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letzter Beitrag von Oma Eva ()

Pilze und Höhenmeter (Anfängerfrage)

  • Hallo an alle!
    Als Neuling habe ich eine Frage, die vielleicht komisch klingt:
    Hängen Pilzwachstum und Höhenmeter (Meter über dem Meeresspiegel) zusammen?


    Zum einen hab ich hier manchmal gelesen, dass auf ca. 800-1200 m (z.B. nach Eierschwammerl in der Steiermark) gesucht wird, zum anderen war ich im Sommer selbst bei Bad Goisern wandern und hab Pilze erst ab ca. 800m gefunden.


    Ich nehme stark an, dass es NUR mit den Niederschlägen zusammenhängt, weil es weiter oben/in den Alpen mehr regnet. Aber vielleicht gibt es noch einen anderen Zusammenhang, von dem ich nichts weiß.
    Sicher könnt ihr Spezialisten mir helfen! :)


    LG Rainer


    PS: Als Bonus hab ich noch zwei Fotos von damals: von einem Täubling, der extrem gerochen hat, wo ich dann den Geruch fast nicht mehr aus der Nase wegbekam; an Hering hat mich das aber nicht erinnert ... & mein erster (vermutlich Fichten-)Reizker!



  • Hallo Rainer


    Ich habe schon Steinpilze und Pfifferlinge fast an der baumgrenze gefunden und genauso in meinen umliegenden wäldern auf 400- 800m
    Meiner meinung nach giebts die schönsten Steinpilze im Gebirge.
    Aber jetzt zu deiner vermitung: Ich denke such dass es von Niederschlag und temperatur abhängt.
    Ich finde oft Steinpilze im gebirge an grossen alten fichten am waldrand
    ich denke auch dass der boden eine wesentliche rolle spielt
    Bin jetzt zwar kein experte auf diesem gebiet aber ich hoffe ich konnte dir helfen.
    LG niki

  • Hallo Rainer!
    Bin auch kein Experte , aber seh es ähnlich wie Niklas. Dein erstes Bild könnte übrigens der Stinktäubling sein, würde auch zu deiner Geruchsbeschreibung passen. Und das zweite Bild könnte durchaus der Fichtenreizker sein, ohne weitere Bilder (Detailaufnahmen oder Schnittbilder) bleibt es aber nur eine Vermutung.


    Liebe Grüße

  • Zusätzlich zu den genannten Punkten gibt es auch Stellen, wo die Pilze zu einer bestimmten Jahreszeit wachsen. Ich habe z.B. Steinpilzstellen wo die Pilze nur im Mai/Juni kommen, und ein paar km entfernt (gleiche Höhe) wachsen sie nur im September/Oktober.

  • Servus Rainer,


    was die Höhenstufe angeht, ist es eben nicht nur die Niederschlagsmenge, sondern vor allem das damit verbundene Gesamtklima, auf das Pilze reagieren. Es gibt Pilzarten, die (fast) nur alpin oberhalb der Baumgrenze wachsen, anderen ist es zu weit oben zu kalt und sie wachsen nur im Tiefland.
    Vergleiche es mit den Pflanzen - da gibt es auch Arten, die fast überall wachsen, andere nur um Tiefland und andere nur ganz weit droben in den Bergen.
    Hinsichtlich der Speisepilze können Steinpilz und Pfifferling (s.str.) kontinental-kühles Klima sehr gut ertragen (sie wachsen auch in Sibirien). Insofern stört sie das kühle Klima weiter oben nicht und sie profitieren dort von den Niederschlägen und dem geringeren Düngereintrag (ich kenne keine Maisfelder oben im Gebirge, sondern nur in wärmeren Tallagen). Eierschwämme kann man in den Zentralalpen daher auch relativ weit oben in Unmengen finden, wenn alles passt (saurer Boden, viel Regen, kaum Nitrat im Boden).


    Der Täubling ist sicher ein Mitglied der Gruppe um den Stinktäubling, ob es der Stinktäuböing im engen Sinn ist, kann man m.E. nicht an dem Foto allein bestimmen.


    Liebe Grüße,
    Christoph

    • Offizieller Beitrag

    Oma Eva
    Hallo Christoph.
    Herzlich willkommen im Forum. Danke für die schöne Erklärung.Kann nur hoffen das du manchmal ein bisschen Zeit für unser Forum hast.
    Liebe Gruße Oma Eva.



    Hallo Oma,


    schön geschrieben, und ganz richtig. Kennst du Tricholomopsis ak Christoph? Dr. Christoph?


    Er ist DER Mykologe Deutschlands, wenn ich hier nicht neutral schreibe, dann zumindestens der netteste und profundeste Mykologe Bayerns :)


    Nein: Ich will und kann nicht werten, aber mit Dr. Christoph Hahn habe ich in der Fortbildungswoche der Arge Österreichsicher Pilzberater gemeinsam mit Univ.-Prof. Mag. Dr. Irmgard Greilhuber zwei Persönlichkeiten kennlernen dürfen, die outstanding wissend und trotzdem normalgeblieben sind! Ich weiß, dass ist schon wieder wertendend, aber ich habe mich so unglaublich gefreut, dass ich mit beiden die Bekanntschaft machen durfte, dann sogar in einer "fachlichen" Hinsicht, und auch Gernot Friebes hat das Ganze noch komplettiert, Danke dafür.


    Jetzt ergebe ich mich dem süßen griechischem Schlaf, ich war ja einigermaße angespannt vor der Prüfung, daher rührt auch noch ein Schlafdefizit, hier auf Kreta sind mir noch keine Pilze über den Weg gelaufen ...


    Ich freue mich auf ein enges Netzwerk, mit allen teilnehmenden Mykologen, auf das nächste Jahr und auf einen ergiebigen Schwammerlherbst,


    liebe Grüße Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

    Einmal editiert, zuletzt von juergenhold ()


  • Lieber Jűrgen.
    Deine Begeisterung ist mitreißend und ich denke dabei an die Zeit ihn der ich ca.30Jahre alt war.Da ging es mir åhnlich. Gratuliere noch mal.Aber du kennst mich schon ein bisschen, lese immer alles mit daher weiß ich durch die Links natürlich wer Christoph ist.
    Habe deswegen diesen Bericht gewählt weil ich mir seit gestern űberlegt habe ,wie ich die richtigen Worte finde um unseren Neuling weiter zu helfen.Diese Antwort hat mir Chistoph mit pravur abgenommen.
    Liebe Grűße Oma Eva.

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