Hallo liebe Pilzfreunde,
gestern durfte ich an einer geführten Wanderung durch einen der letzten und größten österreichischen Urwälder teilnehmen. Es war sensationell.
Unser perfekter Ranger, der uns inkl. Anfahrt über 7 Stunden geführt hat - Reinhard Pekny - hat uns die Geschichte und Gegenwart des außergewöhnlichen Gebietes auf so eine ruhige aber begeisternde Weiße nahegebracht, dass ich fast keine Worte dafür finde. Für jeden waren sehr viele neue Dinge dabei, ob biologischer, geschichtlicher oder ethischer Natur, in diesem unberührten Gebiet, hinterfragt man unweigerlich die heutige Lebensweise.
Der Unterschied zwischen der exzessiven Holzwirtschaft zu diesem Urwald ist gewaltig. Doch der Schluss ist nicht die Verwilderung aller Wälder, sondern, ob und was wir aus der Entwicklung eines Naturwaldes lernen und für die anderen Wälder mitnehmen können, Stichwörter: Borkenkäfer, Klima(erwärmung), Artenvielfalt, Ökosystem, Nachhaltigkeit!
Ich werde noch lange von dieser Exkursion zehren, da geht es immerhin um Existenzielles.
Anbei einige Eindrücke.
Herrenhaus der Familie Rothschild, die Begründer das Rothwaldes.
Der Dürrenstein ( https://www.wildnisgebiet.at )
Totholz hat Zeit und darf bleiben, daher sahen wir sehr viele Feuerschwämme Zunderschwämme
Typisches Kalksteingebierge mit wenig Humusauflage. Die Bäume haben einen hohen Schneedruck, daher auch die Biegungen am Stammanfang.
Grubiger Wurzelrübling (Xerula radicata)
Kadaververjüngung, neue Fichten wachsen auf alten ungefallenen Fichten, damit sie im Frühling früher aus dem Schnee schauen. Am 2. Bild sieht man deutlich die Stechwurzeln, welche die wichtige Verbindung zum Boden schaffen, damit der Baum weiter wachsen kann.
Wenn Zeit und Möglichkeit gegeben werden, wachsen Bäume auch aus bereits umgefallenen Wurzeln.
Seltener Tannen-Kugelschwamm (Camarops tubulina)
Danke und liebe Grüße Jürgen