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letzter Beitrag von Glückspilz ()

Rezension & Vorstellung: "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüders

    • Offizieller Beitrag

    Hallo,


    gerne stelle ich das Buch


    "Grundkurs Pilzbestimmung" von Rita Lüders ( https://amzn.to/2oR2ELi ) vor.


    Ich habe mir das Buch während einer Schwammerlwoche mit der ARGE Österreichischer Pilzberater genauer angeschaut und durchgelesen. Und dieser Zeitpunkt war genial dafür. Weil ...


    1) Ich musste für die Pilzberaterprüfung lernen, und der Einführungsteil in diesem Buch, Vermehrung, Systematik, Lebensweise der Pilze, Pilzpartner, Gifte, Heilpilze und der Aufbau der Pilze, ist sehr gut. Verständlich, umfassend und gut aufgebaut. Man erkennt die Ecke, aus der Frau Lüders herkommt oder wo sie geprägt wurde. Der Lehrmeister Walter Pätzold aus Hornberg prägte viele gute MykologInnen. Mir liegt ein Skriptum von Herbert Glöckler vor, der ja auch die gleiche Schule durchlief, welches sich sehr gut zum Vergleich eignet, und daher schließe ich auf gute Qualität.


    2) Weil ich im Wald die Tauglichkeit der Beschreibungen der Pilze testen konnte, und ich kann sagen, dass man viele gängige Arten gut beschrieben und schnell findet. Die Bilder (und der Text) sind etwas klein geraten, aber dafür ist das Format des Buches ja sehr handlich. Man kann nicht alles haben. Sucht man aber zB den Hainbuchen-Raufuß, (Leccinellum carpini), ohne den wissenschaftlichen Namen zu wissen, findet man im Schlagwortverzeichnis zu dem Schlagwort Raufuß nur die Seite 117, dort kann man nachlesen, dass die Gattung Leccinum heißt, dann wiederum hat man 3 Seiten Suche vor sich, um ihn auf Seite 160 zu finden. Hier gefällt mir ein außführlicheres Verzeichnis, Deutsch und wissenschaftlich getrennt, besser.



    Auch der Schlüssel kann in der Praxis gut verwendet werden, allerdings sind Schlüssel halt "nur" Schlüssel.


    Das Buch ist klasse gemacht, die Bilder sind gut, Beschreibungen relativ knapp aber präzise. Es ist auch ein Buch zum Mitnehmen, ob in den Wald oder auf eine Reise, damit man grundlegendes mykologisches Wissen wiederholen kann, es leistet seine Arbeit! Den Untertitel: "Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene", kann ich nachvollziehen, es ist für jeden was dabei. Eher jedoch erscheint es mir ein Buch für Anfänger zu sein :-), vielleicht auch für fortgeschrittene Anfänger.


    Das Buch ist in 5. Auflage erschienen, so hat man auch ein sehr aktuelles Buch, mit aktuellen Namen und relativ aktueller Systematik, allerdings wird man da immer von der Schnelligkeit der Sequenzierer überholt.


    Ich kann dieses Buch empfehlen, in meiner Sammlung hat es einen festen Platz ...


    Rita Lüder
    Grundkurs Pilzbestimmung
    Eine Praxisanleitung für Anfänger und Fortgeschrittene
    5., korr. und aktual. Aufl., 480 S., ca. 2000 farb. Abb.,
    geb. 12 x 19 cm
    ISBN 978-3-494-01750-1
    Best.-Nr.: 494-01750
    € 24,95


    https://amzn.to/2oR2ELi


    Liebe Grüße Jürgen

  • Hallo Jürgen
    Deine Buchvorstellung ist realistisch und gut. Weil das Buch so klein ist, kann man es auch überall mitnehmen und lesen. Es ist ideal für den einfachen Pilzsammler, der aber mehr wissen möchte, der sich insgesamt für die Vielfalt der Pilze begeistern kann. Mit dem Wissen im Buch wird man dann so nach und nach ein fortgeschrittener Anfänger. Man versteht auch viele Zusammenhänge besser.
    Ich sage mal so: Ein gutes Buch für alle, die mehr als "Braunkappen" wollen! :) Für die Experten hier ist es sicherlich nichts, aber die waren auch mal "Braunkappensammler" ;)

  • Servas Jürgen, hallo Fories,


    danke für deine zweite Vorstellung dieses Buches, ich habe es mir bereits nach deiner ersten zugelegt. Im Rucksack würde ich es nicht mitnehmen, 'Der große BLV Pilzführer' von Ewald Gerhard ist da zielführender. Chistoph befasst sich in seiner Einleitung von Seite 3 - 13 mit den Grundlagen, leider kann ich seine superleicht verständliche Einteilung (graphisch dargestellt) der Gattung Agaricus hier nicht einstellen. Copyright, aber vlt ist er so nett und stellt diese Seite ein, ;)


    Klingt einfach gestrickt, VAPKO – Die Seiten für den Anfänger, das sind sie auch. Mit jedem Brief nimmt das Wissen zu, das Tempo bestimmt jeder für sich. Wer will, kann am Ende der Seiten einen Test ablegen. Reinklicken kostet nix - bringt aber sehr viel.


    @ Griaß di Uwe,


    hihi, "Braunkappensammler" bin ich keiner, diesem Träuschling bin ich noch nicht begegnet, :P


    Wer sich als Experte bezeichnen will, kann sich an dieser 'Leiter' einstufen,






    Irmgard & Christoph zB ordne ich den Begriffen Biologen & Mykologen zu, Sepp, Zuehli, GERD und max. dreivünfoderzwei andere in diesem Forum sind für mich Pilzexperten.


    Unschwer zu erraten, wo ich mich einordne, bei den interessierten Pilzsammlern. Tja, daran ändert auch eine bestandene Prüfung nix,


    LG
    Peter
    p.s.
    Den 'Gerhardt' haben's 2018 neu aufgelegt. Der Inhalt ist seit einigen Auflagen der selbe, schadet diesem Werk aber nicht, da die Beschreibungen stimmen. Wer sich für die aktuelle Nomenklatur interessiert wird in der mycobank, im Index fungorum oder in der mykodata net fündig.

    Es reicht ein Hut aus Fomfom als Statussymbol. Wenn der Blitz einschlägt brennt nur der Kopf.

    Einmal editiert, zuletzt von Habicht (†) ()

  • hihi, "Braunkappensammler" bin ich keiner, diesem Träuschling bin ich noch nicht begegnet, :P


    Hallo Peter
    Braunkappensammler sind umgangssprachlich die Sammler, die im Herbst losziehen und braune Kappen mit Schwamm darunter suchen. Ob Marone, Butterpilz, Rotfüßchen, .......... manchmal ist auch ein "Bitterling" dabei.

  • Hallo, tut mir leid dass ich diesen alten Beitrag wieder ausgrabe. Ich finde das Buch von Lüder klingt sehr interessant. Gibt es noch andere empfehlenswerte Literatur die ihr fortgeschrittenen Anfängern empfehlen könnt?


    Vielen Dank
    Lg


    Dominik

  • Hallo Glückspilz!


    Also für mich war und ist Andreas Gminder's "Handbuch für Pilzsammler" eines der interessantesten UND übersichtlichsten Bücher im Bereich der fortgeschrittenen Anfänger. Man bekommt einen guten "Grundstock" beigebracht, auf dem es sich aufbauen lässt.
    Ich benutze auch Rita Lüder's "Grundkurs Pilzbestimmung" und würde es aus meiner Sicht erst danach empfehlen. Die Informationen darin sind umfangreicher UND kompakter, was es für mich unübersichtlicher werden lässt. Im Prolog werden relativ kompakt Dinge wie die Biologie, binome Nomenklatur, Pilzpartner, Flora als Bodenzeiger gezeigt. Danach folgen Sammeln, Nährwert, Zubereitung, Pilzanbau. Es folgt Gift- oder Heilpilze, mit den einzelnen Giftwirkungen. Danach ein kleiner Teil Mikroskopie bzw. Makroreagenzien. Anschließend der Umgang mit dem Bestimmungsschlüssel.
    Es ist definitiv kein Pilzbuch zum "Nachblättern" eines gefunden Pilzes. Es erfordert den 100%igen Umgang mit dem Schlüssel.
    All dies macht es meiner Meinung nach sehr speziell unter den mir bekannten Pilzbüchern, aber daher auch sehr interessant.


    Ich hoffe eine kleine, hilfreiche Anregung.


    lg David

    Für "Gespräche unter Freien und Gleichen" möge gelten:
    "Die Beteiligten stimmen darin überein, nicht übereinstimmen zu müssen und nutzen die Möglichkeit, im Dissens zu sein, ohne deshalb gleich verfeindet zu sein". (Wiglaf Droste)

  • Ergänzung zu meinem letzten Post:


    Da ich dummer Weise erst danach die vorigen Posts im Detail gelesen habe, muss ich anhand der vorangegangenen Rezensionen wohl nochmal überdenken, was "Anfänger", "fortgeschrittener Anfänger" und "Fortgeschrittener" bedeutet.


    Ich hinke mit meinem Wissen wohl noch so massiv hinterher, dass ich es für "Fortgeschrittene" klassifiziert hätte.

    Für "Gespräche unter Freien und Gleichen" möge gelten:
    "Die Beteiligten stimmen darin überein, nicht übereinstimmen zu müssen und nutzen die Möglichkeit, im Dissens zu sein, ohne deshalb gleich verfeindet zu sein". (Wiglaf Droste)

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