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letzter Beitrag von kaddiey ()

Schirmlinge trocknen?

  • Hallo zusammen!


    Bei uns im Mischwald hinterm Haus ist der Schirmlingswahnsinn ausgebrochen. Parasol, Safran und Zitzenschirmlinge in nicht zu bewältigender Anzahl. Ich LIEBE die ja, aber außer uns sucht in der Gegend keiner Schwammerl, und die einzige in Frage kommende Nachbarin wurde auch schon zur Genüge beglückt. ;)


    Ich hab im Internet schon einige postitive Beiträge zum Thema "Parasol trocknen" gefunden. Allerdings hat keiner ausgeführt, WIE er sie getrocknet hat: im Ganzen oder in Stücken, als Pulver oder als Trockenpilze?


    Habt ihr das schon mal probiert? Klappt es?


    Parnierte Parasol lassen sich übrigens - entgegen anderslautender Meinungen - ganz vorzüglich einfrieren.
    Ich hab letzte Saison die Schirme in 4 Stücke geschnitten und wie üblich paniert (allerdings statt normaler Semmelbrösel mit Pankomehl, weil ich das mehr mag). Dann die fertig panierten Pilze nebeneinander (!) in eine große Tupperdose legen und einfrieren. Sie sollten sich kaum berühren. Wenn sie fertig angefroren sind, können sie platzsparend und eng gedrängt in einem Gefriersackerl untergebracht werden.
    Zum Ausbacken in gefrorenem Zustand (!) aus dem Gefriersackerl nehmen und sofort ins heiße Fett geben. Nicht antauen lassen! Et voilà: Die perfekten Schwammerl, knusprig und lecker.


    Das beantwortet aber nicht meine Trocken-Frage, denn ich hab einfach keine Lust, tagelang nur zu panieren. ;)


    Danke und liebe Grüße
    Katharina


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  • Hallo,


    zum Trocknen: Du kannst die Parasole in einem Dörrgerät oder auch im Backofen trocknen -> im Ganzen oder in Teilen, völlig egal


    ABER:
    die getrockneten Stücke werden - lt. meiner Erfahrung - nach dem "Wiederaufsaugen der Flüssigkeit" eher zäh....also nicht sehr zu empfehlen finde ich


    D.H.: die getrockneten Stücke sollte man zu Pilzpulver verarbeiten - falls Du das nicht kennst: kann verwendet werden wie ein Suppenwürfel, passt fast in jede Sauce -> dient eher
    zum Abrunden von verschiedenen Gerichten


    Ich finde auch die Einfrieroption am Besten (schon fix fertig paniert). Falls Du die Parasole in Saucen verwenden willst -> einfach klein schneiden, in Butter ein paar Minuten anschwitzen, da halbiert oder viertelt sich die Grösse -> dann iss es zum Einfrieren auch etwas platzsparender (mach ich mit Steinpilzen, Maroni, Eierschwammerl)


    p.s.: das oft erwähnte blanchieren vergiss: da geht viel vom Geschmack verloren im Wasser..... daher im Butter anschwitzen


    LG
    Rene

  • Hallo,


    ich hab im letzten Jahr einmal Parasolhüte getrocknet. Da hab ich den Stiel entfernt und den Hut tortenförmig entlang den Lamellen geschnitten.
    Danach ab in den Dörrapparat!
    Ich hab die letzte Portion erst vor Kurzem verkocht und es war herrlich.


    Wir machten ein Pilzrisotto. Dazu nehm ich eine Handvoll der getrockneten Parasole und leg die Pilze mind. 2 Stunden in eine Schüssel mit Wasser. Danach nehm ich die Pilze aus dem Wasser welches auch fürs Risotto verwendet wird.


    Die Stiele werfe ich auch nicht weg sondern ich schneide sie in kleine Räder (gegen der Faser) und trockne Sie ebenfalls im Dörrapparat. Nach dem Trocknen kommen Sie entweder in den Mörser oder in die Kaffeemühle. Danach hab ich ein herrliches Parasolstielpulver das ich, wie schon von Rene geschrieben, für Suppen, Saucen aber auch für Reis und Risotto verwende.


    Wichtig bei der Verwendung ist aber das das Pilzpulver, aber auch die getrockneten Pilze sowie in meinem Fall auch das "Einweichwasser" ausreichend erhitzt wird (ca.15min.), damit die thermolabilen Gifte in den Pilzen nicht mehr wirksam sind.


    LG Peter


  • Hallo Peter,


    nimmst Du die beschriebenen tortenförmigen Stücke dann im Ganzen fürs Risotto? Ich hab da nämlich wie bereits erwähnt keine recht tollen Erfahrungen -> ausser die Parasolstücke sind sehr sehr klein -> ansonsten find ichs zu zäh....ich schneide auch die getrockneten Steinpilze im Normalfall relativ klein nach dem Einweichen, misch dann aber aus der Tiefkühltruhe die in Butter geschwenkten Pilze dazu (diese schneide ich meist bewusst gross)


    Danke fürs erwähnen des Einweichwassers -> hab ich vergessen -> ist aber natürlich eine der allerwichtigsten bzw geschmackvollsten Teile von Pilzgerichten mit getrockneten Schwammerl......


    LG
    Rene

  • Hallo
    Wenn mal Parasole übrig bleiben sollten, werden die Hüte in Stückchen gezupft und in Butter angebraten. Danach kommen die in den Gefrierschrank. Gut in der Soße zum Entenbraten! :hungry:
    Gute Stiele werden grundsätzlich getrocknet und zu Pilzpulver verarbeitet.

  • Super, danke!!
    Habe noch nie angebratene Pilze eingefroren, immer nur die geputzten rohen, die dann enorm viel Platz brauchen.


    Peter, mich würde auch die Größe det Tortenstücke interessieren. Das klingt ja super und wenig aufwändig.


    Tolle Ideen, danke an euch!


    Lg
    Katharina

    • Offizieller Beitrag


    Hallo
    Wenn mal Parasole übrig bleiben sollten, werden die Hüte in Stückchen gezupft und in Butter angebraten. Danach kommen die in den Gefrierschrank. Gut in der Soße zum Entenbraten! :hungry:
    Gute Stiele werden grundsätzlich getrocknet und zu Pilzpulver verarbeitet.


    Hallo,


    ich würde nichts mit Butter, Öl oder Schlag (Sahne) einfrieren, damit hab ich keine guten Erfahrungen. Auch blanchierte Pilze werden komplett fettfrei nur ganz kurz aufgekocht.


    Liebe Grüße Jürgen

    "Sorgfältig muß man wahrnehmen, daß nicht giftige P. unter die zu genießenden kommen, indem sonst der Genuß für die Gesundheit höchst nachtheilige Folgen haben, ja selbst den Tod bringen kann.", Pierer's Universal-Lexikon, Band 13. Altenburg 1861, S. 137-138

  • Hallo,


    ich würde nichts mit Butter, Öl oder Schlag (Sahne) einfrieren, damit hab ich keine guten Erfahrungen. Auch blanchierte Pilze werden komplett fettfrei nur ganz kurz aufgekocht.


    Liebe Grüße Jürgen


    Hallo Jürgen
    In welcher Hinsicht hast du die schlechten Erfahrungen gemacht? Ich nehme nur so viel Fett, daß nichts in der Pfanne anbrennt. Die Haltbarkeit ist aber sehr lange.


  • Peter, mich würde auch die Größe det Tortenstücke interessieren. Das klingt ja super und wenig aufwändig.


    Also ich mach das ca. so das ich einen Parasolhut mit ca. 10cm Durchmesser in 8-12 gleich große Tortenteile schneide.
    Bei größeren Hüten schneide ich die "Tortenstücke nochmals quer zu den Lamellen durch.


    @Rene
    ja ich nehme die ganzen Stücke fürs Risotto. Sollte ein Stück einmal zu groß sein dann breche ich es im trockenen Zustand. Das ist aber ein bisschen eine "Gefühlssache". Am besten ausprobieren! :koch:


    LG Peter

  • Hi kaddiey,


    ich bin auch die einzige Pflückerin der Umgebung (wenn man von italienischen Touristen einmal absieht) ;)
    Am liebsten trockne ich Steinpilze und Eierschwammerln, aber bei Parasolen sollte es gleich funktionieren:


    Als erstes natürlich das obligatorische Putzen, dann schneide ich die Pilze in etwa 1-2mm dünne Scheiben. Wie groß die sind, ist egal. Trocknen tue ich sie in einem Dörrapparat (meinen kann ich dir absolut weiterempfehlen!), Steinpilze bei etwa 40°, Eierschwammerln und andere Pilze bei etwas höherer Temperatur, etwa 60°, für ungefähr 6-7 Stunden.


    Getrocknet zermahle ich sie immer zu einem feinen Pulver, dass ich dann gerne als Gewürz verwende. Das gibt jedem Gericht den letzten Schliff!
    Für Risotto, Nudelnsaucen etc verarbeite ich sie lieber frisch.


    Viel Spaß beim Trocknen!


    LG Sami

  • [quote pid='15713' dateline='1477388041']


    ... denn ich hab einfach keine Lust, tagelang nur zu panieren. ;)



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    [/quote]


    War heute im Wienerwald (Nähe Weidling/KloNeu) unterwegs. Ich wollte Stoccafisso con Porcini (ein Stockfischgröstl mit getrockneten Steinpilzen und Kartoffeln) machen und hatte die leise Hoffnung, dass sich vielleicht schon der eine oder andere Steinpilz finden lässt um das Gericht mit frischen Pilzen zu ergänzen. Nur ein noch sehr kleines Exemplar war dann im Körberl.


    Jedenfalls fand ich einiges an Parasol, die meisten im "Trommelschlägelformat". Paniert und gebacken, wie sie üblicherweise zubereitet werden, liegen mir die aber wie ein Betonklotz im Magen und deshalb habe ich ein Rezept aus Carluccios Pilzbuch ausprobiert: gefüllt und im Rohr gebraten. Die Füllung besteht aus Ei, Brot, etwas Parmesan, gehackten Pilzstielen (habe ich weggelassen und statt dessen die größeren Hüte gehackt) ein wenig geschälter, gehackter Tomate , Petersilie, Salz und Pfeffer. Sie kann beliebig ergänzt werden (z.B. mit Schinkenwürfeln, ich hab ein paar Pignoli dazugegeben). Obenauf kommen ein wenig Semmelbrösel und ein kleiner Schuss Olivenöl, dann geht es für 20- 25 Minuten ins 2oo Grad heiße Backrohr. Ich habe es gerade herausgezogen. Man kann es warm oder kalt essen. Ich hoffe, es ist leichter verdaulich. Mit Parasoltrocknen habe ich keine Erfahrungen - er zählte bisher wegen meiner Probleme mit der üblichen gebackenen Variante nicht zu meinen Lieblingspilzen und ich ließ ihn öfter schon mal stehen. Mal sehen ob dieses Rezept mein Verhältnis zu den Schirmlingen ändert.

  • Hallo alle!
    Da dieses Thema nochmal nach oben geschupft wurde und ein paar Jahre vergangen sind, kann ich einiges berichten:


    1. Panierte Parasol lassen sich super einfrieren. Vor dem Herausbraten einfach nicht (!!) auftauen lassen, dann schmecken sie wie frisch.
    2. Man kann Parasol inkl. Stiele (oder auch nur die Stiele) super trocknen und dann mit der Kaffeemühle zu Pilzpulver mahlen.


    Die gefüllten Parasol, die Goldmul oben zeigt, werde ich wohl in den nächsten Tagen ausprobieren. Vielen Dank!!


    Herzliche Grüße
    Katharina


  • werde ich wohl in den nächsten Tagen ausprobieren.


    Dann tippe ich dir das Rezept ab :)
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    Für dieses Rezept können Sie geöffenete wilde oder kultivierte Champignonarten, kleine Parasols und selbst violette Rötelritterlinge verwenden. Die hier beschriebene Grundfüllung läßt sich beliebig abwandeln geben Sie ganz nach Gusto zum Beispiel verschiedene Kräuter, Zwiebel oder Schinkenstücke hinzu.
    Zutaten:
    4 große geöffnete Pilze, 1 Ei, 1 reife Tomate gehäutet und gehackt, 25 g frisches Brot, 4 EL geriebener Parmesan, 1 Knoblauchzehe gehackt, 1 El Petersilie gehackt, Salz und Pfeffer, 3 El Olivenöl, 1 El Semmelbrösel
    Zubereitung: den Ofen auf 200 bis 220 Grad vorheizen. Die Pilzstiele abtrennen und grob hacken. Das Ei verquirlen, mit den gehackten Pilzstielen, der Tomate dem zerpflückten Brot, Parmesan, Knoblauch, Petersilie, Salz und Pfeffer und 1 EL Olivenöl gründlich vermischen. Die Pilzhüte damit füllen. Eine feuerfeste Form mit etwas Öl ausstreichen, die Pilze hineinsetzen. Mit den Semmelbröseln bestreuen und dem restlichen Olivenöl beträufeln. Die Pilze etwa 20 Minuten im Rohr backen bis sie eine goldbraune Kruste haben. Nach Belieben heiß oder kalt servieren.


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    Mir hat es sowohl heiß auch kalt geschmeckt und es liegt mir nicht so im Magen wie die panierten Parasole.


    Gutes Gelingen!

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