise (vielleicht eingebildet) nach Multivitaminsaft gerochen, teilweise gar nicht, teilweise eher unangenehm. Kann ich die Arten ohne Geruch eindeutig bestimmen? Geruchsprobe ist eindeutig meine Schwachstelle. (Auch bei anderen Pilzen.)
Was meint ihr? Liege ich richtig? Was habe ich übersehen? Was sollte ich noch mehr beachten?
Hiermit beende ich auch meinen dreiteiligen Jahresrückblick auf die Pilzsaison 2020 - ich hoffe, ich konnte ein bisschen Farbe in die Wintersaison und Vorfreude auf das Pilzjahr 2021 bringen!
LG Rainer