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letzter Beitrag von Eisvogel ()

Pilzkultur im Wald anbauen

  • Hallo


    Da ich ein gutes Pilzgebiet habe, wo mit Sicherheit kein anderer hinkommt, da man schon mal ca. 3 Stunden und 600 bis 700 Höhenmeter durch die Pampa gehen muss, teilweise sogar eine Machete von Vorteil wäre, haben "meine" Pilze da oben Ruhe :)
    Ich habe überlegt, mir ein paar so Impfsets von Hawlik zu kaufen, vor allem Braunkappen und diese dann da oben aussetzen.


    Was ist davon zu halten, wird das funktionieren?
    In deren Anleitung steht, dass man Nadelhölzer meiden soll, jedoch wachsen da oben die Braunkappe, Steinpilze etc. aber genau unter Fichten.


    Ist das ein Versuch wert? :)

  • Hallo Phönix!


    Ich weiß nicht, was ich von dieser Idee halten soll. Es ist ein Eingriff in die Natur und kann natürlich Folgen haben. Du möchtest dort Zuchtkulturen anpflanzen, die sich langfristig auf die dortige Flora und Fauna auswirken können. Mach das Mal lieber bei dir im Garten. Vielleicht seh ich das auch zu eng, aber man hat ja schon oft gesehen, dass sich ein Eingriff in die imtakte Natur negativ auswirken kann.


    Liebe Grüße

  • Hallo Phönix,


    haben wir in unserem kleinen Waldstückchen, das an unseren Garten angrenzt, mit Braunkappen sowie mit Austern- und Lungenseitlingen (angeimpfte Baumstämme) probiert.
    Genau ein Lungenseitling hat es geschafft, den haben aber die Schnecken gefressen...


    Ich hatte mich so gut informiert und war besonders nach der Lektüre eines Buchs von Sepp Holzer (Sepp Holzers Permakultur) ganz enthusiastisch.
    Hat leider nichts gebracht.


    Liebe Grüße
    Katharina


  • Hallo Phönix,


    haben wir in unserem kleinen Waldstückchen, das an unseren Garten angrenzt, mit Braunkappen sowie mit Austern- und Lungenseitlingen (angeimpfte Baumstämme) probiert.


    Hallo Katharina,


    Ich vermute, das du da etwas falsch gemacht hast.


    - Die im Handel angebotenen "Braunkappen" sind keine Holzzersetzer. Sie wachsen auf "mit Stroh und anderen pflanzlichen Abfällen" durchsetzter Erde. Gezüchtet werden sie fast ausschließlich auf unbehandelten Strohballen.


    - Die andeten von dir genannten Pilzarten sind Holzzersetzer, die auf teilweise im Boden eingesenkten (sorgt für Feuchtezufuhr) Holzstämmen gezüchtet werden. Erfolg wird sich nur einstellen, wenn


    1. Eine geeignete Holzart gewählt wird
    2. Der vor ca. 6 Monaten gefällt wurde und feucht ist
    3. An einer schattigen/halbschattigen Stelle eingegraben wird
    4. Vorschriftsmäßig beimpft wird. Zur Beimpfung gibt es 3 unterschiedliche Methoden.


    Grüße Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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  • Ich habe überlegt, mir ein paar so Impfsets von Hawlik zu kaufen, vor allem Braunkappen und diese dann da oben aussetzen.


    Was ist davon zu halten, wird das funktionieren?
    In deren Anleitung steht, dass man Nadelhölzer meiden soll, jedoch wachsen da oben die Braunkappe, Steinpilze etc. aber genau unter Fichten.


    Hallo Phönix,



    Ich starte mit dem nicht eindeutig einer bestimmten Art zuordenbaren Namen "Braunkappe.


    1. Dieser Name wird je nach Region unterschiedlichen wild wachsenden Pilzarten zugeordnet
    --- z.B. Marone = Maronen-Röhrling
    Imperia badia = Boletus badius = Xerocomus badius.


    2. Im Pilzhandel wird "Braunkappe" als Handelsname für den Zuchtpilz "Riesen-Träuschling" (Strophia rugosannulata) benutzt.


    - Die von dir genannten unterschiedliche Standorte lassen m.E. nur den Schluss zu, dass du und der Pilzbrut- Versand von unterschiedlichen Pilzarten sprechen, zumal Pilzbrut für dir "Marone" nicht angeboten wird.
    ------------------------------


    Nun zur Frage der Erfolgsaussichten, gekaufte Pilzbrut erfolgreich in einem Wald anzusiedeln:


    1. Bei Holz zersezersetzenden Pilzarten sind die Aussichten sehr gut, sofern du das vorschriftvorschriftsmäßig (vgl. meinen Beitrag an Katharina) machst.


    2. Ansonsten bewerte ich die Aussichten als sehr schlecht.
    - Das liegt daran, das das Brutmyzel sich gegen die bereits etablierte Konkurrenz durchsetzen muss und an einem intaktem Standort wohl kaum durchsetzen wird.
    --- Überlass es der Natur geeignete Standorte zu finden.


    Grüße Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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  • Eisvogel schrieb:



    [quote pid='18617' dateline='1503830134']


    Hallo Gerd !

    Nachdem ich heuer eine Krause Glucke zerlegt habe, dachte ich was ich mit den Putzresten machen soll .
    Für Abfallkübel waren sie mir zu schade.
    Bei mir zuhause über die Strasse ist noch ein kleines Waldstück, darin sind mehrere alte Baumstrunke (Laubbäume)
    Da hab ich die Putzreste in einem Loch neben dem Baumstrunk verbuddelt. So sah sie vor dem zerlegen aus.

    Ich hoffe das sie auch wieder so wird.
     
    [/quote]
    Hallo Herbert,


    Die "Krause Glucke" (Sparassis crispa) ist eine "wurzelbürtige", Braunfäile erzeugende Pilzart, die zunächst parasitisch die Wurzeln von Nadelbäumen befällt. Man findet die Fruchtkörper meist an der Stammbasis.


    Die mit Abstand häufigste Wirtspflanze ist die "Gemeine Kiefer = Wald-Kiefer etc." (Pinus sylvestris), mit Abstand gefolgt von Douglasie, Fichte, Tanne. Befall von Laubbäumen sind mir nicht bekannt.


    - Dein Versuch eine Wurzel zu infizieren ist ok. Noch besser wäre, eine Wurzel in Stammnähe zu beschädigen und darauf die Fruchtkörperreste zu legen.

    - Doch leider hast du mit "Laubbaum" ein ungeeigneten Wirtsbaum gewählt!!!



    Grüße Gerd

    Ich mache nur Bestimmungsvorschläge ohne Freigabe für Speisezwecke!!!

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  • Hallo Herbert,


    Die "Krause Glucke" (Sparassis crispa) ist eine "wurzelbürtige", Braunfäile erzeugende Pilzart, die zunächst parasitisch die Wurzeln von Nadelbäumen befällt. Man findet die Fruchtkörper meist an der Stammbasis.


    Die mit Abstand häufigste Wirtspflanze ist die "Gemeine Kiefer = Wald-Kiefer etc." (Pinus sylvestris), mit Abstand gefolgt von Douglasie, Fichte, Tanne. Befall von Laubbäumen sind mir nicht bekannt.


    - Dein Versuch eine Wurzel zu infizieren ist ok. Noch besser wäre, eine Wurzel in Stammnähe zu beschädigen und darauf die Fruchtkörperreste zu legen.

    - Doch leider hast du mit "Laubbaum" ein ungeeigneten Wirtsbaum gewählt!!!



    Grüße Gerd
    [/quote]


    Hallo Gerd !


    Danke für deine Antwort.


    Doch leider hast du mit "Laubbaum" ein ungeeigneten Wirtsbaum gewählt!!!
    Das war mir nicht bewusst. Es hätte auch nichts geändert. Bei uns gibt es keine Nadelbäume.
    Der einzige Nadelbaum in der Umgebung ist zur Zeit der Christbaum im Kinderzimmer.
    Mit dem hätte die Krause Glucke aber auch keine Freude.

    Aber ich habe ein anderes Anliegen, dafür bist du glaube ich Spezialist.
    Hab eine Menge Sporenpulver des Riesenbovist zuhause.
    Das möchte ich im Frühjahr in den Boden bringen.
    Bei uns gibt es nur alkalische Böden (Donaueinzugsgebiet).
    Baumbestand: Esche!!!! Erle, Eiche, Pappel, Weide, Hasel, Akazie,Birke
    Was sagst du, hab ich da eine Chance?


    Vom Eschensterben bei uns wirst ja schon gehört haben.
    Wir haben ca. 40% Eschen im Bestand.
    Hätte heuer im Frühjahr gar nicht in den Wald dürfen.
    Die Eschen lagen kreuz und quer.
    Einmal unten durch, ein ander mal oben drüber. Meterdicke Eschen.
    Immer mit einem Auge nach oben, mit dem anderen Auge auf dem Boden.
    Der Boden ist zur Zeit noch immer gesperrt. Nur die Hauptwege sind offen.


    Mfg. Herbert

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